Meriva — kleine und große Problemzonen. ESP — nützlich und nun Serie. Facelift des Opel Meriva.

Langzeittest Opel Meriva
Monatsberichte 2005

Monatsbericht Dezember 2005


Sie sind hier: Langzeittest >> Opel Meriva >> Monatsberichte >> 2005 >> Monatsbericht Dezember 2005
Zum nächsten Artikel. Monatsbericht April 2006

Meriva — kleine und große Problemzonen. ESP — nützlich und nun Serie. Facelift des Opel Meriva.

Stand der Dinge

Alter des Fahrzeugs: zweieinhalb Jahre
Laufleistung: rund 45.000 km
Typ: Benziner, 100 PS 1.6, Sonderausstattung: ESP

Reparaturen

Nachdem die Reparatur der Lenkung gerade erst einige Monate her ist, ergab sich im Dezember ein neues Problem.

Beim Schalten ließ sich zeitweilig der erste Gang nicht einlegen. Immer wieder war der dritte Gang eingelegt. Beim Anfahren nicht so das Richtige.

Nach einigen Tagen jedoch wollte auch der Rückwärtsgang nicht mehr. Stets war der 1. Gang eingelegt. Ein Rückwärtsfahren war unmöglich, das Auto in der Hofeinfahrt sozusagen "liegengeblieben".

Ein Abschleppdienst musste her. Der Meriva wurde nun in die Werkstatt gebracht.

Dort diagnostizierte man, dass das Schaltgestänge defekt sei und dieses ausgetauscht werden müsse. Offenbar die richtige Diagnose; die Probleme mit dem Gangeinlegen sind passé.

Mit Wehmut denke ich an meinen alten Astra zurück. In neun Jahren und 230.000 Kilometern war das Schaltgestänge schier "unkaputtbar". Von der Lenkung ganz zu schweigen.

Kulanz wurde auf Nachfrage in der Opel-Werkstatt in Hildesheim im Hinblick auf das Alter des Fahrzeugs (zweieinhalb Jahre) und der Laufleistung (rund 45.000 km) nicht mehr gewährt. Opel erklärt seine Autos für meine Begriffe recht schnell zum alten Eisen. Ein Selbsteingeständnis aufgrund der letzten Pannen möge man da ganz arglos meinen.

Nun aber verrichtet der Wagen wieder seinen Dienst.

Im Armaturenbrett vorne klappert es wie bereits seit langem. Die Werkstätten haben die rechte Lust an der Fehlersuche verloren.

Meriva im Schnee

Nun endlich erwischt es auch das Flachland. Schnee so weit das Auge reicht. Für den Meriva eine wahre Freude. Wenngleich die Lampe des ESP auf glatten Straßen so einiges zu tun bekommt. Sie flackert besonders in den Morgen- und Abendstunden auf ungeräumten Straßen manchmal in ihrem Orange mit den Streufahrzeugen um die Wette.

Doch muss ich sagen, dass Bremsen und Spurtreue durch das ESP wirklich zusammengehören. Mal ganz abgesehen vom ABS, das nun aber bei jedem neueren Fahrzeug eingebaut sein dürfte.

Ich hätte nun beinahe gewettert (passend zum Thema Schnee), dass Opel das sehr sinnige ESP endlich zur Serienausstattung machen sollte. Immerhin zahlte ich noch über 500 Taler dafür nach Rüsselsheim. Doch auf der Opel-Homepage werde ich eines Besseren belehrt. Es ist Serie. Selbst in der Meriva-Grundausstattung. Auch wenn mir diesen Monat in Bezug auf Opel nicht gerade zum Applaudieren zumute ist, so muss ich doch sagen, dass Opel Lernfähigkeit an den Tag legt.

Neue Meriva-Details (Opels Facelift)

So auf den Geschmack gekommen, einmal zu sehen, was Opel sich für sein Meriva-Facelift alles hat einfallen lassen, möchte ich einige Punkte ansprechen. Mein Wunschzettel aus einem der ersten Tests wurde offenbar über den Weihnachtsmann an Opel geschickt. Einiges ist in Erfüllung gegangen:

  • ESP Serie

    Schon ab Basisausstattung — so gehört sich das! Dafür ist der Grundpreis geklettert.

  • 6-Gang Schaltgetriebe

    Herrlich. Leider erst in den stärksten Motorvarianten. Die anderen kommen doch auch über die magische 100 hinweg? Beim Meriva wäre das 6-Gang-Getriebe sicher auch mit 90 oder 100 PS sinnvoll für leises und sparsames Dahinrauschen auf (freien?) Autobahnen. Für die starken Motorvarianten (180 PS — wer braucht die denn wirklich — mal ehrlich?) könnte man einen optionalen Schleudersitz passend zum Sonnentop anbieten.

  • Neue Motoren — Twinport-Technologie (schon seit einiger Zeit im Angebot)

    Nachdem mich mein Tankwart unheimlich lieb gewonnen hat, seit ich Meriva fahre (8,5 Liter im Schnitt), kann ich die Verbrauchsangaben der neuen Motoren auf Opels Homepage kaum erkennen — vor Tränen der Rührung. Hoffentlich sind die Angaben dieses Mal näher an der Alltagsrealität. Dann könnte man sie für bare Münze nehmen — und das wörtlich.

  • Neue Farben

    Gut — die standen nicht auf meinem Wunschzettel. Offenbar aber auch sonst auf keinem. Denn Merivas sehe ich weiterhin fast nur in Silber und Ultrablau. Wenigstens sind beide noch in der Farbpalette vorhanden …

  • Äußerlichkeiten

    Man soll sie ja nicht so ernst nehmen. So sind die Änderungen eher dezent. Ein neues Äußeres ist nicht entstanden. Brauchte es ja auch nicht. Knuddelig war der "kleine Dicke" mit dem großen Innenraum ja schon immer.

So liebe Meriva-Gemeinde. Da der nächste Monatsbericht erst in 2006 kommt, wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch — auch ohne ESP — ins Jahr 2006.

Seite drucken.  Seite drucken  Zum nächsten Artikel. Monatsbericht April 2006