Langzeittest Alfa Romeo 147
Monatsberichte 2005

Monatsbericht Februar 2005


Zulassungsstatistik im Januar. Verlorene Beschleunigungsorgie. Nötigung und Glatteis. Fehlermeldung und Klappern. Fazit. Image von Automarken.

Dreifaltigkeitsberg. Nur jedes zweihundertste Auto ist ein Alfa Romeo

02.02.2005, Kilometer: 15.320.

Laut der Zulassungstatistik für den Januar 2005 des Kraftfahrbundesamtes hat Alfa Romeo einen Marktanteil in Deutschland von lediglich 0,4%. Wenn ich das also umrechne, ist etwa jedes zweihundertste Auto ein Alfa Romeo. Ich habe ja bereits in einem vorherigen Monatsbericht geschrieben, dass bei uns in der Gegend ein weit überdurchschnittlicher Anteil Alfas auf den Strassen unterwegs sind. Aber mit einem Lächeln habe ich dann heute an einer Ampel angehalten. Vor mir ein 147er Selesped, hinter mir ein 156er und zu guter Letzt ein Alfa GT. Vier Alfas direkt hintereinander. Das wirft jede Statistik durcheinander.

Verlorenen Beschleunigungsorgie, Nötigung und Glatteis

14.02.2005, Kilometer: 16.510.

Ich bin im Normalfall ein recht gelassener Autofahrer. Naja, normalerweise. Wenn ich aber einen Suzuki Alto an einer Ampel auf der rechten Fahrspur stehen sehe, wechsle ich gerne auf die linke Fahrspur um ihn bei grün auszubeschleunigen. Bis Tempo 70 sieht der Kleinwagen ja wohl gegen meinen Dieselknaller kein Land. Das klappt leider nicht, wenn auf der Überholspur eine leichte Schneedecke liegt und die rechte Spur fast frei von Schnee ist. Im Tacho hat lediglich die ASR-Lampe wild geblinkt, der Alto ist mir davongezogen und ich habe mich wieder lieb hinter ihm eingereiht. Warte nur bis es Sommer ist. Der Suzukifahrer hat es übrigens sichtlich genossen.

Am gleichen Abend fuhr ich auf einer schneebedeckten Straße, auf der Tempo 70 erlaubt ist, mit knapp 65 km/h. Von hinten näherte sich sehr schnell ein Auto und fuhr auf mich auf, bis ich die Scheinwerfer nicht mehr sehen konnte. Ich werde da etwas nervös. Wer wird das nicht. Zudem bei schneeglatter Fahrbahn. Tja, was tun? Gas geben kam nicht infrage. Durch Bremsen provoziere ich einen Unfall. Zum Glück musste ich nicht lange überlegen. Bereits nach kurzer Zeit überholte er mich über die Sperrflächen einer Ampelkreuzung. Ich gab ihm noch kurz die Lichthupe. Nach etwa 200 m bog er rechts ab und hielt nach 20 m an. Vielen Dank Herr-Hamburger-Fiat-Stilofahrer. Alle weiteren Kommentare erspare ich mir hier lieber, es könnten ja auch Kinder mitlesen.

Das es glatt war, durfte ich kurze Zeit später erfahren, als ich auf einen Kreisverkehr zufuhr. Blankes Eis auf der Straße durch die vielen Bremsmanöver der Fahrzeuge vorher. Das ABS hat nicht mehr angesprochen. Ich bin bei solchen Schrecksekunden recht schnell durch 20 Jahre Motorradfahren erholt und suche mir dann einen Fluchtweg. Ab in die Wiese? Wo bekomme ich am schnellsten wieder Grip auf die Reifen? Da ich nicht sonderlich schnell war, war mein Entschluss gleich gefällt: nichts tun! Runter von der Bremse, nicht lenken und rein in den Kreisverkehr. Da ist im Schnee wieder Grip vorhanden. So war es dann auch. Im Übrigen hatte ein Auto hinter mir genauso zu kämpfen. Das konnte ich jedenfalls noch im Rückspiegel beobachten. Auf jeden Fall einmal tief Luft holen und hoffen, das sowas nicht mehr so schnell passiert. Ich kann darauf verzichten.

Eins hab ich ja fast vergessen: dies soll ja ein Monatsbericht über unseren Alfa Romeo 147 sein. Da gibts aber nichts zu schreiben. Keine Auffälligkeiten, nichts.

Stark verschmutzes Heck nach wochenlangen Schnee, Matsch und Tauwetter.
Stark verschmutzes Heck nach wochenlangen Schnee, Matsch und Tauwetter.

Fehlermeldung und Klappern

20.02.2005, Kilometer: 17.250.

Die Elektronik, die liebe Elektronik hat mir mal wieder klar gemacht, dass es sie auch noch gibt. Wenn auch nur für eine halbe Sekunde und nicht reproduzierbar. Beim Einschalten der Zündung erscheint kurz die Meldung "Ölstandsensor defekt". Ich konnte es noch gerade so im Blickwinkel meiner Augen registrieren. Klar, das möchte ich noch mal sehen. Geht aber nicht weil die Meldung beim erneuten Einschalten nicht mehr erscheint. Vielleicht war es ja doch nur eine Fata-Morgana?

Auf der Fahrt zu einem schwedischen Möbelhaus ist meiner Partnerin auch wieder ein leichtes Klappern recht hinten aufgefallen. Ich selber konnte auf dem Fahrersitz nichts hören. Eine Kontrolle zu Hause ergab keine Auffälligkeiten im Bereich des Radkastens. Dort musste ja bereits kurz nach der Auslieferung des Fahrzeugs die Innenverkleidung erneuert und besser befestigt werden. Wir werden das Problem weiter beobachten und genau hinhören. Es steht ja bald die erste Inspektion an. Sollte da noch etwas zu hören sein werde ich es ansprechen.

Fazit oder: wieder ein ereignisloser Monat zu Ende

28.02.2005, Kilometer: 17.700.

Der Februar ist vorbei und meine Berichte werden kürzer. Ohne das Gleiche zum zweitausendsten Mal zu schreiben, kann ich solche umfangreichen Berichte einfach nicht weiterschreiben. Schade, denn genau das hatte ich mir vorgenommen. Aber wenn es nichts über unsere Bella zu schreiben gibt, dann ist es halt so.

Aber gerade weil man keine Probleme hat, fängt man schon an das kleinste Knistern, das unscheinbarste Klappern, das kürzeste Aufblinken einer Kontrollleuchte hier im Monatsbericht zu erwähnen.

Für mich war es ein Monat in dem ich mit dem Auto fast 3.000 km ohne irgendwelche Probleme zurückgelegt habe. In den kommenden Monaten werden es hoffentlich weniger Kilometer. Meine Partnerin ist wieder zu Hause und ich muss nicht dauernd durch halb Süddeutschland fahren, um sie zu besuchen. Das Fahren mit unserer Bella macht zwar immer noch Spaß, aber ich habe auch noch andere Hobbys. Nein, arbeiten gehört nicht dazu.

Impressionen auf dem Dreifaltigkeitsberg.
Impressionen auf dem Dreifaltigkeitsberg.

Image der Automarken

Es ist sehr schwer mit alten Vorurteilen aufzuräumen:

  • Ein Alfa Romeo sieht super aus, hat aber eine unzuverlässige Technik.
  • Ein Mercedes ist ein Auto für alte Männer.
  • BMW baut sportliche Autos.
  • VW baut günstige und zuverässige Autos.
  • Schwedische Autos sind unkaputtbar und sehr solide gebaut.
  • Japanische Autos sind günstig in der Anschaffung.
  • Fiats rosten bereits auf dem Prospekt.
  • Opel baut Autos die ewig halten.
  • Aus dem Osten kommen nur billige, einfache und spartanisch ausgestattete Autos.

Es gibt sicher noch einhundert andere Voruteile. Aber vielleicht sollte sich jeder mal diese Punkte durchlesen und nachdenken, welche dieser Vorurteile heute überhaupt noch zutreffend sind. Ein schlechtes Vorurteil aus dem Weg zu räumen kostet den Hersteller Unmengen viel Geld in Werbung und Qualität. Normalerweise würde ich sagen, ein positives Vorurteil ist schnell kaputt gemacht. Aber auch das stimmt nicht unbedingt.