Neues Auto. Toller Motor. Ärger mit den Rädern. Händler ist der Dumme. Ärger mit dem Abrufschein. Deutscher Mittelstandsbund keine Hilfe.

Langzeittest Toyota Avensis Combi
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Monatsbericht Juni 2005


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Neues Auto. Toller Motor. Ärger mit den Rädern. Händler ist der Dumme. Ärger mit dem Abrufschein. Deutscher Mittelstandsbund keine Hilfe.

Typenbezeichnung D-CAT. Der Neue ist da

07.06.2005, Kilometer: 0.

Am 7. Juni klingelt mein Handy. Markus Körber vom Autohaus Erbach teilt mir mit, dass gerade ein Avensis Combi 2.2 D-CAT Executive in Polarsilber geliefert wurde, auf dem mein Name steht.

Etwas ungläubig glaube ich zuerst an einen Scherz, doch er versichert mir, dass es sich nicht um einen Scherz handelt, das Auto stehe auf dem Hof, acht Wochen vor dem vereinbarten Liefertermin.

Da der Kraftfahrzeugbrief aber noch nicht da sei und noch diverse Umbau- und Nachrüstarbeiten zu tätigen sind, verständigten wir uns darauf, dass die Übergabe am Montag, den 13. Juni sein soll. Ich werde morgens meinen alten Avensis abgeben, damit die Freisprechanlage ummontiert werden kann und dabei die originalen Alufelgen mit den aufgezogenen Winterreifen mitnehmen.

Die 18"-Sommerräder werde ich am Mittwoch (9. Juni) vorbeibringen, damit sie auf das neue Auto montiert und eingetragen werden können.

Als Winterreifen sollen Goodyear UltraGrip Eagle GW3 in der Standardreifengröße 205/55R16 zum Einsatz kommen. Ein Reifen mit dem ich die vergangenen Jahre in unserer schneereichen Gegend gute Erfahrungen gemacht habe.

09.06.2005.

Ich lade die Sommerräder in den Kofferraum und fahre zum Autohaus Erbach, um die Räder abzugeben und natürlich einen ersten Blick auf den neuen 2.2 D-CAT zu werfen.

Er unterscheidet sich äußerlich nur in einem Punkt vom 2.0 D-4D: Die Scheiben der Beifahrertüren, die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe sind stärker getönt, bzw. abgedunkelt.

Im Innenraum fällt der geänderte Schalthebel auf, der sich in der Form unterscheidet und das Gangdiagramm, das jetzt sechs Gänge aufweist.

Avensis neue Schaltknaufform.
Der Schaltknauf in neuer Form, mit Sperre für den Rückwärtsgang.

Avensis Gangdiagramm 6-Gang-Getriebe.
Gangdiagramm des 2.2 D-CAT mit 6-Gang-Getriebe.

13.06.2005 8:00 Uhr.

Ich fahre morgens um 8 Uhr zum Autohaus Erbach um meinen "Alten" abzugeben. Als ich auf den Hof fahre, sehe ich den "Neuen" stehen, allerdings mit den serienmäßigen 16"-Alufelgen und Sommerreifen. Ich wundere mich, warum die 18"-Alus nicht am Fahrzeug sind.

Als ich das Autohaus betrete, begrüßt mich Markus Körber. Auf meine Frage warum die 18"-Räder nicht aufgezogen sind, antwortet er mir, dass diese nicht passen und er mich am Freitag telefonisch informiert und eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen hätte. Ungläubig teile ich ihm mit, dass mein Anrufbeantworter keine Nachricht von ihm angezeigt hat.

Auf meine Frage, warum die Räder am alten aber nicht am neuen Avensis passen, wurde mir mitgeteilt, dass aufgrund der höheren Leistung der Antriebsstrang verstärkt wurde, damit auch die Antriebswelle, woraus sich ein größerer Durchmesser der Radnabe ergibt, worauf die alten Felgen nicht mehr passen.

Nun gut, aber was jetzt. Aus den nicht passenden Felgen ergeben sich einige neue Probleme:

  1. Wenn die Alus nicht passen, dann müssen die mitgelieferten Sommerreifen auf dem Fahrzeug bleiben und die neuen Winterreifen können nicht wie geplant auf die Felgen aufgezogen und eingelagert werden.
  2. Dadurch resultierend habe ich dann einen neuen Satz Sommerreifen in Originalgröße 205/55 R16, die eigentlich gegen den Satz Winterreifen getauscht werden sollten.
  3. Die 18"-Räder bleiben über und müssen verkauft werden.
  4. Es entstehen Kosten durch einen zusätzlichen Satz Reifen (entweder die Sommer- oder die Winterreifen der Originalgröße)
  5. Wertverlust bei Verkauf der 18"-Felgen; die 18"-Reifen werden demontiert in der Hoffnung, dass die neuen 18"-Felgen die gleiche Reifengröße haben.
  6. Es gibt noch keine 18"-Felgen für den neuen 2,2 D-CAT!
  7. Mein Ersatzrad ist in Originalgröße auf Stahlfelge (siehe Monatsbericht Juni 2003, 24.06.2003, Kilometer: 3.000), das dann auch nicht mehr passt. Dieses sollte weiterverwendet werden, da im Neuen wieder nur ein Notrad beigelegt ist.

Toyota hielt es nicht für notwendig, seine Händler zu informieren, dass auf den neuen 2.2 D-CAT die Felgen der noch bestehenden Baureihe T25 nicht passen.

Ein Anruf bei Toyota Deutschland in Köln brachte als Resultat, dass man selbst in Köln dieses Problem noch nicht kannte und über baureiheninterne Veränderung nichts wusste!

Um die Problematik nicht einfach bestehen zu lassen, bat mich Frau Erbach zu einem Gespräch. Nachdem ich meine Verärgerung zum Ausdruck gebracht hatte (woran das Autohaus ja keine Schuld hatte), konnten für alle oben genannten Punkte Lösungen gefunden werden, mit der beide Seiten gut leben können:

  • Die Sommerreifen in Originalgröße bleiben auf dem Fahrzeug.
  • Die Winterreifen werden weggelegt bis es 18"-Alus im Zubehör gibt und dann auf die Originalfelgen montiert.
  • Die angefahrenen Sommerreifen nimmt mir das Autohaus Erbach zu einem sehr fairen Preis zurück.
  • Die alten 18"-Felgen werden vom Autohaus Erbach im Kundenauftrag verkauft. Da die Felgen sehr gepflegt sind und keinerlei Gebrauchsspuren aufweisen, dürfte ein Verkauf nicht allzu schwierig werden.
  • Die 18"-Reifen werden eingelagert, bis es neue 18"-Felgen gibt und dann auf die neuen Felgen aufgezogen, so muss ich nicht noch einen Satz der teuren Sommerreifen kaufen.
  • Das Ersatzrad wird auf eine passende Stahlfelge, die noch zu bestellen ist, ummontiert und die "alte" Stahlfelge die nicht mehr passt wird zurückgenommen.

Mit dieser Lösung kann ich gut leben, zumal ich nur die neuen 18"-Felgen und einen kleinen Aufpreis für die Rücknahme der angefahrenen Sommerreifen bezahlen muss, Nochmals ein Dankeschön an Frau Erbach für ihre Bereitschaft Lösungen dieser Problematik zu finden und den Kunden nicht im Regen stehen zu lassen.

Mit einem deutlich besseren Gefühl als nach der "Die-Felgen-passen-nicht"-Nachricht verlasse ich das Autohaus, um am Abend zurückzukehren und den Neuen abzuholen.

Als Leihauto bekomme ich einen RAV 2.0 mit, damit ich an diesem Tag nicht laufen muss, kostenlos natürlich.

Zuhause habe ich dann erst mal meinen Anrufbeantworter gecheckt und eine Nachricht vom Freitag von Herrn Körber "gefunden". Da habe ich wohl was übersehen bzw. überhört.

13.06.2005 15:30 Uhr.

Um 15:30 Uhr treffe ich wieder beim Autohaus ein. Der Avensis ist fertig. Der Abrufschein vom Deutschen Mittelstandsbund liegt auch vor, sodass einer Übernahe des Fahrzeugs nichts mehr im Wege steht.

Die Freisprechanlage ist montiert, das Gepäckraumtrenngitter aus Metall ist montiert und die Stoßstangenschutzfolie ist aufgeklebt. Als Kofferraumschalenmatte kommt allerdings nicht mehr eine Vollgummimatte, sondern eine Plastikmatte mit kleiner, nicht flächendeckender Gummierung zum Einsatz. Diese Plastikmatte ist in keinerlei Hinsicht der Vollgummimatte ebenbürtig, sie ist weder formstabil noch ist sie so gearbeitet, dass sie den Kofferraum bis an die Ränder ausfüllt, außerdem rutscht sie herum da die Gummierung nur in der Mitte der Matte aufgebracht ist. Alles Macken die die alte Vollgummimatte nicht hatte. Also einfach die Vollgummimatte aus meinem am Morgen abgegebenen Fahrzeug geholt und diese hineingelegt. Auf die Plastikmatte habe ich dafür gerne verzichtet.

Toyota sollte sich überlegen, die "alten" Vollgummimatten wieder ins Programm zu nehmen, zumal diese im Zubehörprospekt ja auch abgebildet sind.

Beim Corolla hatten wir den Ärger mit der Plastikmatte auch. War nicht so formstabil und rutschte hin und her. Ich hatte noch eine Vollgummimatte aus meinem alten T22, die uns das Autohaus Erbach dann für den Corollakofferraum zurechtgeschnitten hat.

Die Übergabe des neuen Fahrzeugs war dann schnell erledigt, da der neue Avensis mit dem Alten ja (fast) identisch ist. Eine Flasche Sekt wurde mir zur Fahrzeugübergabe überreicht. Schade dass ich den Sekt erst zu Hause trinken kann.

Gegen 16:30 Uhr verlasse ich das Autohaus mit dem neuen Avensis. Leider habe ich noch einen Kundentermin, sodass ich auf eine ausführliche Fahrt verzichten muss.

Als erster Fahreindruck fällt mir auf, dass — obwohl nur ein anderer Motor im Fahrzeug steckt — das Fahrverhalten ein ganz anderes ist. Der 2.2 D-CAT hat (fast) unabhängig von Gang oder Drehzahl immer genügend Schub parat, um das Fahrzeug samt Insassen vehement nach vorne zu bringen.

Mir fällt außerdem auf, dass Toyota die Fahrwerksabstimmung geändert hat. Das Auto liegt straffer und satter auf der Straße ohne Fahrkomfort vermissen zu lassen. Ein Eindruck der sich auf späteren Autobahnfahrten bestätigte.

Nun freue ich mich auf ein paar gemütliche Einfahrkilometer.

Typenbezeichnung D-CAT.
Typenbezeichnung des Avensis 2.2 D-CAT.

Ärger mit dem Abrufschein des Deutschen Mittelstandsbund

29.06.2005.

Mein Handy klingelt und Herr Paegelow vom Autohaus Erbach ist am Apparat. Er benötigt noch eine Kopie meiner Gewerbeanmeldung, die für den Abrufschein benötigt wird.

Eine Stunde später klingelt mein Telefon noch einmal, wieder ist Herr Paegelow am Apparat und teilt mir mit, dass der Abrufschein nur dann von Toyota akzeptiert wird, wenn es einen Fuhrpark von mindestens drei Fahrzeugen gibt. Dies wäre Teil des Rahmenvertrages den der Deutsche Mittelstandsbund mit Toyota abgeschlossen hat. Er hätte außerdem schon mit dem DMB (Deutscher Mittelstandsbund) telefoniert und dort sagte man ihm, dass das eben so wäre und das Autohaus das wissen müsse. Ich bot mich an, selbst noch einmal mit dem DMB zu telefonieren und ihn dann zurückzurufen. Wir verblieben vorerst so.

Zuhause angekommen telefonierte ich mit der Sachbearbeiterin des DMB und schilderte ihr mein Problem. Sie meinte nur, dass die drei Fahrzeuge im Fuhrpark nun mal Bestandteil des Rahmenvertrages seien und sie daran auch nichts ändern könne. Auf meinen Einwand, dass ich damals, als ich den Abrufschein beantragt hätte, genau nachgefragt hätte, ob es sonst noch irgendwelche Klauseln gäbe und sogar die Fahrzeugmarke mit Typ genannt hätte, meinte sie nur vielleicht macht Toyota ja eine Ausnahme.

Als ich ihr vorschlug, dass der DMB bei Toyota anrufen soll, um eine Panne bei der Informationsweitergabe einzugestehen, erntete ich nur Ablehnung. Auf meinen Einwand, dass der DMB doch für die Belange des Mittelstandes eintreten wolle, hieß es nur: Da kann man nichts machen.

Frustriert beendete ich das Telefonat und beschloss die Mitgliedschaft umgehend wieder zu kündigen und fleißig "Werbung" für den DMB zu machen.

Danach telefonierte ich mit Herrn Paegelow und berichtete ihm, dass vom DMB wohl mit keinem Entgegenkommen zu rechnen sei. Er teilte mir darauf hin mit, dass er bereits mit der zuständigen Stelle Kontakt aufgenommen hätte, der betreffende Mitarbeiter aber nicht zu erreichen war, er ihm aber eine Nachricht hinterlassen hat.

30.06.2005 8:00 Uhr.

Gleich morgens fuhr ich beim Autohaus Erbach vorbei und brachte Herrn Paegelow eine Kopie meiner Gewerbeanmeldung. Er hatte noch keine Rückmeldung von Toyota, versprach aber mich gleich anzurufen sollte er etwas erfahren.

30.06.2005 10:45 Uhr.

Herr Paegelow ruft mich auf dem Handy an und teilt mir mit, dass er mit dem Mitarbeiter von Toyota gesprochen hat und Toyota 50 Prozent des Preisnachlasses des Abrufscheines übernimmt. Er hat daraufhin mit Frau Erbach gesprochen und teilte mir weiter mit, dass das Autohaus Erbach die anderen 50 Prozent übernimmt — als eine Art Treueprämie. Ich war sprachlos und freute mich riesig.

Fazit

Ich hatte nicht mit so vielen Kalamitäten rund den Fahrzeugkauf gerechnet, aber mit etwas Optimismus, Glück und einem tollen Autohaus ging dann doch noch alles glatt über die Bühne.

Jetzt fehlen nur noch die 18"-Räder.

Verbrauch 2.2 D-CAT

Der Durchschnittsverbrauch lag bei 7,37 Liter Diesel pro 100 Kilometer.

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