Sportflitzer oder Familienkutsche? Pro & Contra. Probefahrt in den Tiroler Bergen und Kaufentscheidung. Mein ganz persönlicher Mini Cooper: Ausstattung und Verkaufsverhandlung.

Langzeittest Mini Cooper
Berichte 2003

Monatsbericht Mai 2003


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Sportflitzer oder Familienkutsche? Pro & Contra. Probefahrt in den Tiroler Bergen und Kaufentscheidung. Mein ganz persönlicher Mini Cooper: Ausstattung und Verkaufsverhandlung.

Mein Traum-Mini bei BMW Unterberger. Sportflitzer oder Familienkutsche?

Vorgeschichte

Wir sind eine Kleinfamilie (zwei Erwachsene, eine zweijährige Tochter) und haben zwei Autos: meine Freundin nutzt unseren Privat-PKW — einen sieben Jahre alten Lancia Y und ich habe einen Dienstwagen (Landrover Freelander Td4), den wir auch privat für die Familienurlaube nutzen können.

Da der Lancia Y langsam nach Reparaturen verlangte, entschlossen wir uns nach einigen Überlegungen zum Kauf eines "familientauglichen" Privat-PKWs: für den Honda Jazz 1.4 mit CVT-Getriebe. Somit schien mir — als Freund von kleinen Sportflitzern — der große Landroverdienstwagen als "überdimensioniert und eigentlich viel zu groß". Mein Wunsch war ein neuer, sportlicherer Dienstwagen. Angenehmer Nebeneffekt für meinen Boss: Der Landrover war in der Erhaltung überdurchschnittlich teuer und so kam ihm mein Wunsch nach einem kleineren Auto durchaus entgegen …

Doch jetzt wurde es kompliziert. Für welches Firmenauto sollte ich mich entscheiden? Folgende Autos standen zur Wahl:

VW Golf Variant GT TDI 4Motion

Bereits als einer unserer Dienstwagen vorhanden. Diesen hätte ich von einem Kollegen übernehmen können.

Vorteile:

  • Viel Platz, das heißt familientauglich
  • Allradantrieb (wir wohnen in den Kitzbüheler Bergen …)
  • Im Unterhalt relativ günstig
  • Gute Fahrleistungen

Nachteile:

  • Parkt an jeder Ecke
  • Null Emotionen beim Fahren
  • Preis-Leistungsverhältnis eher bescheiden
  • Rauher TDI Motor

Mini Cooper

Vorteile:

  • Pfiffiges Design innen wie außen
  • Passt gut zu unserem Unternehmensbild ("Corporate Identity")
  • Exzellenter Wiederverkaufswert
  • Klein und wendig — tolles Handling
  • Sportliche Fahreigenschaften
  • Gutes Eintauschangebot vom BMW-Händler (er vertreibt auch die Marke Landrover)

Nachteile:

  • Geringes Platzangebot
  • Kein Van nach Wunsch meiner Familie
  • Für die Größe sehr teuer
  • 1.6 l Motor im unteren Drehzahlbereich eher schlapp
  • Teilweise billige Materialanmutung im Innenbereich

Peugeot 307 SW HDI 110 Premium

Typischer Familien-Van (nach Geschmack meiner Familie).

Vorteile:

  • Viel Platz für die Familie
  • Sehr gute Variabilität
  • Tolles Raumgefühl durch das große Glasdach
  • Sparsamer und leiser Dieselmotor
  • Gutes Design
  • Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis

Nachteile:

  • Schlechter Eintauschpreis für den Landrover beim Peugeot-Händler
  • Wenig sportliches Fahrverhalten
  • Wenig Emotionen beim Fahren

Die Kaufentscheidung

Wenn beim Autokauf das Hirn entscheiden würde, hätte die Entscheidung zweifelsohne "Peugeot 307 SW" lauten müssen. Aber nach einigen Jahren "Familienkutschendienstwagen" war das Herz stärken und die Vernunft blieb auf der Strecke:

Eines Tages wachte ich auf und wusste: ein Mini Cooper muss es sein! Also gleich am Morgen den Boss angerufen und ihm einen kleineren Dienstwagen schmackhaft gemacht. Dieser hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, den teuren Landrover gegen ein kleineres Auto einzutauschen. Sein Liebling war: ja, richtig geraten! Ein Mini Cooper!

Die Probefahrt

05.05.2003.

Mein Traum-Mini bei BMW Unterberger.
Mein Traum-Mini bei BMW Unterberger.

Deshalb wurde gleich für den Nachmittag des 5. Mai die Probefahrt bei BMW Unterberger vereinbart. Schon eine halbe Stunde vorher schlich ich um den Vorführwagen und wartete gespannt darauf, dass mir die Mitarbeiterin des Autohauses den Schlüssel übergab. Endlich war es soweit — auf mich wartete ein silberner Mini Cooper mit "Pepper" Ausstattungspaket: Schwarzes Dach, schwarze Außenspiegel und 16 Zoll Leichtmetallfelgen im Sterndesign.

Die ersten Meter im Mini waren für mich etwas gewöhnungsbedürftig: Erstens war mein Landrover mit Automatikgetriebe ausgerüstet und zweites war die Lenkung des Geländewagens sehr indirekt ausgelegt. Ganz anders der kleine Mini: knackiges Schaltgetriebe, ultradirekte Lenkung! Eigentlich halte ich nichts von den markigen Werbesprüchen wie "Go-Kart-Feeling" aber dieses Mal musste ich mir eingestehen: Die Werbetexter haben nicht gelogen!

Doch erst mal vorsichtig auf die neuen Umstände einstellen und nicht gleich übermütig werden … Doch das beste an Tirol — sofern man im Mini Cooper unterwegs ist — sind die Bergstrassen mit den engen Kehren. Landroverfahrer laufen Gefahr, der Seekrankheit zu unterliegen (schwankender Aufbau!) — Mini Fahrer sind dagegen "Bergstraßen-Staatsmeister".

Erfahrungen auf der Bergpassage:

Super Straßenlage, kein polterndes Fahrwerk bei Unebenheiten, direkte Lenkung. Eine kleine Enttäuschung war jedoch der Motor: da anscheinend die BMW-Motoren nicht passten, griff man auf einen Chrysler-Motor zurück und überarbeitete diesen für den Mini. Unter 4.000 U/min rührt sich wenig, danach verwandelt sich der Mini in einem kleinen Giftzwerg. Dann nahm er spontan Gas an und drehte leichtfüßig bis in den roten Bereich.

Erfahrungen auf der Autobahn:

Keine Probleme mit Seitenwind, auch bei 180 km/h noch relativ leise (anders dürfte es beim Mini Cooper S sein), gute und bequeme Sportsitze mit viel Seitenhalt, gute Sicht nach hinten. Da es an diesem Tag heftig regnete, konnte ich bei der Autobahnauffahrt gleich die Traktion testen. Dank ASC+T (Automatische StabilitätsControl + Traktion) gab’s keine Probleme beim Beschleunigen in nassen Kurven und ich hatte niemals das Gefühl der Unsicherheit auf nasser Fahrbahn.

Mein ganz persönlicher Mini

Als erstes stellten wir das gewünschte Ausstattungspaket zusammen:

  • Mini Cooper 1.6 mit Ausstattungspaket "Chili"
  • Farbe: Indi Blue, weisses Dach, silberne Alufelgen

Zusatzausstattung:

  • DSC 3 (entspricht "ESP")
  • Klimaautomatik
  • Innenlichtpaket (beleuchtete Schminkspiegel, Leseleuchten, Fußraumbeleuchtung)
  • Kopfairbag (Sicherheit geht vor!)
  • Beheizte Außenspiegel
  • Sichtpaket (Windschutzscheibenheizung und Regensensor)
  • Glas-Schiebe-Hebedach (ebenfalls ein "Must")
  • Sonnenschutzverglasung (der kleinen Tochter zuliebe)
  • Isofix Kindersitzbefestigung (ja! gibt’s auch im Mini!)
  • Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer
  • Bordcomputer (Verbrauch, Reichweite)
  • Radio mit CD-Player

Preis: EUR 23.700 inklusive Mehrwertsteuer (Netto 18.600).

Verkaufsverhandlung

Der Gesamtpreis für den Mini beträgt EUR 23.700. Der Landrover stand mit EUR 17.800 in der Liste, mir wurden dafür EUR 21.400 geboten. Dies ergab somit eine Aufzahlung von EUR 2.300. Weiteres Verhandeln brachte nicht den gewünschten Erfolg, da sich BMW sehr wohl des Erfolgs mit dem Mini bewusst ist und nach Möglichkeit überhaupt keinen Rabatt geben möchte. Als Lieferzeit wurden mir sechs Wochen genannt. Mal sehen ob das klappt, zumal des Tuning Paket erst vor Ort vom BMW-Händler eingebaut werden sollte.

Ich prüfte auch ob es günstiger wäre, den Mini Cooper in Deutschland zu kaufen, aber durch die 7 % Nova und 20 % Mehrwertsteuer in Österreich, die auf den Nettokaufpreis aufgeschlagen werden, würde der Mini schlußendlich mehr kosten als in Österreich. Aufgrund von Fragen der Garantie / Gewährleistung und des Wiederverkaufs kam auch ein Kauf zum Beispiel in Dänemark nicht infrage. Auch die anderen BMW Händler in der Umgebung offerierten dieselben Konditionen bzw. Rabatte, da alle BMW Händerl zum selben Groß-(Familien)Unternehmen gehören …

Somit gestaltete sich die Preisverhandlung ziemlich kurz. Mit dem ausgefüllten Kaufvertrag unter dem Arm ging’s zurück ins Büro, um meinen Chef um die Unterschrift auf dem Kaufvertrag zu bitten …

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