Drei Jahre sind um. Erster TÜV. 60.000-km-Inspektion verschoben. Zwischenbilanz zur Zuverlässigkeit.

Langzeittest Peugeot 307 SW
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Monatsbericht August 2005


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Drei Jahre sind um. Erster TÜV. 60.000-km-Inspektion verschoben. Zwischenbilanz zur Zuverlässigkeit.

Vergammeltes Endrohr. Drei Jahre sind um!

30.08.2005, Kilometer: 54.200.

Nun ist es also geschafft: der auf drei Jahre angelegte Langzeittest hat sein vorläufiges Ziel erreicht. In dieser Zeit hat unser Löwe 54.200 Kilometer zurückgelegt, war 8x in der Werkstatt und hatte null Pannen. Ein erfreuliches Ergebnis!

Bis dass der TÜV …

… seine Einschätzung zum Zustand des Fahrzeugs geben konnte, habe ich die vollen drei Jahre abgewartet und unser Auto Ende August in der Werkstatt abgegeben. Man nahm sich Zeit und machte eine umfangreiche Übergabeinspektion. Ich war davon sehr angetan, konnte ich mich doch so gleich auf zu erwartende Mängelpunkte einstellen. Nach dem Lampencheck ging es auf den Bremsenprüfstand. Der bescheinigte den hinteren Bremsen keinen guten Zustand — zu unterschiedliche Bremsleistung auf beiden Seiten. Der Meister drehte darauf eine Runde um den Block, vermutlich mit angezogener Handbremse. Das Ergebnis überzeugte.

Anschließend ging es auf die Bühne. Hier gab es ebenfalls unliebsame Überraschungen: der Auspuff ist am Eingang zum Nachschalldämpfer stark korrodiert. Die aggressiven Salze seien schuld, man solle öfter eine Unterbodenwäsche machen. Ich gebe zu, in dieser Hinsicht war ich sehr nachlässig. Außerdem drehten die hinteren Räder nicht frei, die Beläge trotzdem unterbenutzt, die Betätigungen "vergniesgnaddelt". Ob ich das vor dem TÜV (Hauptuntersuchung) noch richten lassen wolle? Ich lehnte ab. "In Aussicht gestellt" für die kommende große Wartung wurden mir neben dem bereits erwähnten Auspuff zudem die Bremsscheiben und -steine vorn, wobei ich jedoch gewillt bin, diese bis zum letztmöglichen Termin und Millimeter auszunutzen.

Rost am Eingang zum Endschalldämpfer
Bedenklich viel Rost am Rohr am Eingang zum Nachschalldämpfer, durch aggressive Salze begünstigt.

Fristgerecht am Nachmittag bekam ich den Wagen wieder, die nötigen Untersuchungen hatte er ohne Beanstandung absolviert. Ich hatte nichts anderes erwartet.

Inspektion verschoben

Ursprünglich hatte ich vorgehabt, Inspektion und TÜV zusammen erledigen zu lassen, aber als klar wurde, dass die Laufleistung für die 60.000-Kilometer-Inspektion nicht annähernd erreicht werden würde, habe ich die Wartung auf unbestimmt verschoben — bei der aktuellen Laufleistung ist vermutlich im November damit zu rechnen. Tagesordnungspunkte werden dort wie schon erwähnt die Bremsen und der Auspuff werden. Man wollte sich schlau machen, ob man nur Teile des Auspuffs erneuern lassen könnte. Außerdem hatte ich schon länger vor, meine Bordcomputer mit frischer Software versorgen zu lassen, nötigenfalls gegen Aufpreis. Mit den Bremsen ist das aber so eine Sache: das von Peugeot verbaute Material ist nicht optimal, die Ersatzhersteller bieten teilweise bessere Qualität. Deswegen und auch wegen einer möglicherweise preiswerteren Auspuffreparatur überlege ich, ob ich meiner alten Privatwerkstatt nicht wieder ein treuer Kunde werden sollte. Man muss doch Kosten sparen …

Pannenfreiheit

Immerhin: die drei Jahre haben wir zusammen ohne ernste Probleme überstanden — nicht mal ein Reifenwechsel war erforderlich, sodass der seit drei Jahren bei Wind und Wetter unter dem Auto mitgeschleifte Pneu ziemlich alt aussieht. Zwei wirkliche Probleme haben uns in der Zeit beschäftigt: der Ausfall des Blinkerhebels, der erst durch den Tausch der kompletten Bedieneinheit am Lenkrad behoben werden konnte, und der freche Marder, der im Bereich der Lambdasonde ein paar Kabel abgefressen hatte, was ich als einigermaßen geübter Bastler selbst reparieren konnte. Ansonsten hat nicht mal eine einzige Lampe in dieser Zeit das Zeitliche gesegnet, zwei Sicherungen gehen auf das Konto unvorsichtiger Bastelversuche, und Scheibenwischer sind natürlich ein Verschleißteil.

Überdurchschnittsauto?

Wenn ich jedoch gewillt wäre, alles aufzuzählen, was mit diesem Auto in der Zeit alles hätte passieren können, dann müsste dieser Bericht sehr umfangreich ausfallen. Es gibt nicht wenige typische Serienfehler, sondern eher viele. Wegen der Aktualität verweise ich an dieser Stelle einmal mehr auf unser Diskussionsforum, dessen Suchfunktion zu nahezu jedem Thema Treffer aufweisen sollte in den mehr als 10.000 verfügbaren Beiträgen seit Start des Peugeot-Forums Mitte 2002. Gemessen an der Fülle der Eventualitäten kommt mir unser Auto eher als ein Überdurchschnittsauto vor — oder aber wir (die Forumbesucher) unterschätzen die Zahl der klaglos ihren Dienst verrichtenden 307er auf Europas Straßen.

Bugreport

Wie gehabt: es bockt bei kaltem Motor, die Unwilligkeit ist immer wieder überraschend. Unschön sind die beim TÜV-Termin festgestellten schwergängigen Bremsen. Ansonsten flatterte in dieser Saison nichts am Lenkrad, die Bremsen quietschten nicht (mehr). Bisher nicht erwähnt hatte ich ein seltsames Flattergeräusch aus dem Bereich der rechten Vordertür, das bei höheren Geschwindigkeiten für eine stetige Nebengeräuschkulisse sorgt. Ich habe hier die Trennfolie im Verdacht, die den feuchten Scheibenbereich vom trockenen Innenverkleidungsbereich (mit Lautsprecher) trennt. Möglicherweise habe ich dort aber selbst einmal geschlampt, als ich vor langer Zeit die Innenverkleidung wegen einer "Inspektion" gelupft hatte. Andererseits bin ich auch kein Geräuschsucher: das Auto macht zwar hier und da einige Knarzgeräusche, aber es ist nichts dabei, was in irgendeiner Weise materialschädigend klingt: kein Knacken oder übermäßiges Poltern trübt den Fahrgenuss.

Und? Weiter?

Ja. Erst mal mache ich weiter mit den Berichten, wenngleich auch private und berufliche Verpflichtungen mir immer weniger Zeit dazu lassen. Die Berichte wird es daher nur noch in größeren Abständen geben oder wenn etwas Ernstes passiert ist. Funkstille in diesem Bereich ist daher als gutes Zeichen zu deuten: Das Auto läuft!

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