Inspirationen von der Kaufentscheidung über Alternativen bis hin zum endgültigen Kaufvertrag. Außerdem ein paar erste Fahreindrücke.

Langzeittest Citroën C4 Coupé
Monatsberichte 2006

Monatsbericht Dezember 2006


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Inspirationen von der Kaufentscheidung über Alternativen bis hin zum endgültigen Kaufvertrag. Außerdem ein paar erste Fahreindrücke.

Seitenansicht des Citroën C4 Coupé von Robert Schmidt. Überlegungen vor dem Kauf

Eigentlich wollte ich schon länger von meinem zweijährigen smart fortwo auf ein neues Auto umsteigen, habe versucht es bei eBay zu versteigern, was leider fehlschlug, da der von mir angestrebte Preis nicht erreicht wurde. Also schlief es ein, bis ich im Dezember 2006 endlich Nägel mit Köpfen machen wollte. Fakt ist, ein größeres, neues Auto musste her, da zum einen die Reisekoffer meiner Freundin immer größer werden und das Limit des kleinen fortwos sprengen und zum zweiten wollte ich einfach ein Fahrzeug haben, was sich im Winter nicht ständig um 360 Grad dreht und bei "Schneebergen" von fünf Zentimeter Höhe dank ESP unweigerlich festfährt.

Dazu hatte ich natürlich auch Mindestvorgaben für mein neues Auto die da wären:

  • Klimaanlage
  • Radio/CD
  • ESP/ABS
  • Günstiger Unterhalt und Verbrauch
  • Schönes Design
  • Langstreckentauglichkeit aber auch Cityqualitäten
  • Vernünftige Verhandelungskonditionen
  • Ankauf meines smart fortwos

Das neue Auto sollte für mich keine finanzielle Belastung sein und mein Budget nicht sprengen, also schaute ich mich vorab um und schnell fiel die Entscheidung auf einen Renault Clio Campus mit Fairway Paket, also Radio/CD mit Klimaanlage für knapp 10.000 Euro. Klar, handelt es sich um ein Modell, welches in etwa bereits seit sieben Jahren auf unseren Strassen unterwegs ist und aktuell noch als Neuwagen vertrieben wird. Die Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis waren eindeutig. Weder Reparaturen noch andere Probleme waren bei vier Fahrern innerhalb von drei Jahren aufgetreten — ein überzeugendes Argument.

Kaufentscheidung — andere Modelle

Also entschloss ich mich, mir im Renault Autohaus A. K. Lienau in Berlin Spandau mir dieses Auto anzuschauen, aber dort angekommen, trat erst einmal Ernüchterung ein. Clio Campus Modelle stehen aufgrund der zu geringen Nachfrage nicht bereit, aber dafür gefiel mir der neue Clio III auf den ersten Blick. Auf dem Preisschild standen auch günstige Finanzierungskonditionen inklusive Versicherung für ein Jahr also liess ich mich beraten.

Das von mir gewählte Modell hätte etwa 13.000 Euro gekostet, die Finanzierung war sehr okay aber die Inklusivversicherung mit 800 Euro pro Jahr recht teuer. Dennoch war ich überzeugt bis mein smart ins Spiel kam, denn den wollte ich unbedingt mit in Zahlung geben, um mir anderweitigen Stress mit Verkauf, Ab- und Ummelden zu ersparen, aber das Ankaufangebot war erschreckend. 4.500 Euro für meinen zwei Jahre alten und ehemals 12.000 Euro teuren smart. Damit fiel die gesamte Finanzierung in sich zusammen, da ich mit so wenig nicht gerechnet habe, zumal ich bei eBay im Schnitt 6.500 Euro bekommen würde.

Ich fuhr deprimiert heim und unterwegs fiel mir die aktuelle Tageszeitung ins Auge mit Anzeigen von verschiedenen Autohäusern und darunter war auch Citroën. Das Angebot von bis zu 5.000 Euro Rabatt beim Kauf eines Citroën C4 waren einmalig, also warum nicht mal ganz unverbindlich ein Angebot durchrechnen lassen?

Also klickte ich in meinem Navigationssystem den "Point of Interrest — Citroën Autohaus" an und landete im Kombinationsautohaus Arnhälter in Berlin Spandau. Kombination deswegen, weil unter einem Dach gleich sechs Marken vertreten waren und so hatte ich die Möglichkeit, Citroën mit Opel, Skoda, Fiat, Lancia und Alfa zu vergleichen, aber der Citroën C4 schwirrte schon in meinem Kopf herum.

Ich befasste mich recht zielstrebig mit dem dort ausgestellte Citroën C4 Coupé und nach 15 Minuten "Spielerei" liess ich mich in dem Autohaus von der Frau Schubert beraten. Die Wahl des Modells verlief recht zügig, zumal mir wie oben schon genannt Klimaanlage und Radio/CD ausreichten und so blieb nur ein Modell — der Citroën C4 VTR. Als Motorisierung wählte ich dazu die Basis, den 1.4 Benzinmotor mit 88 PS, denn was will ich hochmotorisiert in der Berliner City und bei meinen gelegentlichen Landstrassenpartien?

Das einzige Extra, was es in der Ausstattungsliste noch gab, war der Metallic-Lack. Ich wählte diesen in "icebluemetallic" und so stand ein Endpreis von 17.000 Euro fest. Ich dachte mir schon, ach wie schön, da kommen jetzt noch 5.000 Euro Rabatt darauf, aber da hatte ich mich geirrt, denn die 5.000 Euro gibt es als Rabatt nur auf die Spitzenmodelle des C4, ich dagegen bekam "nur" 4.000 Euro, aber der nun feststehende Hauspreis von 13.300 Euro für einen Wagen der unteren Mittelklasse waren einmalig.

Auch hier kam jetzt mein smart ins Spiel und zu meiner Überraschung wurde ein Ankaufpreis von 5.500 Euro aufgerufen. Da dieser noch finanziert ist und eine Schlussrate von 6.500 Euro anstand, kam der Differenzbetrag von 1.000 Euro noch einmal auf den Gesamtpreis dazu und es ergab sich ein Endstand von 14.300 Euro. Und zu guter Letzt übernahm die Frau Schubert auch noch als Zugabe vier Mal Winterreifen inklusive Stahlfelgen plus Einlagerung, Verbandkasten, Warndreieck, Fussmatten und alle Zulassungskosten.

Nun musste ich es nur noch meiner Freundin "beichten" und ich bat, eine Nacht darüber zu schlafen. Am nächsten Tag, waren dann meine Freundin und ich im Autohaus und auch sie war überzeugt. Also unterschrieben wir den Kauf- und Finanzierungsvertrag und nun mussten wir einen Kompromiss eingehen, denn ein fast identisches Auto war in gleicher Ausstattung aber der Farbe "alugraumetallic" unterwegs ins Autohaus und würde in der vorletzten Dezemberwoche 2006 ankommen. Die Farbe "icebluemetallic" dagegen wäre erst 2007 lieferbar, wobei uns die Frau Schubert auch auf die 3 Prozent höhere Mehrwertsteuer hinwies, die demnach zusätzlich fällig wären.

Der Kompromiss gelang und wir entschieden uns für den Citroën C4 Coupé 1.4 in alugraumetallic.

Die Auslieferung

Nur zwei Wochen später war das Auto da und ich durfte es in einem separaten Bereich mitten im Autohaus in Empfang nehmen. Mir wurde von Frau Schubert alles erklärt, was ich über das Auto wissen musste und bekam sämtliche Unterlagen übergeben wie Bordbuch, Quittung für die Einlagerung der Sommerreifen, Auslieferungs-Check-Up von Citroën für das Fahrzeug, eine Falsche Sekt und als besonderes Feature wurde mir sogar der für das Fahrzeug zuständige KFZ-Meister genannt, der von nun an für das Auto als Ansprechspartner zur Verfügung stehen sollte. Sehr erfreulich, denn von Smart kannte ich eine solch umfassende Fahrzeugübergabe nicht.

Mein Citroën C4 Coupéauf den kleinen 15 Zoll Winterreifen.
Mein Citroën C4 Coupéauf den kleinen 15 Zoll Winterreifen mit Stahlfelge.

Erste Fahreindrücke

Natürlich kann ich jetzt nur schwärmen, denn wenn man von einem "Schlaglochsuchgerät" wie der smart es einer war, auf jedes andere Fahrzeug umsteigt, erfährt man einfach, wie schön es ist, nicht permanent durchgeruckelt zu werden und fühlt sich wie auf einer Sänfte getragen.

Aber zum Anfang zurück. Als erstes legte ich im C4 eine Parfümkartusche aus dem dreiteiligen Testset ein, aber dennoch, trotz maximaler Dufteinstellung, man riecht kaum etwas. Entweder der Neuwagengeruch ist noch zu stark oder der Duft "Menthe Musc" ist zu unterschwellig. Naja, das werde ich beobachten.

Front des Citroën C4 Coupé.
Front des Citroën C4 Coupé.

Ausstattungsfeatures

Da mir das Auto nur mit 10 Litern Benzin im Tank übergeben wurde, machte ich mich gleich auf, das Fahrzeug in der gegenüberliegenden Tankstelle zu betanken und wurde prompt durch einen recht penetranten und stetig lauter werdenden Piepton darauf hingewiesen, mich anzuschnallen … Für die 100 Meter Fahrstrecke habe ich das mal gelassen.

Einmal vollgetankt stand nun unserem Urlaubstrip in das 250 km entfernte Stralsund über die Weihnachtsfeiertage nichts im Wege, also beluden wir recht reichhaltig den Kofferraum und zu meiner Freude war trotz eines grossen Trolleys, zwei Reisetaschen, zwei Rucksäcken und diversen Tüten mit Geschenken noch Platz für mehr.

Da ich unterwegs gerne Kaffee trinke, mussten wir leider recht zügig feststellen, dass die zwei eingebauten Becherhalter in der Mittelkonsole alles andere als praktisch sind, denn zum einen passen in keinen der Halter die grossen Grande Starbucksbecher und selbst die kleineren finden nur in der hinteren (auf dem Bild rechts) Aussparung platz, weil der Becherhalter in der Mitte nur für gerade Dosen genutzt werden kann, da die Handbremse alles andere unweigerlich in den Beifahrerraum drängt. Ein weiteres Manko ist die zu niedrige Becherhalterung, was dazu führt, das die Becher und Dosen ständig wackeln und drohen umzukippen. Der hintere Becherhalter ist sogar so schlau eingebaut, das man während der Schaltvorgänge stets darauf achten muss, diesen nicht mit dem Arm wegzustossen. Wenigstens lassen sich 0,5 l Getränkeflaschen recht sicher in der hintersten Ablage der Mittelkonsole verstauen … Ein kleiner Trost.

Becherhalter in der Mittelkonsole.
Becherhalter in der Mittelkonsole.

Weiterer Meckerpunkt meinerseits sind die elektrischen Fensterheber, die, sobald man diese anklickt, die Fenster komplett herunterfahren lassen, auch wenn man nur einen kleinen Spalt aufmachen möchte. Abhilfe schafft ein sekundengenau getimter, erneuter Druck auf den Fensterheberknopf. Ich finde das aber zu fummelig.

Weitere Fahreindrücke

Von Anfang an war mir klar, dass der 1,4 Liter Benzinmotor keine Wucht sein wird, aber das war ja Absicht. Wenn man also keine zu hohe Erwartungen an das Triebwerk hat, wird man nicht enttäuscht. Ich beurteile den Motor mal als Ideal für alle, die stets längere Touren auf Landstrassen fahren möchten und in der City auch mal spritzig durchstarten möchten.

Um den Motor während der Einfahrphase nicht zu sehr zu malträtieren, wählten wir für die genannte Tour an die Ostsee auch nur Landstrassen aus mit zwei Autobahnpartien.

Landstrassen sind die wirkliche Stärke des 1,4 Liter Motors. Bis etwa 100 km/h tourt der Motor recht geräuscharm, kaum zu vernehmen mit 3.000 U/Min vor sich hin und der Verbrauch pendelt sich laut Bordcomputer um die 5,5 bis 6 Liter ein.

Nur bei Überholvorgängen mit Drehzahlen um die 5.000 bis 6.000 U/Min wird er dann sportlich laut und man kann auf dem Bordcomputer schon mal einen Verbrauch von bis zu 30 l/100 km sehen — natürlich aber nur für die paar Sekunden der Überholvorgänge. Wie man also sieht, braucht der Motor Drehzahlen um wirklich agil zu sein und eine Art Beschleunigung nimmt man auch erst ab 5.500 U/Min wahr.

Auf der Autobahn habe ich den C4 dann bis 150 km/h ausgefahren, der Verbrauch steht dann so um die 7,5 l/100 km, aber die Drehzahlen um 5.000 verlangen hier bereits einen dezenten Dreh an der Audioanlage, wenn man mal etwas anderes als den Motor hören möchte. Gespräche im Fahrzeug sind dennoch in normaler Lautstärke möglich … Ich bin da wohl etwas zu feinfühlig was Lautstärke betrifft.

Nach zehn Tagen an der Küste und zurück in Berlin, standen dann auf dem Tacho 750 gefahrene Kilometer und ich fand es mal wieder an der Zeit zu tanken, aber zu meiner Überraschung und der Tankanzeige fasste der Tank nur 45 Liter was auf 100 Kilometer nur einen Verbrauch von 6 Litern ausmacht. Damit ist der C4 für mich offiziell sparsamer als mein smart mit 799 cm3, der bei 30 Litern Tankinhalt immer nur 400 km schaffte, also einen Verbrauch von 7,5 Litern aufweiste — okay, ich gebe es zu, bei sportlicher Fahrweise.

Verbrauchstendenzen

Hier mache ich es mal relativ kurz und führe die Geschwindigkeiten auf mit dem Verbrauch laut Bordcomputer.

Citybereich, also alles ab Stop & Go bis 70 km/h: 8,0 l/100 km
70 km/h: 4,5 l/100 km
80 km/h: 5,0 l/100 km
90 km/h: 5,0 l/100 km
100 km/h: 5,5 l/100 km
110 bis 120 km/h: 6,0 bis 7,0 l/100 km
130 km/h: 7,5 l/100 km
140 bis 150 km/h: 8,0 bis 10,0 l/100 km
150 bis 160 km/h: 9,5 bis 13,5 l/100 km

Mängel

Gravierende Mängel kann ich nicht nennen, aber nervend ist zum Beispiel der bis 40 und ab 90 km/h quietschend, rubbelnde Scheibenwischer und das Audiosystem, welches nicht nachvollziehbar in unregelmäßigen Intervallen die gespeicherten Sender vergisst bzw. diese dann auch bei stärkstem Empfang nur rauschend und in schwankender Mono/Stereoqualität wiedergibt. Zusätzlich kommt mir der Rückwärtsgang zu hakelig vor, auch das werde ich beobachten.

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