Langzeittest Peugeot 307 SW
Monatsberichte 2005

Monatsbericht März 2005


ESP und Tempomat ausgefallen. Werkstattbesuch. Schalter ist nicht gleich Schalter. Der Benzinverbrauch steigt. Sommerreifen. Bugreport.

Schalter ist nicht gleich Schalter. Aus die Maus: "ESP/ASR deaktiviert"

31.03.2005, Kilometer: 46.000.

"Ach ja, diese Fehlermeldung ist da neuerdings" war der Kommentar der "mit fahrenden" Ehefrau, als ich nach einer Woche beruflich bedingter Abstinenz wieder die Familienkarre enterte. So etwas hatten wir ja lange nicht mehr, und sogleich erwachte Volkers Untersuchungstrieb und schaute und untersuchte.

Zwei Bremslichtschalter von hinten (weiß und rot) im Kabelgestrüpp.
Zwei Bremslichtschalter von hinten (weiß und rot) im Kabelgestrüpp.

Anlassen, losfahren, alles normal, aber nach einer wechselnden Zeit gab es den Warnpieps und das Display zeigte eine Fehlermeldung und die ESP-Leuchte im Kombifeld gelbes Dauerlicht. Davor ließ sich das ESP auch per Schalter de- und reaktivieren, hinterher keine Funktion. Übrigens: bei manueller Deaktivierung leuchtet die Lampe im ESP-Schalter, beim Ausfall durch einen Fehler tut sie’s nicht.

Ärgerlicher war aber, dass auch der Tempomat nicht mehr funktionierte. Natürlich bemerkte ich das alles am Karfreitag — nun gut, ein Fall für die Assistance ist das nicht, also kann alles bis nach Ostern warten, bis dahin brauche ich das Auto. Dann aber stand ein langer Familienausflug an, und bis dahin wollte ich den Tempomat wiederhaben.

Werkstattbesuch

"Brauchen Sie den Tempomaten wirklich?" Ja klar doch, meinte ich dort. Außerdem hatte ich in unserem Forum einen entscheidenden Tipp bekommen: den Bremslichtschalter Nummer 2 für die Elektronik. Der ist nämlich auch für den Tempomaten mitverantwortlich. Tatsächlich korrelierte das Erstauftreten der Fehlermeldung nach jedem Neustart auffällig mit den ersten Bremsungen (natürlich nicht immer, das wäre ja eindeutig gewesen).

Als ich jedenfalls mit den Worten "meiner braucht das Diagnosegerät" aufkreuzte, schmunzelte man dort nur, war aber nach der Fehlerbeschreibung der gleichen Meinung. Das Gerät spuckte daraufhin ein "Entfernter sporadischer Fehler Bremslichtschalter" aus. Bingo! Leider war nicht ganz klar, wie lange die Aktion dauern würde, so zog sich das Warten leider auf insgesamt fast zwei Stunden hin, aber ich nutzte die Zeit zu ausgiebigen Sitztests in allen ausgestellten Fahrzeugen, trank Kaffee und stöberte mich durch diverse Prospekte. Hinterher, besonders nach dem Blick auf die Preise, wusste ich, dass ich das richtige Auto hatte und behalten würde …

Schließlich war der Wagen fertig. Der Werkstattmeister war sich aber nicht sicher, ob es sich um einen Garantiefall handelt. Das verwunderte mich etwas, denn im Gegensatz zu Bremsscheiben und Steinen und vielleicht auch noch Radbremszylindern gehören Bremslichtschalter nicht zu den Verschleißteilen (zumal wenn sie wie in diesem Fall nicht mal von Kontaktabbrand betroffen sind) und halten eigentlich doch ein Autoleben lang, und wenn sie das nicht tun, liegt wohl ein Fabrikationsfehler vor. Wir werden sehen! Gezahlt habe ich nichts, und auf der Heimfahrt funktionierte alles wieder wie gehabt. Auch der Tempomat tat wieder: der Schalter ist gleichzeitig für eine korrekte Deaktivierung bei einer Bremsung zuständig, und wenn der spinnt, lässt sich der Tempomat sicherheitshalber erst gar nicht aktivieren.

Schalter ist nicht gleich Schalter

Für alle Nicht-307-Professoren zur Erläuterung: nicht dass jetzt einer denkt, ich wäre tagelang ohne Bremslicht herumgefahren. Das Foto zeigt zwei Schalter: einen weißen mit dicken Kabeln, die direkt das Bremslicht ansteuern (da setzt Peugeot vermutlich — und dankenswerterweise — nicht auf Elektronik) und einen roten, der der Bordelektronik zur Information dient. Mir ist noch nicht klar, wie der Bremsassistent eine Panikbremsung erkennt — möglich wäre ein mechanischer Versatz zwischen beiden Schaltern, der normalerweise zu einer Zeitdifferenz zwischen beiden Signalen führt. Die wäre bei einem Paniktritt dann auffallend gering. Wahrscheinlicher ist ein Drucksensor irgendwo in der Bremshydraulik selbst. Aber das ist Spekulation. Aber egal: der rote Schalter war vermutlich defekt, es sieht aber so aus, als wären beide Schalter erneuert. Zumindest die Lage der Anschlüsse ist jetzt definitiv anders als vorher.

Update?

Da wieder mal akuter Überlastungszustand herrschte, sprach ich die Frage nach Updates erst mal nicht an, konnte aber dank eines kurzen Winks wenigstens die Softwarestände in Erfahrung bringen. Damit kann ich erst mal weitersuchen.

Der Benzinverbrauch steigt!

Nach der Vermutung im letzten Monat kann ich meine Vermutung bestätigen: die Tanktabelle zeigt für 2002 einen Durchschnittsverbrauch von 8,54 l/100 km. 2003 betrug er 8,66 und 2004 8,77. Seit Jahresbeginn aber habe ich 9,2 im Schnitt. Das gefällt mir nicht. Es gab allerdings abnorm viel Stadtverkehr und wenig Überland, und wenn dann auch recht zügig, und auf einer gemütlicheren längeren Autobahnstrecke erzielten wir immerhin 8,6 statt sonst üblicher 9,5 l/100 km. Die Tendenz ist aber eindeutig: langsam und stetig ansteigend.

Sommerreifen

Vor der geplanten Tour kamen auch die Sommerreifen wieder drauf. Diesmal war keiner zwischendurch an den Radschrauben, und trotzdem beschwerte sich das Material lautstark beim erforderlichen Kraftaufwand zum Lösen der Schrauben. Zu fest, trotz Drehmomentschlüssel!

Wie schon im November beim Einmotten, fiel mir der schlechte Zustand meiner Sommerreifen wieder auf. Noch sind sie weit innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte, aber am Ende der Saison könnten sie es nicht mehr sein.

Ich habe sie einfach mal wieder von vorn und hinten getauscht, und wieder besondere Sorgfalt beim Anziehen walten lassen.

Bugreport

Die lange Tour war eine besondere Wohltat: praktisch kein Lenkradflattern! So schön kann Autofahren also in diesem Geschwindigkeitsbereich sein! Einmal mehr zeigt sich, dass die Diva 307 beim Thema Räder sehr zickig ist. — Das übrige wurde schon berichtet, nach der Reparatur gab es keine Ausfälle. Übrigens ist auch der Ölstandsbug lange Zeit nicht mehr gesichtet worden. Summa: fein!