Dienstlich geht es im April nach Belgien — die erste Langstrecke über 100 km seit Langem. Ich nutze die Gelegenheit für einen günstigen Tankstopp. Die Langstrecke zeigt es, die Sparfahrt geht weiter. Der Werkstatttermin für die Reparatur des Heckschadens und andere anstehende Arbeiten werden gemacht.

Langzeittest Seat Altea
Monatsberichte 2010

Monatsbericht April 2010


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Dienstlich geht es im April nach Belgien — die erste Langstrecke über 100 km seit Langem. Ich nutze die Gelegenheit für einen günstigen Tankstopp. Die Langstrecke zeigt es, die Sparfahrt geht weiter. Der Werkstatttermin für die Reparatur des Heckschadens und andere anstehende Arbeiten werden gemacht.

Navigationsgerät Seat PN1. Langstrecke nach Belgien

13.04.2010, Kilometer: 71.161.

Am Morgen des 13. April gebe ich den Zielort ins Navigationsgerät ein. Ich greife auf die Deutschlandkarte im CD-Laufwerk zu. Von Europa stehen Hauptrouten zur Verfügung. Immerhin kennt das Navigationsgerät die Stadt Aarschot — eine relativ kleine Stadt in Belgien in der Nähe von Leuven.

Nach diesem Fund möchte ich natürlich weiter gehen und zumindest die Zielstraße oder die nahegelegene 4-spurige Umgehungsstraße eingeben. Weitere Menüpunkte werden jedoch nicht mehr angeboten.

Die Auswahlliste der möglichen Ziele der Stadt ist sehr kurz. Es wird genau ein Ziel aufgeführt — Stadtzentrum.

Der gute alte PC-Ausdruck einer großen Internet-Suchmaschine mit Kartenmaterial dient als Navigationshilfe für die letzten Kilometer ab der Autobahnabfahrt.

Was Seat hier unter Hauptrouten oder Major Routes versteht, scheint sich auf die Autobahnen zu beschränken. Auf der neuen A 73 rund um Venlo und Roermond bin ich außerdem mehrfach "offroad" unterwegs. Das Navigationsgerät kommt aus dem Neuberechnen der Route gar nicht mehr heraus. Da hilft nur Uschi den Ton abdrehen und stur geradeaus weiter fahren! Die Autobahnabfolge und die Hauptrichtungen hatte ich mir vorher ebenfalls im Internet angesehen. Die klassische Straßenkarte Benelux, die ich für den Notfall eingepackt habe, wird nicht genutzt.

Das Navigationsgerät in Form des Festeinbaus ist ein Komfortmerkmal, auf das ich zukünftig gut verzichten könnte. Ein mobiles Navigationsgerät kann das ebenso gut, wenn nicht besser und ist dabei viel günstiger und in mehreren Fahrzeugen und Mietwagen einsetzbar.

Navigationsgerät Seat PN1.
Luxus ist es, vom Navigationsgerät ans Ziel geführt zu werden, während parallel dazu die Musik vom USB-Stick plätschert. Die manchmal nervigen Ansagen von Uschi können dabei über die Setup-Taste abgeschaltet werden. Selbst ein monochromes Bild sagt mehr als Uschi in Worte fassen kann.

Einige Funktionen wissen zu überzeugen. Auf den langen Arbeitswegen bis Ende 2008 war die Traffic-Taste oft genutzt. In Abhängigkeit von der gerade befahrenen Straße (Autobahn oder Bundesstraße) werden Staus im Display gelistet.

Ich bin mir jedoch relativ sicher, dass entsprechend mit TMC ausgerüstete mobile Navigationsgeräte ähnlichen Komfort bieten.

Ansonsten ist die Bedienung des Gerätes über den zentralen Dreh-/Drückschalter umständlich und das Gerät agiert allgemein träge.

Großer Vorteil gegenüber einem Radio aus dem Nachrüstmarkt ist zweifelsohne die geringe Anzahl der Tasten, die zudem gut angeordnet sind und aufgrund der Größe auch während der Fahrt einfach und blind zu bedienen sind.

Die gute Integration ins Fahrzeug mit der Fernbedienung am Lenkrad für die wesentlichen Funktionen ist ebenfalls verzichtbar. Hier haben sich die Ingenieure zudem einen Fauxpas geleistet. Die am meisten genutzte Funktion (Lautstärke laut und leise) ist nicht auf die linken Tasten am Lenkrad geschaltet. So ist es nicht möglich die Lautstärke zu regeln, während man mit der rechten Hand ein Brötchen isst und die Augen den nächsten Rasthof für die Wickelpause suchen. Wer fährt eigentlich …?

Die Sparfahrt erlebt ihr Revival auf der Langstrecke

Niedriger Verbrauch auf der Langstrecke.
Im alltäglichen Stadtverkehr sind die extrem niedrigen Durchschnittsverbräuche unter der 5-Liter-Marke aus 2007/2008 nicht mehr zu realisieren. Regelmäßig liegt der Schnitt jetzt um 6,5 l/100 km bei 100 % Stadtverkehr. Auf der Langstrecke kann ich die 5-Liter-Marke wieder unterbieten.

Auf der Fahrt wurde dabei vom Fahrstil, wie er im Monatsbericht Januar 2007 vorgestellt wurde, leicht abgewichen. In Deutschland zeigt der Tacho Richtgeschwindigkeit an und in NL und B wird limitbedingt mit 120 km/h dahin geglitten. Limits in Baustellen und an anderen neuralgischen Punkten werden ebenfalls eingehalten, denn unsere beiden Nachbarn blitzen gerne und teuer.

In Kombination mit vorausschauender Fahrweise, geringem Einsatz der Bremsen, Ausnutzung der Energie vor Tempolimits und hohem Tempomat-Anteil stellt sich ein Verbrauch von unter 5 l auf 100 km ein.

Tanken in Belgien am Automaten …

… oder der Versuch dessen.

Nach einigen Versuchen mit EC/Maestro und Kreditkarten muss ich leider feststellen, dass die Tankautomaten, die in Belgien abseits der Autobahn sehr verbreitet sind, offensichtlich nur einheimische Karten akzeptieren. Im Zielort finde ich zunächst keine Tankstelle mit Kassenhäuschen, dabei lockt der Preis und der Tank ist leer.

Preistafel an Tankstelle.
Hier macht Tanken doch noch Freude — zumindest für den Dieselfahrer. Fast 30 Cent liegen zwischen Diesel und Super. Das Bild entstand an einem Donnerstag — ein Tag, an dem Tanken aus Erfahrung und Studien in Deutschland teurer ist, als Montag/Dienstag.

Belgische Zapfsäule.
11 Cent unter den 1,269 Euro in Deutschen Städten. An den Autobahnen in Belgien und den Niederlanden stehen zeitgleich ebenfalls 1,259 Euro je Liter Diesel auf der Tafel.

Am Morgen werden 1,269 Euro je Liter Diesel in Deutschland aufgerufen. Im Herzen von Belgien lockt ein Preis von 1,109 Euro. Leider muss ich die billigsten mangels belgischer Kreditkarte links liegen lassen.

In der Nähe des Hauptbahnhofs habe ich Glück und finde einen Ansprechpartner an einer Tankstelle, der meine deutsche Mastercard dankbar mit der Tankrechnung belastet. Für 1,159 Euro wird der Tank gefüllt. Am Abend stehen immer noch die 1,259 Euro an den Preistafeln in Mülheim an der Ruhr.

Reparatur des Unfallschadens

Der Termin für die Reparatur des Heckschadens nach dem Aufprall im Dezember ist gemacht. Ab 10. Mai wird repariert, die Winterräder kommen endlich runter und die Sommerräder dran. Außerdem wird die fällige Inspektion durchgeführt.

Den Auftrag zur Inspektion bekommt erstmals in der Geschichte meines Seat Altea nicht die Seat-Vertragswerkstatt, sondern der Reifenhändler Oprée in Essen mit freier Meisterwerkstatt, die bereits im Bericht Oktober 2009 positiv erwähnt werden konnte.

Mein Auto wird dieses Jahr vier Jahre alt. Die Garantie ist lange abgelaufen und nennenswertes Entgegenkommen im Fall der Fälle in Form von Kulanz ist bei dem Alter und einer Laufleistung von über 72.000 km ebenfalls nicht mehr zu erwarten.

Hinzu kommt, das der bis jetzt in Anspruch genommene Seat-Händler Austinat in der Ruhrau in Essen nicht mehr existiert. Ein erstes Opfer nach der Welle der Abwrackprämie. Weitere werden folgen!

Ende April flattert ein Angebot des neuen Inhabers Buchbinder ins Haus. Die 10 % Nachlass auf den Rechnungswert locken mich aber nicht. Der einfache Weg beträgt 20 km quer durch Essen über Stadtstraßen. Zum Reifenhändler sind es 7 km und der Betrieb liegt nur einen Steinwurf abseits meines Arbeitsweges.

Das Komplettangebot der freien Werkstatt für den gesamten Auftrag erscheint mit 1.750 Euro unschlagbar. Der Auftrag im Oktober wurde sehr überzeugend durchgeführt.

Auch bei der freien Werkstatt wird das Öl für den Ölwechsel beigestellt. Aus der Zeit mit "Werkstattbindung" habe ich noch Vorräte die verbraucht werden müssen. Die Preise für mein Öl mit VW Norm 507 00 liegen bei der freien Werkstatt nur 10 % über dem Internetpreis. Das wäre in Zukunft hinnehmbar.

Vorne gibt es nach drei Jahren und acht Monaten zwei neue Wischer. Der erste Satz hat vermutlich auch wegen der sehr schonenden Lage in Ruhestellung unter den A-Säulen Abdeckungen ungewöhnlich lange gehalten.

Die Seitenscheiben vorne werden überprüft, da es bei höheren Temperaturen wieder zu quietschen beginnt.

Für die Reparatur inklusive der Nebenarbeiten werden drei volle Tage veranschlagt. Im Maibericht gehe ich detailliert auf die Reparatur ein, bewerte das Ergebnis kritisch und stelle die einzelnen Rechnungspositionen vor.

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