Ende Dezember war der Kilometerstand 11.000 km. Der Wagen wird nach mittlerweile 7 Monaten normaler Bestandteil unseres Lebens. Aus diesem Grund kommt am Ende dieses Berichtes auch mal einer der Mitfahrer zu Wort.

Die Einkäufe mit 8 Getränkekisten werden ebenso "normal", wie Wochenendausflüge mit 5 Personen, Kinderwagen, zwei Kinderbobs und allem, was man an Klamotten im Winter sonst noch braucht. Doch erst mal zu dem heißgeliebten Thema Winterreifen.

Winterreifen

Ich habe einige Händler abgeklappert. Die meisten haben abgewunken, einer hat mir ein Angebot über 2.100 DM (1.074 Euro, inkl. Felgen) gemacht. Als letztes habe ich dann doch noch den als recht teuer bekannten örtlichen Reifenhändler aufgesucht. Der war auch der Meinung, dass die in der Zulassung vorgeschriebenen Größen schwer zu bekommen sind (ach!) und hat mir folgenden Vorschlag gemacht:

Problem Traglast

Problem bei den Reifen ist nicht die Größe, sondern die Traglast (97 bei 195er, 96 bei 205er und 95 bei 215er).

Er hat mir auf Basis meiner Daten in der Zulassung vorgerechnet, dass für die zulässige Achslast bei 205er Reifen auch eine Traglast von 94 ausreichen würde. Er hat auch dazu die mündliche Zusage vom TÜV und hat mir den Vredestein Wintrac 205/55 R16 94V für 1.400 DM (716 Euro) inkl. Stahlfelgen angeboten.

Da unser Wagen selten schwer zu schleppen hat, habe ich mich nach kurzem Zaudern und angesichts der angekündigten Straßenverhältnisse dazu entschieden, diesen nicht ganz legalen Weg zu gehen.

Also fahre ich jetzt einen V-Reifen (zugelassen bis 240 km/h!) mit einer etwas niedrigeren als der vorgeschriebenen Traglast. Im neuen Jahr werde ich den Händler beim Wort nehmen und mir diese Größe in die Zulassung eintragen lassen, bin mal gespannt.

Wintertauglichkeit

Wie im Wetterbericht angekündigt, begann es einen Tag nach der Winterreifenmontage, zu schneien. Ich fuhr den Wagen zum ersten Mal im Schnee und war positiv überrascht, wie gut die Winterreifen im Schnee zupacken und wie gut sich der Wagen trotz seines Gewichtes auch bei Glätte fahren lässt. Man merkt auch schnell, dass ESP und Antischlupfregelung sinnvolle Extras bei solch einem Wagen sind. Auch bei steilen Anstiegen und beim Anfahren am Berg habe ich keinen Unterschied zu einem Pkw feststellen können.

Festgefahren

Allerdings hatte ich mich in einem vom Scheepflug angehäuften Schneewall festgefahren. Zum Anschieben ist das Auto definitiv zu schwer. Nach etwa 10 Minuten und ein wenig buddeln kamen wir durch "freischaukeln" mit abgeschaltetem ESP wieder auf die Straße zurück.

Beschlagene Scheiben

Probleme gab es mit beschlagenen Scheiben. Durch das Ein- und Aussteigen wird bei 4 Personen einfach eine Menge Schnee ins Auto geschleppt, was ständig zu beschlagenen Scheiben führt. Auch das Einschalten der Klimaautomatik ändert daran wenig. Windschutzscheibe und Seitenscheiben vorne sind dabei kein Problem, aber hinten läuft das Wasser an den Scheiben herunter.

Heizung

Stichwort Heizung bei Temparaturen um den Gefrierpunkt: An sich heizt sich der Wagen schnell auf, die Automatik regelt das auch sehr gut. Probleme gibt es nur dann, wenn man Stadtverkehr fährt: Dann wird der Motor einfach nicht richtig warm. Auch der Zuheizer hilft dann wenig.

"Winterverbrauch"

Der Durchschnittsverbauch liegt seit Anfang Dezember bei 8 Litern/100 km. Das ist ein halber Liter mehr als in der Zeit davor. Möglicherweise ist auch dieser ominöse Zuheizer dafür verantwortlich.

Meinung des Mitfahrers

Der VW Sharan Family ist ein sehr familienfreundliches Auto, welches sich sowohl im Alltags- als auch im Reiseverkehr kaum Mängel an Komfort, gutem und ruhigem Fahrverhalten und Qualität anmerken lässt. Das Platzangebot entspricht fast genau den Ansprüchen einer Familie mit insgesamt 5 bis 6 Personen, allerdings könnten ein bisschen mehr Extras enthalten sein, wie zum Beispiel ausklappbare Tabletts an der Rücklehne der Sitze, 1 bis 2 Schiebedächer, automatische Fensterheber im Fondbereich, und etwas mehr Staufläche. Für einen Van zieht der 1.9 Liter Turbodiesel mit 90 PS sehr gut an, doch ab etwa 80 km/h könnte er etwas schneller beschleunigen. Das Ein- und Aussteigen ist vorne und in der Mitte kein Problem, doch am Heck bereitet es einige Schwierigkeiten, da die Sitzreihe in der Mitte schlecht nach vorne zu klappen, und an dieser Stelle zu wenig Platz vorhanden ist. Das einzige, das noch zu bemängeln wäre, ist die Verarbeitung, welche im Innenraum viele schlecht verarbeitete Kunststoffe zum Vorschein bringt, die im alltäglichen Gebrauch nach einiger Zeit verschleißen könnten.

Jan (11 Jahre)

Seite drucken

Monatsbericht Februar 2002