Fahrzeugübergabe. Die ersten Kilometer. Die ersten kritischen Blicke. Bildergalerie. Ungleicher Vergleich mit dem Renault Clio. Hagelschaden. Seltsame Meldung im Display. Kostenübersicht. Fazit nach einem Monat.

Langzeittest Alfa Romeo 147
Monatsberichte 2004

Monatsbericht Juli 2004


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Fahrzeugübergabe. Die ersten Kilometer. Die ersten kritischen Blicke. Bildergalerie. Ungleicher Vergleich mit dem Renault Clio. Hagelschaden. Seltsame Meldung im Display. Kostenübersicht. Fazit nach einem Monat.

Alfa 147 — Ansicht von vorne links. Fahrzeugübergabe

02.07.2004, Kilometer: 0.

Am 2. Juli war es dann soweit. Wir liessen uns von unserer Nachbarin zum Autohaus Wedam [http://www.wedam.de] fahren. Pünklich um 16.15 Uhr betraten wir den Verkaufsraum. Da stand er. Mit Wunschkennzeichen angemeldet und in strahlendem Lack. Der Innenraum top in Ordnung. Aber wir suchten erst den Verkäufer. Er saß mit Kunden noch in seinem Büro. Als er uns sah, kam er aus dem Büro und fragte, ob wir noch eine Viertelstunde Zeit haben, er wäre gleich soweit. Natürlich, kein Problem.

Erste genaue Inspektion

Die Zeit nutzten wir um uns über das Auto herzumachen. Schließlich haben wir schon Infos aus dem Internet geholt, worauf bei einem Alfa Romeo bei der Übergabe zu achten ist.

Dellen und sonstige Beschädigungen

Trotz intensiver Suche konnte ich nichts dergleichen finden. Auch beim Unterboden konnte ich keine Beschädigungen erkennen. Diese Tipp habe ich von jemandem aus dem Alfaforum [http://www.alfa-forum.com] erhalten, dessen Fahrzeug vermutlich beim Abladen am Unterboden beschädigt wurde.

Die Lackqualität

Ich konnte keine Schmutzeinschlüsse im Sichtbereich entdecken. Lediglich zwei kleine, die jedoch an der Innenseite des Türholmens sind, konnte ich entdecken. Sie stören mich aber nicht wirklich. Auch Lacknasen konnte ich keine entdecken. An der Motorhaube sind leichte Lackerhöhungen, die jedoch nur unter bestimmten Lichtverhältnissen und genauem hinsehen zu sehen sind. Auch hier: sie stören mich nicht.

Passgenauigkeit und die Spaltmaße

Die Türen, Heckklappe und Motorhaube passten einwandfrei und liessen sich leicht öffnen und schliessen. Es gab also keinen keinen Grund zur Klage. Auch alle anderen Teile passten zusammen. Selbst im Innenraum konnte ich nichts entdecken, was mich stört.

Zeitvertreib bei Kaffee un Kuchen

Nachdem die ersten Prüfungen positiv verliefen, kam der Chef des Autohauses vorbei. Er fragte uns, ob wir einen Kaffee wollten, den wir nicht abschlugen. Also setzten wir uns an die Bar. Zum Kaffee gab es noch einen köstlichen italienischen Kuchen. Kaffee und Kuchen, vom Chef persönlich gekocht und serviert. Ganz nebenbei bekamen wir noch einen schönen Alfa Romeo Schlüsselanhänger und einen Modell-147er geschenkt.

Der leidige Papierkrieg

Schließlich kam der Verkäufer aus einem Büro, er hatte noch kurz ein Auto verkauft und entschuldigte sich. Um den restlichen Papierkram zu erledigen, bat er uns nochmal in sein Büro. Alles wurde nach einem Übergabeprotokoll abgearbeitet, damit nichts vergessen wird. Schließlich der erlösende Satz: "So, schauen wir uns Ihren Alfa mal an."

Kein Auto, eine Bella

Vom Pannenset, dem Dichtungsspray und dem Kompressor, über die Bedienungselemente im Innenraum, die Sitzverstellung, Klimaautomatik, Tempomat, Bordcomputer und die Grundfunktionen des Radios wurde alles erklärt.

Zu guter Letzt warfen wir noch einen Blick auf das Kraftwerk. Wo wird was eingefüllt. Kühlwasser, Wasserbehälter für die Scheibenwaschanlage, Ölkontrolle mit dem Hinweis nicht immer nur der Elektronik in den Armaturen zu glauben und auch mal den Ölmessstab herauszuziehen.

Besonders hervorzuheben ist auch die Einweisung zum Thema Turbomotoren: "Bevor Sie dem Motor Leistung abverlangen, fahren Sie Ihn warm." Klar, wer sich mit Technik auskennt, weiss sowas und hält sich auch daran. "Haben Sie dem Motor lange hohe Leistung abverlangt, etwa auf Autobahnen, sollten Sie den Turbolader vorher etwas kaltfahren."

Ich habe darüber schon mehrfach was gelesen. Der Turbolader dreht extrem hoch, etwa die zehnfache Motordrehzahl. Wird der Motor einfach ausgemacht bleibt heisses Öl im Turbolader, das sich durch die Temperaur weiter erhitzt und die Lager können Schaden nehmen. Also vorher etwas langsamer fahren, um die Drehzahl des Turboladers zu reduzieren. So kann sich das ganze System abkühlen und dankt es einem mit einer langen Lebensdauer.

Das ist übrigens kein Alfaproblem, sondern bezieht sich auf jeden Turbomotor. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen dem Händler noch Fußmatten abzuschwatzen. Wir hatten uns auch schon einen Plan zurechtgelegt, was man ja bei solchen Überraschungsaktionen immer tun sollte: "Nanu? Da sind ja gar keine Fußmatten drin!" Wir mussten unseren Plan dann jedoch ändern: "Nanu? Da sind ja schon Fußmatten drin!" Zusätzlich befand sich im Kofferraum ein Warndreieck und ein Verbandskasten in einer Tasche mit Kletthalterungen, damit sie nicht duch den Kofferraum fliegt. Super Service, super Idee! Ganz nebenbei wird dadurch ein Manko überdeckt: Es ist kein Platz für diese Dinge im Kofferraum vorgesehen.

Prosecco und kein roter Teppich

Nach einer Stunde war alles erledigt und der Verkäufer verschwand nochmal kurz hinter der Theke. Als er wieder kam, hatte er eine Flasche Prosecco in der Hand und übergab sie uns mit der Bitte, sie nicht am Auto zu zerschlagen, da solche Reparaturen nicht in der Garantie enthalten sind. Schließlich verließen wir mit unserem Alfa den Verkaufsraum, wo sie auf einem blauen Teppich und nicht auf einem rotem Teppich stand. Na ja, so kleinlich wollen wir dann auch nicht sein. Eine Fahrzeugübergabe wie sie unserer Meinung nach nicht besser hätte sein könnte.

Die ersten Kilometer

Natürlich hört man da auf jedes Geräusch oder Klappern. Kein Klappern, Knarzen oder sonst irgend wie unnatürliche Geräusche sind zu hören. Lediglich kurz vor dem Stillstand quietschen die hinteren Bremsen ein wenig. Nicht störend und nicht immer.

Der Motor klang etwas lauter als ein Benziner. Es dringen jedoch kaum Vibrationen in den Fahrgastraum durch. Er hängt wunderbar am Gas und zieht bereits ab 1.500 U/Min mit Wucht ab. Das Einsetzen des Turboladers erfolgt fast unmerklich. Ab etwa 1.800 U/Min stehen immer mindestens 90% den maximalen Drehmoments zur Verfügung. Der rote Bereich beginnt ab 4.500 U/Min. Unter 1.500 U/Min sollte man aber die Drehzahl nicht fallen lassen, denn dort passiert fast nichts. Die Umgewöhnung vom Benziner auf den Diesel ist etwas schwer für uns.

Laut dem Verkäufer ist ein Einfahren nicht mehr nötig. Wir schonen den Motor aber am Anfang noch etwas. Das Getriebe lässt sich feinfülig und präzise schalten. Wir finden nicht immer den des sechsten Gang. Das liegt aber weniger am Getriebe, sondern mehr am Fahrer. Ab Temp 90 ist es möglich den sechsten Gang zu benutzen. Das Fahrwerk ist straff, aber selbst auf schlechten Straßen nicht unkomfortabel. Auf unebenen Strecken ist ein dumpfes Poltern zu hören.

Die ersten kritischen Blicke

Was mir nicht gefällt

  • Der Tankdeckel wird nicht über die Zentralverriegelung verschlossen, sondern mit dem Schlüssel.
  • Nur ein Schlüssel mit Funkfernbedienung, der zweite nur mit Bart. Dadurch ist ein Öffnen der Heckklappe mit dem zweiten Schlüssel nur umständlich möglich: Fahrertür per Hand aufschließen, Heckklappe über einen Knopf in der Armaturenbrettmitte entriegeln.
  • Das Nummerschild vorne am Auto. Dafür kann aber Alfa nichts, aber das kann man ja ändern. Eine Anfrage bei der Zulassungsstelle ergab: Der Gesetzgeber schreibt eine Breite für das Kennzeichen von 52 cm vor. Ist ja toll. Jedes scharfe Eck wird beim TÜV moniert, jedoch das Kennzeichen muß Maße wie ein Kuchenblech haben. Ganz so damit einverstanden bin ich aber nicht. In der Zwischenzeit habe ich eine Seite [http://www.wunschkennzeichen.org/] im Intenet gefunden, auf der ein paar Tips sowie die gesetzlichen Vorgaben stehen. Ich werde sie noch etwas studieren müssen.
  • Die billige Halterung für die Schnüre der Heckablage.
  • Die nicht versenkten Gurtschlösser auf der Rücksitzbank. Siehe auch dazu den Vergleich Renault Clio, Alfa Romeo 147 weiter unten in meinem Bericht.
  • Die Bedienung des Tempomatbedienung und des Scheibenwischers. Es ist kaum möglich den Tempomat vom Lenkrad aus zu bedienen. Der Hebel ist zu weit entfernt und um die Geschwindigkeit zu verändern, muss ein Drehknopf betätigt werden. Zudem vermisse ich etwas, das ich von Mercedes-Benz Fahrzeugen her kenne: einen Limiter. Hier kann ich eine Geschwindigkeit vorgeben, die nicht überschritten wird. So passiert es einem nicht, das man geschlossenen Ortschaften zu schnell fährt. Zudem kann man einen Winterreifenlimiter programmieren, der nur im Stand abschaltbar ist.
  • Der Heckscheibenwischer ist nur durch Wegnehmen der Hand vom Lenkrad einzuschalten. Genauso kann man auch nur die Intervallzeit für den vorderen Scheibenwischer verändern.
  • Zu wenige Ablagemöglichkeiten und das Handschuhfach ist zu klein.

Was mir gefällt

  • Die Formen, innen wie aussen.
  • Der Motor.
  • Die einfache und idiotensichere Sitzverstellung; nicht viel Knöpfe über deren Funktion man nur rätseln kann.
  • Und 1.000 andere kleine Dinge.
  • Das Gefühl ein besonderes Auto zu haben.

Was ich vermisse

  • Radiofernbedienung am Lenkrad. Siehe auch dazu den Vergleich Renault Clio, Alfa Romeo 147 weiter unten in meinem Bericht.
  • Das sich das Auto nach dem Anfahren automatisch abschließt. Beim dreitürigen Modell ist das zwar nicht so kritisch, aber wenn man ein fünftüriges Modell besitzt dann schon. Der Kofferaum lässt sich allerdings von aussen nicht öffnen.

Was ich als unnötig empfinde

  • Beleuchteter Schminkspiegel auf der Fahrerseite. Auf der Beifahererseite kann ich sowas gerade noch akzeptieren. Dennoch: meiner Meinung nach fällt das unter die Rubrik "Dinge, die die Welt nicht braucht".

Bildergalerie

05.07.2004 Kilometerstand: 400.

Ein Alfa ist ein Alfa. Über Geschmack kann man sich streiten. Das er aber eine etwas andere Optik hat die sich von der Masse abhebt, darüber nicht.

Mein Alfa 147 - Frontansicht.
Frontansicht.

Ein Alfa ist von vorne jederzeit zu erkennen. In der Zwischenzeit von vielen anderen Autoherstellern kopiert, aber noch nicht erreicht.

Mein Alfa 147 - Heckansicht.
Heckansicht.

Keine Typenbezeichnung, keine Tieferlegung, keine Breitreifen. Ein Wolf im Schafspelz?

Auf jeden Fall kein Allerweltsauto, weder aussen. noch von innen.
Auf jeden Fall kein Allerweltsauto, weder aussen noch von innen.

Vergleich Renault Clio — Alfa Romeo 147

So als Autotester darf man ja nicht nur eine Brille auf haben, sondern sollte gewisse Dinge auch mal hinterleuchten. Auch wenn der Vergleich mit dem Renault Clio etwas hinkt, unserem Zweitwagen, der 8.000 Euro in der Anschaffung günstiger ist, sind ein paar Kleinigkeiten einfach besser durchkonstruiert:

Kauft man ein Radio ab Werk, ist eine Fernbedienung am Lenkrad mit dabei. Bei Alfa werden 160 Euro Aufpreis verlangt. Die hinteren Gurtschlösser sind beim Renault wunderbar im Sitz integriert. Beim Alfa hängen die Schlösser an den Gurtpeitschen herum. Sie sind einfach nur lieblos rankonstruiert, weil sie halt vorgeschrieben sind. Mittlerweile habe ich den mittleren Beckengurt unter die Sitzbank verdammt. In den Sitzen ist eine Aussparung für die Gurtschlösser. Jedoch nicht für das mittlere Gurtschloß. Der mittlere Dreipunktgurt und die Kopfstütze dazu, die, wenn sie nicht gebraucht wird fast komplett beim Renault verschwindet, kostet beim Alfa Aufpreis.

Eingefleischte Alfabesitzer werden jetzt wohl den Kopf schütteln und sagen: "Schließlich ist der 147er nur ein Kompakter und eigentlich nur ein Viersitzer mit einem Notsitz. " Klar, wenn es wirklich einmal drei Erwachsene Männer versucht haben, in einem Kompakten der Golfklasse hinten einzusteigen und sich anzuschnallen, dann werden sie wissen, was ich gemeint habe. Einer kann sich bestimmt nicht anschnallen, weil der Platz einfach nicht reicht. Das gilt besonders bei dreitürigen Modellen. Aber wenn das für einen Kompakten in der Golfklasse gilt, dann gilt es noch viel mehr für einen Kleinwagen in der Poloklasse.

Davon abgesehen, es gibt 1.000 Dinge, die am Alfa besser durchkonstruiert sind und so richtig stören tut mich eigenlich nichts von den oben aufgeführten Punkten.

Die erste große Ausfahrt

07.07.2004

Wir mussten, nachdem wir das Auto fünf Tage hatten, nach Stuttgart fahren, um etwas zu erledigen. Auf der Rückfahrt wollten wir noch kurz bei einem großen schwedischen Möbelhaus vorbeischauen. Die A81 Stuttgart - Singen war belebt und ich konnte auf der Hinfahrt die Vorzüge des Tempomates testen. Tempo 160 im sechsten Gang. Man merkt es kaum. Der Bordcomputer hat einen Durchschnittsverbrauch von 6,4 Liter angezeigt.

Auf der Rückfahrt war die A81 schön leer und ich konnte mal etwas mehr Gas geben. Immerhin gilt sie ja als Mercedes und Porsche Teststrecke und man kann immer mal wieder Elchkönige dort sehen. Ohne große Mühe beschleunigte unser Alfa im 6. Gang auf über 200 km/h. Dabei drehte der Motor nicht einmal sonderlich hoch. Der Bordcomputer quittierte jedoch den kurzen Geschwindigkeitsrausch gleich mit 6,9l im Durchschnitt.

Der große Hagel

08.07.2004 Kilometerstand: 550

Bereits nach einer Woche musste unsere Belle am Arbeitsplatz meiner Partnerin einen Hagelschauer über sich ergehen lassen. Nur etwa 50 Meter von unserem Auto entfernt sah es so aus:

Hagelschauer.
Hagelschauer.

Der erste Check am Abend ergab: nichts zu sehen. In unserer Tiefgarage ist das Licht jedoch nicht so gut um das abschliessend beurteilen zu können. Ich wollte mir das Auto noch mal am nächsten Tag trocken und bei gutes Beleuchtung anschauen. Erst recht als ich erfahren musste, das ein BMW, der in der Nähe unseres Alfas stand, einen Hagelschaden hat.

Am nächsten Tag der Schock. Die ganze Motorhaube ist übersäht mit kleinen und kleinsten Dellen. Am Dachschweller auf der Beifahrerseite ist eine Delle und auf der Heckklappe oben ebenfalls. Das sind die Schäden die ich als Laie gesehen habe.

Positive Versicherungserlebnisse

09.07.2004

Ein Anruf bei der Versicherung war nötig. Wir haben das Auto bei der HUK24 [http://www.huk24.de] versichert. Dort gibt es im Internet eine Schadensmeldungsformular. Leider konnten wir dieses nicht ausfüllen, da wir ja noch keinen Versicherungsvertrag und somit noch keine Vertragsnummer hatten! Ich musste also anrufen.

Nach mehreren Versuchen und die jeweils mit dem Besetztzeichen beantwortet wurden, erreichten wir dann doch jemanden. Eine nette Dame nahm mein Gespräch entgegen. Sie war sehr freundlich und als ihr Computer kurz einmal nicht funktionierte, meinte sie nur, es wird Zeit das Feierabend ist. Ich muss die Menchen in diesen Callcentern bewundern. Auch ich als Anrufer versuche möglichst freundlich zu sein und mal einen Witz zu machen. Auch wenn ich dann dabei denke, diesen Witz haben sie bestimmt heute schon 20 Mal gehört.

Sie hat uns daraufhin gewiesen, das wir eine Nachricht bekommen, wann wir uns wo einzufinden haben um den Schaden zu begutachten und schätzen zu lassen. Es ist klar, der Gutachter kann nicht alle beschädigten Fahrzeuge anfahren. Und, obwohl ich sicher der 40. Kunde heute, am Freitag um 16.30 Uhr kurz vor dem Wochenende war, war sie sehr freundlich bei der Arbeit. Schließlich kam am 14. Juli ein Anruf der Versicherung. Als Termin, an dem das Auto begutachtet wird, wurde uns der 20. Juli genannt. Da wir die ersten waren, die angerufen wurden, durften wir uns den Zeitpunkt aussuchen: 16.30 Uhr war uns ganz recht, da wir etwa 25 km zu fahren hatten und die Arbeit deswegen nicht unbedingt unterbrechen wollten.

Gutachten

20.07.2004

Am Abend vorher habe ich das Auto nochmal gründlich gereinigt, damit der Schaden gut zu sehen ist. Und wie es sich gehört, hat es promt noch mal geregnet. Also sind wir auf dem Weg zum Gutachter nochmal kurz in die Waschanlage. Schließlich haben wir dann den Gutachter aufgesucht. Nach einem kurzen ersten Check von ihm meinte er nur: "Die Motorhaube muss ausgetauscht werden." Bei seiner weiteren genauen Untersuchung fand er auch die zwei anderen kleinen Dellen. Er bemerkte jedoch auch, dass dann noch mehr Unebenheiten vorhanden sind.

Nachdem er alles notiert und ausgewertet hatte, wurde die Schadenssumme auf 1.590 Euro beziffert. Die Untersuchung erfolgte unter einem Dach bei einem großen Volkswagen-Händler und die Lichtverhältnisse waren dabei alles andere als optimal. Irgendwie fand ich es lustig, als ein Golf V Fahrer, während wir beim Gutachter saßen, unsere Bella insgesamt dreimal umrundete und immer wieder einen Blick in den Innenraum riskierte.

Ein Gespräch mit einem Bekannten, dessen Kia Sorento ebenfalls dem Hagel ausgesetzt war und der einen anderen Gutachter besuchen musste, hat allerdings auch die Qualität des Gutachtens etwas anzweifeln lassen. Bei ihm wurden die Dellen gezählt. Insgesamt wurden auf seinem Auto, das halb unter einem Dach stand, 400 Dellen in unterschiedlichen Größen gefunden. Er hat einen Bericht über mehrere Seiten vom Gutachter erhalten. Wir nur eine Seite auf der kaum etwas zum Schaden stand.

22.07.2004

Ein Besuch in der Werkstatt offenbarte noch ein paar mehr Dellen. Nach kurzer Fahrzeugbesichtigung wurde für den 27. Juli vereinbart, dass wir das Auto für einen Tag in der Werkstatt lassen. Dort soll es schon wieder gereinigt werden, um dann genau die Schäden zu sehen. Uns wurde sofort ein Ersatzfahrzeug angeboten.

Dabei habe ich auch ein paar kleiner Mängel aufgezeigt, die bei der Reparatur gleich noch miterledigt werden können:

  • Neben dem rechten Rücklicht ist ein kleiner Schmutzeinschluß.
  • Bei hohen Geschwindigkeiten klappert rechts hinter der Verkleidung irgendetwas.
  • Einmal hatte ich den seltsamen Fehler, dass beim Benutzen der Waschanlage der Scheibenwischer nicht automatisch eingeschalten wurde. Ich musste ihn manuell starten. Dieser Fehler ist aber nicht wieder aufgetreten.

26.07.2004

Am Abend brachten wir das Auto in die Werkstatt. Ein kurzes Übergabegespräch, wo das Klapperproblem noch mal genau erläutert wurde. Als Fahrzeug bekamen wir einen Lancia Ypsilon. Darin kommt man sich im Gegensatz zu der sehr tiefen Sitzposition im Alfa wie in einem Lastwagen vor. Bereits nach 100 m sind wir uns im klaren: wir vermissen unseren Alfa sehr.

28.07.2004, Kilometer: 1.800

Klappern

Hier hat sich herausgestellt, das sich die Radkasteninnenverkleidungen an beiden Seiten gelöst haben und immer wieder an das Blech geschlagen haben. Leider hatten sie dadurch auch Kontakt zum Hinterreifen und waren bereits an beiden Seiten durchgeschliffen. Neue Teile wurden sofort bestellt und am nächsten Tag auch gleich eingebaut. Dabei wurde mir auch versichert, dass sie richtig festgemacht wurden.

Hagelschaden

Die unendliche Geschichte, so kommt mir das langsam vor. Der Gutachter ist drei Tage lang nicht zu erreichen, das Gutachten ist nichtssagend, der Schaden ist höher als vom Gutachter angegeben und die Versicherung hat auch noch nichts vom Gutachter bekommen. Schließlich wurde das Gutachten vom Autohaus an die Versicherung gefaxt, damit da mal etwas Leben in den Ablauf kommt. Am 31. Juli hat sich eine Drückerkolonne beim Autohaus angemeldet. Mir wäre es recht wenn sie sich gleich auch über unseren Alfa hermachen könnten. Aber dazu muss das Okay der Versicherung vorhanden sein. Die Motorhaube kann im Urlaub ausgetauscht werden. Wir sind eine Woche mit unseren Motorrädern unterwegs und brauchen das Auto zu der Zeit nicht

31.07.2004

Es war wohl nichts mit der Reparatur des Hagelschadens. Ich habe im Autohaus auch nicht mehr angerufen. Der nächste Termin für die Drückerkolonne steht ja schon: 7. August. Und da ist unser Auto auch eingeplant. Ob es klapp und wie die Qualität ist, werde ich dann im nächste Monatsbericht berichten. Auch den Schmutzeinschluß am Rücklicht wird dann mit korrigiert. Das Klappern wurde auf jeden Fall behoben.

Kostenübersicht

So richtig kann man ja die Kosten, die auf einen zukommen, wenn man ein neues Autos bekommt, nicht abschätzen. Aber was so an so Kleinigkeiten ansammelt, ist schon interessant. Abgesehen von den Überführungskosten, die ja auf den Kaufpreis aufgeschlagen werden, gibt es innerhalb der ersten Zeit noch nicht zu unterschätzende Kosten:

  • Anmeldung, eventuell mit Wunschkennzeichen
  • erstes Volltanken
  • Steuern
  • Versicherung
  • unter Umständen kommen dann noch Winterreifen mit den dazugehörigen Felgen dazu

Das alles ist nachzulesen bei uns in Carcost, wo ich versuche alle Kosten korrekt und vollständig einzugeben.

Fazit nach einem Monat

  • Das Auto macht unheimlich viel Spaß.
  • Der Koffereaum ist etwas klein, besonders wenn man mit einer Frau in ein schwedisches Möbelhaus zum Einkaufen geht.
  • Ohne Bedienungsanleitung ist das Radio nur schwer zu bedienen, da die Funktionen der Tasten nicht unbedingt logisch beschriftet sind.
  • Die Lautstärkeregelung am Radio ist durch die kleinen Tasten nicht gerade einfach.
  • Er ist ein Hingucker. Bei italienischen Mitbewohnern auf jeden Fall, aber auch bei Deutschen. Allerding weniger in Spaichingen, da dort ein 147er fast nicht auffällt.

Seltsame Meldung im Display

Ich bin jemand, der den Tank leer fährt. Das heißt, bevor nicht eine Warnleute im Display aufleuchtet und die Tankanzeige deutlich im roten Bereich ist, suche ich die Tankstelle auch nicht auf. Aber die Steigerungen beim Alfa sind doch interessant. Zuerst sieht man natürlich, dass die Tankuhr in den roten Bereich wandert. Schließlich leuchtet eine gelbe Tanksäule auf, die durch ein leichtes "Ping" im Hintergrund noch hervorgehoben wird.

Fahre ich jetzt noch weiter, erscheint eine Meldung: "Begrenzte Autonomie". Zuerst war ich etwas irritiert. Meiner Meinung nach ist meine Autonomie überhaubt nicht begrenzt. Ein kurzer Blick in das Handbuch und es war klar: das war dann die letzte Warnung! Nach dem Tanken meinte dann auch unsere Bella wieder, das die Autonomie nicht mehr begrenzt ist. Wenn alle Meldungen so einfach behoben werden können.

Im ersten Monat leider mit besonderen Vorkommnissen. Eigentlich hatte ich Hoffnung, hier öfters den Satz "Keine besonderen Vorkommnisse" reinschreiben zu können. Das hat im ersten Monat auf jeden Fall nicht geklappt, auch wenn unsere Bella dafür eigentlich fast nichts kann. Aber wir werden sehen, wie es sich weiter entwickelt.

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