Werkstattbesuch in Dresden. Wieder undichter Frontscheibenrahmen. Neue Geräusche. Zierring löst sich wieder. Muffiger Geruch. Hamburg Mini Days. Faltdachfunktion. Probleme mit der Sonnenbrille beim Autofahren. Erfahrungen mit Navigation. Grundausstattung für einen Cabriofahrer.

Langzeittest Mini Cooper Cabrio
Monatsberichte 2005

Monatsbericht Juni 2005


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Werkstattbesuch in Dresden. Wieder undichter Frontscheibenrahmen. Neue Geräusche. Zierring löst sich wieder. Muffiger Geruch. Hamburg Mini Days. Faltdachfunktion. Probleme mit der Sonnenbrille beim Autofahren. Erfahrungen mit Navigation. Grundausstattung für einen Cabriofahrer.

Weltrekord-Corso bei den Hamburg Mini Days. Werkstattbesuch in Dresden

01.06.2005.

Am Abend kommen wir gegen 18 Uhr bei der BMW-Niederlassung in Dresden an und geben unser Fahrzeug mit der Fehlerbeschreibung in die Hände eines Werkstattmeisters. Netterweise bietet er an, uns zwei Fahrkarten für den Dresdener Verkehrsverbund zu geben, so genannte Werkstatttickets. Diese gelten für die Fahrt von der Werkstatt nach Hause und wieder zurück. Damit sollen die Fahrzeugbesitzer animiert werden, während ihr Auto in der Werkstatt ist, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, anstatt einen Leihwagen zu nehmen. Ich finde, das ist eine nachahmenswerte Idee.

02.06.2005.

Am darauffolgenden Tag um 18 Uhr ist der Wagen fertig. Als Ursache für das Klappern wurde die Verkleidung der Mechanik am Dachholm identifiziert und von innen gedämmt. Ohne Aufforderung wurde der Wagen gewaschen und sogar ausgesaugt. Das ist echter Service. Allerdings haben die Werkstattmitarbeiter anscheinend umfangreiche Probefahrten unternommen. Bei der Abgabe leuchtete zwar schon die Tankwarnleuchte, aber es waren noch einige Liter im Tank. Bei der Fahrt vom Hof bewegt sich der Zeiger keinen Millimeter mehr und der Bordcomputer meldet eine Restfahrstrecke von 1 km.

Zufällig ist direkt gegenüber der Niederlassung eine Tankstelle. Die getankte Menge von 49,63 l zeigt, dass wirklich wenig Sprit vorhanden war. Ein kleiner Hinweis darauf seitens der Werkstatt wäre nett gewesen.

Bei der ersten Fahrt von der Werkstatt zum Hotel tritt das Klappern tatsächlich nicht mehr auf. Ganz ruhig ist der Dachholm aber immer noch nicht. Die Scheiben scheinen unter bestimmten Umständen ebenfalls ein Geräusch zu verursachen. Auch sonst knistert und rappelt es von hier und da, was durch die teilweise sehr holprigen Straßen in unserem Urlaubsgebiet begünstigt wird. Die genauen Ursachen sind vielfältig und lassen sich sicher nicht alle beheben. Da hilft nur, die Musik lauter zu machen.

Wieder undichter Frontscheibenrahmen

04.06.2005.

Nach einem kräftigen Regenschauer, den wir glücklicher Weise in geschlossenen Räumen in der Radeberger Brauerei verbringen, kommen wir zum Auto zurück und bemerken wieder größere Wasserflecken auf Sitzen und Teppichen. Die schon bekannte Schwachstelle der Dichtungen am Frontscheibenrahmen hat also wieder zugeschlagen. Bemerkenswert ist dabei, dass der Wassereintritt bei normalem Regen und geschlossenen Türen stattfand. Bisher kam es nur in der Waschstraße oder nach einem Regen beim Türöffnen dazu. Hoffentlich wird es nicht schlimmer.

Neue Geräusche

05.06.2005.

Mal wieder ein neues Geräusch am Dachholm der Fahrerseite. Diesmal ist es kein Klappern, sondern ein Knarzen. Es scheint seine Ursache im Scheuern der Seitenscheibe an der Verkleidung des Dachholms zu haben. Fährt man die Scheibe ein kleines Stück herunter, ist das Geräusch weg. Vielleicht drückt die in der Werkstatt eingebaute Posterung der Verkleidung das Teil zu weit nach außen.

Da wir beide recht empfindlich auf derartige Geräusche reagieren, ist unsere Fahrlaune etwas getrübt. Wir werden auf jeden Fall bald nach der Rückkehr aus dem Urlaub einen neuen Werkstatttermin mit einer langen Geräuschliste machen.

Außerdem fallen mir weitere Geräusche von den beiden C-Säulen (nennt man diese auch bei einem Cabrio so?) auf. Die innere Stoffbahn des Verdecks liegt relativ stramm auf den mit Styropor verkleideten Metallstreben des Verdeckrahmens. Bei Bewegungen des Rahmens quietscht der Stoff gelegentlich über das Styropor.

Weiterhin klappern die Sonnenblenden gegen die Verkleidung des Frontscheibenrahmens, die aus hartem, glatten Kunststoff besteht. Dies geschieht bei bestimmten Geschwindigkeiten in Kombination mit Bodenwellen oder anderen Straßenunebenheiten.

Insgesamt lässt sich sagen, dass gerade bei der Verdeckkonstruktion die Kombination der sich berührenden Materialien und Oberflächen nicht ganz ausgereift scheint. Viele Geräusche ließen sich durch die Verwendung anderer Materialien oder durch kleine Modifikationen (weiche Polsterung an den Berührungsstellen) verhindern. Ich hoffe, die Werkstatt kann einige der Geräuschprobleme lösen.

Klappernde Sonnenblende.
Eine von vielen Quellen für Klappergeräusche — die Sonnenblenden.

Zierring löst sich wieder

06.06.2005.

Nicht schon wieder — der zuvor aufwändig mit Heißluftfön bearbeitete Zierring der Beifahrertür löst sich wieder und rastet nicht mehr ein. Langsam nervt es.

Loser Zierring an der Beifahrertür.
Schon wieder lose — der Zierring an der Beifahrertür.

Muffiger Geruch

Ab und zu, besonders beim Ein- oder Aussteigen, bemerke ich im Auto einen muffigen Geruch nach abgestandenem Wasser. Die genaue Ursache oder den Ort kann ich nicht identifizieren, da der Geruch nicht ständig da ist, sondern nur als "Schwall" kurz auftritt. Ich habe ein wenig Angst, dass irgendwo versteckt Wasser eintritt und vor sich hin gammelt.

Nach intensiver Nasenuntersuchung kann ich den Geruch zumindest an den unteren Scheibendichtungen der beiden Türen finden, dort, wo es in das Innere der Türen geht. Vielleicht ist die Stelle leicht undicht und in den Türen sammelt sich Wasser. Das wäre natürlich ein echter Mangel. Auch dies soll die Werkstatt klären.

Hamburg Mini Days

10. bis 12.06.2005.

Der Urlaub endet mit einem echten Highlight: den ersten Hamburg Mini Days (HMD), organisiert vom Chapter North der NewMiniIG. Die Veranstaltung findet in der Magnus-Hall in Hamburg statt.

Für Neugierige oder Weitangereiste geht es bereits am Freitag in einer eleganten Bar am Hamburger Hafen los. Bei leckerem indo-chinesichem Essen und Cocktails kann man in einer entspannten Atmosphäre erste Kontakte knüpfen.

Dort bekommt man auch sein "Welcome-Package", in dem sich unter anderem ein Lenkdrachen mit Mini-Logo befindet, den ich ein paar Tage zuvor am Strand von Warnemünde gut hätte gebrauchen können, denn ich hatte meinen eigenen Drachen vergessen.

Am Samstag fiebert alles dem Weltrekordversuch entgegen: Die Aufgabe besteht darin, mit möglichst vielen New Minis in einem Corso eine Strecke von zwei Meilen (etwa 3,2 km) abzufahren. Leider haben nicht alle verstanden, was Schritttempo und Maximalabstand von zwei Autos bedeutet. Bei etwa 350 teilnehmenden Fahrzeugen stehe ich an Position 174, und bereits dort muss ich versuchen, plötzlich auftretende, große Lücken mit Vollgas wieder zu schließen. Dennoch macht es großen Spaß, mit derart vielen Gleichgesinnten an einer solchen Veranstaltung mitzumachen. Um den bestehenden Weltrekord zu brechen, muss der Corso mindestens 171 Autos lang sein. Das sollte geklappt haben.

An diesen Corso schließt sich eine Hamburg-Rundfahrt an, die durch ein gut durchdachtes Fahrtenbuch vorbereitet war. Mittels diesem und meiner aufmerksamen Beifahrerein finden wir gut zum Veranstaltungsort zurück.

Dort angekommen sehen wir uns erst mal an den Informationsständen um. Unter anderem hat sich dort die Firma Petzolds in Stellung gebracht. Sie informiert über verschiedene Lack-, Lederreinigungs- und Pflegemittel. Nach Betrachtung der dunklen Flecken auf der Rückbank (die von meiner Wildlederjacke herühren, siehe Monatsbericht Mai 2005) lautet die Diagnose: das Leder sollte gereinigt und versiegelt werden. Eventuell ist auch eine Nachpigmentierung nötig. Die kurze Reinigung und Versiegelung der Fahrersitzfläche durch den Profi zur Demonstration bringt schon eine erstaunliche optische Verbesserung. Kaum zu glauben, was nach knapp sechs Monaten und etwa 9.000 km schon an Gebrauchsspuren auf hellem Leder zu finden ist.

Der Tag wurde beschlossen durch eine Party mit lokaler Band, die ordentlich einheizte und eine Verlosung, bei der man wohl aus den nicht verkauften Losen die Gewinner ziehen wollte.

Am Sonntag stand bei leider sehr mäßigem Wetter eine Ausfahrt mit etwa 30 Minis in die ländliche Umgebung Hamburgs zum Mittagessen an. Dafür hatten die Organisatoren eine landschaftlich schöne Mini-Strecke mit vielen Kurven ausgesucht. Überhaupt: Das Fahren in einem Corso — vor einem nur Minis und beim Blick in den Rückspiegel dassselbe Bild — ist schon eine beeindruckende Sache.

Weltrekord-Corso bei den Hamburg Mini Days.
Weltrekord-Corso bei den Hamburg Mini Days.

Faltdachfunktion

Die Faltdachfunktion des Mini Cabrios ist an sich eine tolle Idee. Der vordere Teil des Dachs kann auch während der Fahrt (bis maximal 120 km/h) geöffnet werden und ermöglicht so sponanes Frischluftvergnügen auch bei unbeständigem Wetter.

Leider wurden anscheinend ein paar Kompromisse bei der Konstruktion gemacht, denn ab etwa 60 km/h gibt es bei offenem Faltdach starke Windgeräusche, deren Lautstärke fast unabhängig von der Öffnungsweite des Dachs ist. Am Frontscheibenrahmen gibt es keinen Windabweiser oder Diffusor und die Falten im Stoff, die bei geöffnetem Dach vorhanden sind, erzeugen zusätzliche Verwirbelungen.

Wäre das Faltdach die einzige Öffnungsmöglichkeit, wäre es ärgerlich. Aber es ist ja nur ein zusätzliches, nettes Gimmick, und dafür ist es gelungen. Der geschlossene Mini hat eine gänzlich andere Glasdachkonstuktion.

Offenes Faltdach.
Dina freut sich über die Faltdachfunktion des Verdecks.

Probleme mit der Sonnenbrille beim Autofahren

Kurz vor dem Start in den Urlaub habe ich mir beim Optiker einen Sonnenschutz-Clip für meine normale Brille anfertigen lassen. Ich wollte nicht die ganze Zeit mit Kontaktlinsen fahren und für eine Sonnenbrille mit geschliffenen Gläsern hat die Zeit nicht mehr gereicht.

Bei der ersten Fahrt mit der Sonnenbrille ist mir dann aufgefallen, dass ich das Display des Radios nicht lesen konnte. Es war einfach schwarz. Wenn ich meinen Kopf etwas gekippt habe, konnte ich die Schrift erkennen.

Der Clip war recht preiswert und polarisiert das Licht anscheinend linear. Wenn die Polarisationsebene des Clips im 90?-Winkel zur Polarisationsebene eines LC-Displays steht, kann man nichts mehr erkennen. Dies ist mir während der folgenden Tage auch bei einigen Automatendisplays und Computerbildschirmen aufgefallen. Bessere Sonnenbrillen verwenden zirkulare Polarisation, sodass ein derartiges Problem nicht auftritt. Ich empfehle daher, vor dem Kauf eine paar Tests durchzuführen.

Erfahrungen mit Navigation

Unser Becker Indianapolis Naviradio hat uns zum größten Teil sicher gelotst. Allerdings kannte es einige neue Staßen und geänderte Verkehrsführungen in Ostdeutschland noch nicht. Wenn der Fahrbahnbelag und die Leitplanken verdächtig neu aussahen, musste man etwas genauer zuhören und schauen, dass man nicht aus Versehen auf einen Acker geschickt wurde.

Das Gerät wurde im Dezember 2004 gekauft und hat die Software-Version 1.01. Aktuell ist ein Update von Becker auf Version 2.0 zum Preis von etwa 250 Euro verfügbar. Darin enthalten sind aktuelle Navigationsdaten sowie die Unterstützung des Apple iPod.

Grundausstattung für einen Cabriofahrer

Da der Mini mein erstes Cabrio ist, musste ich mit der Zeit lernen, wo die Unterschiede zum geschossenen Auto liegen. Für andere Cabrioanfänger kann ich folgende Dinge als Grundaussatattung empfehlen, damit der Spaß gleich beginnen kann:

  • Ein Basecap oder eine andere Mütze mit Schirm. Wenn die Sonne hoch steht, nützt keíne Sonnenblende etwas.
  • Eine gute Sonnenbrille. Wie oben beschrieben, sollte man vorher ein Test bezüglich der Polarisation machen.
  • Sonnenschutz. Der Fahrtwind kühlt angenehm, sodass man gerne vergisst, wie intensiv die Sonne auf die Haut scheint.
  • Für kühlere Tage: winddichte Jacke, Schal oder Tuch und gegebenenfalls ein Stirnband zum Schutz der Ohren.

So gerüstet kann man bei fast jeder Temperatur das Offenfahren genießen, natürlich besonders bei Sonnenschein. Ob es Sommer oder Winter ist, ist dabei fast egal.

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