Inspektion mit Öl-Schnäppchen. Einige Mängel. Fahrzeugpflege extrem.

Langzeittest Seat Ibiza
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Monatsbericht Dezember 2004


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Inspektion mit Öl-Schnäppchen. Einige Mängel. Fahrzeugpflege extrem.

Der Seat Ibiza — Ansicht von vorne links. Die Inspektion

Kilometer: 23.700.

Nach einem Routine-Check des Ölstands stellte ich fest, dass dieser etwas näher an der Minimummarkierung war und füllte etwa 300 ml auf "MAX" nach. In dem Zusammenhang blickte ich auch in mein Serviceheft und bemerkte, dass ich bereits bei 24.750 km erneut einen Ölwechselservice machen muss.

Eine Anfrage bei meinem Heimatautohaus sowie beim Autohaus Prima in Osnabrück (näher am Arbeitsplatz) führte dazu, dass ich nun einmal Preise vergleichen konnte. Das Osnabrücker Autohaus schnitt besser ab, ein großer Pluspunkt ist aber, dass es einfacher für mich zu erreichen ist. Also wurde ein Termin vereinbart. Zwar war eigentlich nur der Ölwechselservice fällig, für weitere 80 Euro habe ich jedoch auch die erweiterten Arbeiten der 30.000-km-Inspektion durchführen lassen (unter anderem Auswechseln des Pollenfilters) damit ich nicht in zwei Monaten erneut zur Werkstatt muss.

Motoröl

In Internetforen wird viel darüber diskutiert, welche Werkstatt wie viel kostet, was für Leistungen in Rechnung gestellt werden und inwieweit diese Berechnung korrekt ist. Ein großer Posten bei der Inspektion ist das Öl. Laut Werkstatt werden in mein Fahrzeug 4,3 Liter Öl gefüllt. Zur Aufrechterhaltung der Mobilitätsgarantie — Volksmund: Scheckheftgepflegt, muss hierfür speziell zertifiziertes Öl verwendet werden.

Dass neben der Qualitätssicherung auch noch wirtschaftliche Gründe für ein solches Verfahren sprechen, ist nicht nur hinter vorgehaltener Hand zu erfahren. So kommt es, dass ein Liter 10 W 40 Öl, entsprechend der VW-Norm 505.01 im Autohaus etwa 23 Euro kostet. Zum Vergleich: Der nagelneue Wagen eines Bekannten aus dem Hause Daimler-Chrysler wird mit ähnlichem Öl OHNE Zertifizierung für etwa 11 Euro pro Liter (Preis des Autohauses) geschmiert. Ein kurzer Blick bei dem größten Internetauktionshaus genügte und ich fand dutzende Angebote für genau dieses Öl. Die Preise lagen zwischen 4 Euro (unseriöse Noname-Suppe) bis hin zu 11 Euro. Für 61 Euro (inklusive Versand) wechselten in meinem Fall 10 Liter Öl von Aral vom Händler den Besitzer. Vier Tage später kamen die Flaschen, Herstellungsdatum 9/04.

Durch diese kleine Recherche habe ich also über 72 Euro gespart! Die Werkstätten verweigern üblicherweise nicht die Verwendung selbst angelieferten Öls. Einzig bei der Entsorgung könnte es Probleme geben: Entweder Sie geben es dem Verkäufer zurück (was in meinem Fall wiederum Versandkosten verursacht hätte) oder entsorgen es bei der Sondermüllentsorgung, die Kosten hierfür liegen bei etwa 1 Euro pro Liter. Aber selbst dann wäre mein Öl noch immer ein Schnäppchen. In meinem Fall hat das Autohaus freundlicherweise kostenlos die Entsorgung übernommen.

Die Inspektion: Teil 2 mit Mängeln

Kilometer: 24.480.

Ich brachten den Wagen morgens mit dem Öl sowie einer neuen Hupe (Zweiklang) zum Autohaus. Mit dabei ein Zettel, da noch folgende Leistungen im Rahmen der Gewährleistung behoben werden sollten:

  • Klappern in der Nähe des Tachometers
  • Muffiger Geruch aus der Klimaanlage
  • Fahrwerk prüfen, da hoher Reifenverschleiß

Der letzte Punkt wurde nicht erledigt, da man hier befürchtet, keine Gewährleistungsarbeit ausführen zu können, bevor man nicht die Reifen begutachtet hat. Mittags ein Anruf: Die Hupe passt nicht. Mein Einwand, dass mein Autohaus diese doch für den Wagen bestellte, führte auch nicht zu einem Erfolg, sodass diese nicht verbaut wurde.

Abends holte ich den (netterweise gewaschenen) Wagen ab, nachdem ich eine korrekte Rechnung bezahlte. Vom Klappern habe ich bisher nichts mehr gehört, ich warte da aber noch auf den nächsten kalten Morgen, an dem ich wieder losbrause. Leider hatte man mit dem Sprühfett für die Türscharniere etwas unachtsam gearbeitet, sodass großflächig Fettspritzer verteilt waren. Diese wurden aber ohne Beanstandung umgehend bei einem weiteren Besuch entfernt.

Korrektur Reifendimensionen Bericht November 2004

Im November kaufte ich mir Winterreifen und bemängelte die exotischen Reifengrößen für meinen Wagen. Andreas Majewski mailt mir, dass bei seinem Fahrzeug auch folgende Reifendimensionen zugelassen sind:

  • 185/55R15 86T XL M+S, ET 43 mm
  • 205/40R17 83V, ET 43 mm

Ein kurzer Blick in meinem Fahrzeugschein bringt selbiges im unteren Freitext zu Tage. Komisch, dass mein Reifenhändler das auch nicht gesehen hat.

Emails von Langzeittestlesern

Hannes schreibt mir von seinem Seat Ibiza, berichtet von Quietschen, Lenkradknarrzen sowie Lackmängeln. Auch sein Schaltknauf kann nicht ruhig sein, obwohl er nur einen vibrationsarmen Benziner fährt. Oliver Otten hat es nach der Garantiezeit gepackt: 155 Euro soll er nun für den Austausch eines Kleinteils bezahlen, welches dazu führte, dass die Airbagwarnleuchte blinkt.

Der Seat Ibiza Sport von Oliver Otten.
Der Seat Ibiza Sport von Oliver Otten.

Jürgen kaufte seinen Ibiza (Cupra) in Nürnberg: Seitdem plagt ihn einiges: Feuchtigkeit in den Scheinwerfern, quietschende Bremsen, defektes Radio und defekte Lautsprecher, Klappern des Armaturenbretts. Auch bemängelt er den offensichtlich hohen Rußpartikelausstoß. Nach eigenen Angaben versucht er nun anwaltlich einen Rücktritt vom Kaufvertrag zu erreichen. Markus Stenzel erwähnt, was auch mir schon auffiel, was ich aber immer im Bericht vergaß: Das interessante Interieur hat nicht nur gute Seiten, so führt die raue Oberfläche des Armaturenbretts dazu, dass es fast keinen Putzlappen gibt, der dort nicht seine Fusseln hinterlässt, auch führt der silberne Teil bei Sonneneinstrahlung zur Reflektion in der Windschutzscheibe, was die Sicht erschwert.

Der Seat Ibiza von Markus Stenzel.
Der Seat Ibiza von Markus Stenzel.

Wolfgang Martin bestätigt mich in meiner Feststellung, dass der Seat Ibiza mit 130 PS Reifen nur so zu verschlingen scheint: Nach gut 16.000 km waren seine Reifen (Pirelli ZeroNero) abgefahren, ein neuer Satz war an der Reihe. Er bemerkt auch ein permanentes Linksziehen des Fahrzeugs, sein Händler schob es auf die Reifen und verweigerte so eine kostenfreie Behebung des Problems.

Fahrzeugkonservierung

Während der Weihnachtsfeiertage habe ich mir die Zeit genommen, mich der Pflege meines Wagens zu widmen; Neben Pfefferkuchen und Besinnlichkeit hieß es dann auch mal Mikrofaser und Scheibenversiegelung. Folgende Arbeiten wurden durchgeführt:

  • Fahrzeugwäsche mit Teerentfernung
  • Versiegelung der Fahrzeugfenster
  • Lackreinigung und anschließende Versiegelung
  • Innenreinigung

Fahrzeugwäsche

Zur Fahrzeugwäsche habe ich einen Hochdruckreiniger sowie das Fahrzeugshampoo von Liquid Glass verwendet. Schonend werden so Verschmutzungen entfernt, der hohe Druck spült das Streusalz der vergangenen Tage aus fast allen Ritzen. Danach habe ich mit Magic Clean Teerflecken entfernt. Die vorher (in warmen Wasser) erwärmte Knete wird auf dem feuchten Lack sanft hin- und hergeschoben und beseitigt so Teerflecken und Insektenreste. Es klappt nicht so einfach, wie sich das hier liest, ist aber eine gute Alternative zum herkömmlichen Teerentfernerspray: Auf Dauer günstiger, umweltfreundlicher und lackschonender.

Versiegelung der Fahrzeugfenster

Hierzu habe ich auf die trockene Scheibe einige Spritzer von "Rain Gard" mit einem Tuch eingearbeitet. Nachdem die Schicht angetrocknet ist (heller Schleier) wird dieser Vorgang wiederholt. Danach wird die Schicht "auspoliert". Es ist bei der Anwendung darauf zu achten, dass das offenbar lösungsmittelhaltige Produkt nicht auf Plastik- oder Gummiteile sowie auf den Fahrzeuglack gerät. Als ich es in der geschlossenen Garage applizierte war außerdem ein sehr beißender Geruch zu bemerken.

Reinigung und anschließende Versiegelung

Zur Versiegelung möchte ich das Produkt "Liquid Glass" ausprobieren. Es basiert nicht wie andere Pflegeprodukte auf Wachs. Somit war es notwendig, das Fahrzeug vor der Anwendung gründlich zu reinigen. Dafür verwendet man den LG Vorreiniger. Dieser wird mit einem weichen Tuch einpoliert und dann wieder entfernt. Anschließend trägt man die eigentliche Versiegelung auf den 10 bis 25° C warmen Lack auf. Empfohlen wird hierzu ein weicher, feiner, leicht feuchter Schwamm, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, wichtig hierbei: Nicht in kreisenden Bewegungen auftragen. Nach kurzer Zeit kann der helle Schleier weggewischt werden. Nun muss das Fahrzeug einige Stunden "ruhen". Empfohlen wird auch, das Produkt nun in der prallen Sonne "einbrennen" zu lassen. Ich habe 24 Stunden gewartet, da es in der Garage nur gerade über 10° C waren. Nach Anleitung sind mindestens zwei Schichten für ein gutes Resultat erforderlich, ich habe auf meinem Wagen vier Schichten verwendet.

Innenreinigung

Das "Standardprogramm": Saugen, Scheiben putzen, alle Oberflächen feucht abwischen, Lederpflege anwenden. Zusätzlich habe ich die Türen mit einem Dampfreiniger von schmierigen Ablagerungen befreit: Sie strahlen nun wie neu!

Der Zeitaufwand für diese Aktion war enorm, mein Auto ist jetzt aber fast wie neu. Abzuwarten bleibt der "Langzeiterfolg" dieser Aktion: Wie lange führt die Scheibenversiegelung für gute Sicht, wie lange perlt das Wasser perfekt am Lack ab und lässt sich Schmutz von den Felgen mit einem einfachen Wasserstrahl entfernen.

Die Kosten für alle verwendeten Materialien belaufen sich auf etwa 55 Euro, die oben angegebene Firma Petzoldts bietet günstige Starter-Sets an, mit (fast) allem, was für die Lackpflege dazugehört. Ich schätze, dass man mit einem solchen Starterset zwei bis drei Autos mit drei bis fünf Schichten behandeln kann.

Verbrauch

Bei angemessenen 6,5 l/100 km liege ich in diesem Monat; Es waren einige schneller Abschnitte dabei, auch war bei dieser Witterung öfter mal ein Kaltstart oder der Betrieb der Klimaanlage gegen beschlagene Innenscheiben an der Reihe.

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