Langzeittest Peugeot 307 SW
Berichte 2004

April 2004


Geschwindigkeitsrausch und Geräuschzunahme.

 …back to the roots. Dienst nach Plan

30.04.2004, Kilometer: 31.400

Der Monat April bot nichts Aussergewöhnliches — aus Langzeittestsicht. Zum Ende des Monats gab es wieder eine Familienreise nach Eisenach in inzwischen gewohnt entspannter Manier.

 …back to the roots …
Leon in Leipzig an der Arndtstraße (Mai 2004).

Road runner …

Wir hatten einen guten Reisetag erwischt und kamen gigantisch gut voran, sodass wir die 322 km in persönlicher Bestleistung absolvierten. Auf der Gefällestrecke kurz vor Eisenberg (A9) lief Leon dann auch zur persönlichen Höchstmarke auf: 194 km/h zeigte das GPS-Gerät, der Tacho in bekannter Präzision nur knapp darüber.

Vollgas oder nicht kann man in diesen Regionen nicht mehr sicher sagen: Wie ich aus meinen OBD-2-Versuchen weiß, reagiert die Motorsteuerung höchst sensibel auf den Pedaldruck und feuert schon bei mäßigem Gasfuß mächtig los. Es möge sich also niemand wundern, wenn das Auto mit scheinbarer Leichtigkeit dieses Tempo erreicht …

Dem 180-km/h-Auto schien das alles gar nichts auszumachen, man bekam spontan Lust auf mehr. Ich muss jetzt wohl doch bald mal eine Probefahrt mit dem HDI 135 machen …

Projekt Scheibenwaschanlagenwasserstandsanzeige

Zur guten Tradition in Volkers Langzeittest gehört eine kleine Bastelei am Auto. Die Rückfahranlage aus dem letzten Monatsbericht möchte ich inzwischen nicht mehr missen. Allen Skeptikern rufe ich aus eigener Erfahrung zu: nie wieder ein Auto ohne Rückfahrwarner und ohne Tempomat!

Versuch 1

Unlängst tauchte im Forum die Mär von einer Wasserstandsanzeige in 307-verwandten Autos auf. Tatsächlich gibt es statt des Klappdeckels für den Wassertank auch eine Verson mit angebautem Schlauch, der in einem Gnubbel endet. Dieses Ersatzteil kostet wirklich nicht mal drei Euro und war daher ein erster Versuch.

Ich dachte mir, mit einem Schlauch am Deckel bräuchte man dort nur den Finger draufzuhalten und den Schlauch probeweise herauszuziehen, schon bekommt man einen ungefähren Füllstand angezeigt.

Leider bekommt man den Finger nicht dicht genug auf das aalglatte Plastik und außerdem stört der Gnubbel beträchtlich — vor allem beim Einfädeln durch den Füllstutzen-Zickzack und den oberen Behälterrand. Keine praktikable Lösung, also weiterhin auf Verdacht füllen. Der Schlauch wäre aber schon eine erste Gelegenheit, eine Warnfunktion mit einem elektronischen Sensor zu realisieren. Da bin ich jetzt aber erst mal beim Überlegen, wie man das am besten anstellt …

Bugreport

Das Motorbocken nimmt zuweilen bedenkliche Ausmaße an. Nach gut 15 Sekunden ordentlichem Losfahren direkt nach dem Start verhält sich das Auto plötzlich so als sei der Sprit alle. Aber wir sind geduldige Löwenbändiger und wissen, dass sich das nach ungefähr 5 Sekunden legt und danach alles in bester Ordnung ist. Seltsamerweise lässt das Quietschen der Bremsen von alleine nach. Ölstandsbug und minimales Lenkradflattern vervollständen den Reigen. Fast.

Üble Ausmaße erreicht das "Alustangenklappern" — selbst die mit fahrende Ehefrau entsetzte sich unlängst über ein Geräusch, "als würde der Wagen gleich auseinanderfallen". Inzwischen ist eine Reproduzierbarkeit fast sicher und eine Vorführung des Effekts in der Werkstatt greifbar nahe. Die Umstände des Auftretens haben sich nicht geändert: kalt, nass, Bodenunebenheiten — aber nie sicher. Eine kleine Querdelle kann eine Orgie auslösen, eine Folge von Schlaglöchern bleibt unkommentiert. Mysteriös. Inzwischen war der Wagen in der Werkstatt, zum Austausch der vorderen Stabi-Lager, aber leider ohne jeden Erfolg.