Was wollen wir eigentlich? Suche und Sondierung. Das Ergebnis. Der Kauf. Die Presse und ein kleines, mulmiges Gefühl. Liefertermin — Leid und Freud. Erst ist da!

Langzeittest Alfa Romeo 147
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Monatsbericht Juni 2004


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Was wollen wir eigentlich? Suche und Sondierung. Das Ergebnis. Der Kauf. Die Presse und ein kleines, mulmiges Gefühl. Liefertermin — Leid und Freud. Erst ist da!

Alfa Romeo 147 von Jürgen Schulz. Was wollen wir eigentlich?

Die Suche nach einem neuen Auto haben meine Lebenspartnerin und ich bereits Ende 2003 begonnen.

Wir legen zwei bis dreimal pro Jahr die Strecke Hamburg - Süddeutschland zurück und als Anforderungen wollten wir einen Diesel haben. Wir hatten jedoch zwei Autos mit Benzinmotoren, wobei der Golf meiner Lebenspartnerin bereits die 100.000 km Marke deutlich überschritten hatte und mein Auto, ein Renault Clio, nicht gerade das optimale Autobahnauto ist.

Außerdem fahren wir beide Motorrad und wollten unsere Urlaubsreisen an den Urlaubsort nicht unbedingt auf den Motorrädern durchführen, sondern diese mit einem Anhänger an den Urlaubsort bringen und dann dort mit ihnen die Gegend erkunden.

Die Anforderungen an das neue Auto

  • "Golfklasse"
  • Diesel mit mehr als 100 PS
  • D4 und Partikelfilter wäre nicht schlecht um das Gewissen zu beruhigen (hat aber nicht geklappt)
  • ein uns ansprechendes Design, innen wie aussen
  • KEIN Kofferraum — das war die Hauptvorgabe meiner Lebenspartnerin
  • Preis

Suche und Sondierung

Uns muss ein Auto gefallen. Wir haben uns also einmal hingesetzt und das Für und Wider der Automarken verglichen und so eine Vorauswahl getroffen. Das soll aber keine Bewertung der Fahrzeuge sein, sondern spiegelt lediglich unseren Geschmack und Einstellung wieder. Bei der Anschaffung eines Autos investiert man viel Geld und sie will deswegen gut überlegt sein.

Die Marken in der näheren Auswahl:

Audi

Der A3 ist mit Sicherheit ein gutes Auto. Unserer Meinung nach aber langweilig. Es gibt keinen stylistischen Höheunkt. Zudem sprengen die Preise unsere Vorgaben. Außerdem ist die Ähnlichkeit zum Fiat Stilo in der Außenansicht richtig auffällig.

Mazda

Wir sind den Mazda3 in der Benzinversion probegefahren und waren enttäuscht. Sehr viel abgekupfert von Alfa, aber im Endeffekt dann noch sehr unübersichtlich. Der Diesel war zu dem Zeitpunkt noch nicht lieferbar, es sollte jedoch ein 1,6l Diesel im April 2004 auf den Markt kommen. Ich hatte jedoch meine Bedenken dem Verkäufer gegenüber wegen dem kleinen Motor geäussert und warte heute noch auf den Anruf des Händlers.

Mazda 6: hier hatten wir mal den 120 PS Diesel, der ein sehr gutes Auto ist, aber letztlich dann doch den uns gesteckten Preisrahmen überschritten hat.

Mercedes Benz

Hier habe ich etwas recherchiert. Ein Jahreswagen eines C200/220 CDI Sportcoupé hätte uns gepasst. Aber selbst diese Fahrzeuge sind kaum unter 23.000 Euro zu bekommen. Und dann hätten wir zwar einen Mercedes, aber eben nur einen "Gebrauchten" gehabt.

Peugeot

Wir haben uns den 307 HDI 110 und den HDI 135 sehr genau angeschaut und sind beide probegefahren. Wir hatten starkes Interesse am 135er, der uns sehr gut gefallen hat. Ich empfand jedoch den Motor, obwohl er 320 Nm hat, als enttäuschend. Zuletzt ist alles geplatzt, da wir bei zwei Händlern für dumm verkauft wurden. Näheres dazu im Diskussionsforum.

Renault

Ich persönlich empfand den Megane durch seine eigenwillige Form als ein Fahrzeug im engeren Kreis. Bei meiner Lebenspartnerin ist er jedoch durch den Geschmackstest gefallen.

Alfa Romeo

Dazu später mehr …

Alle anderen, hier nicht aufgeführten Marken und deren Fahrzeuge haben unseren Geschmackstest nicht bestanden oder passten nicht in unsere Vorgaben.

Das Ergebnis

Zwischendurch habe ich mal, eigentlich mehr aus Spaß, von einem ansässigen Händler einen Alfa Romeo 147 JTD 16V zum Probefahren geholt.

Wir fahren beide seit über 20 Jahren Motorrad und Motorräder faszinieren uns beide. Das Auto war für uns immer ein Mittel zum Zweck.

Aber sowas wie uns im Alfa passiert ist, ist uns in noch keinem Auto passiert: rein setzen und fasziniert sein. Die Form aussen, der wunderschöne Innenraum, ein tolles Fahrwerk und ein genialer Motor, der nur Spaß macht.

Obwohl wir Für und Wider der Automarken oben verglichen haben, sind wir zu guter Letzt wieder bei Alfa gelandet.

Welcher denn nun? 147? 147 Cup Editione? Ein Vorführwagen?

Natürlich versucht man Geld zu sparen. Da jedoch der 147 16V erst kurz am Markt verfügbar war, gab es ihn also nicht gebraucht. Eine Alternative dazu: ein Vorführwagen. Meist in guter bis sehr guter Ausstattung mit Extras auf die wir keinen Wert legen. Bose Sound System, viertürig und Leder. Teure Dinge die wir nicht brauchen oder wollen.

Eine andere Alternative: ein Sondermodell. Endlich kam eines auf den Markt: Cup Editione: Breitreifen, Sonderfelgen, Dach Heckspoiler, Seriennummer im Innenraum, weiße Blinker … Ich mag lieber Klimatronik und Tempomat. Und das gabx2019;s bei diesem Modell auch nicht für Geld und gute Worte.

Zuletzt blieben wir dann doch wieder beim ursprünglich ausgesuchten Modell: 147 JTD 16V, dreitürig, Ausstattung Districtiv, Sonderausstattung: Metallic.

Der Kauf

Nach drei Besuchen und noch etwas Handeln wurde der Vertrag beim Autohaus Wedam unterschrieben. Wir haben auf den Neuwagenpreis 10% Nachlass erhalten. Im Internet hätten wir das Fahrzeug noch günstiger bekommen. Jedoch sind wir darin etwas altmodisch und haben unsere "Bella" beim Händler um die Ecke gekauft. Natürlich haben wir bei anderen Händler die Spannen ausgelotet.

Zudem gehören zum Autokauf noch einige andere Faktoren die man berücksichtigen sollte:

  • der Verkäufer
  • das Vertrauen zu ihm
  • das Autohaus
  • die Finanzierung

Ein Verkäufer in einem Arbeitskittel mit Ahnung von der Materie ist uns lieber als ein studierter Schlipsträger, der alles besser weiß.

Bei unserem Händler hat alles wunderbar geklappt. Der Probefahrttermin über zwei Tage, die Gespräche in einer angenehmen Atmosphäre und, was auch nicht immer selbstverständlich ist, er hat der Frau neben mir genausoviel Beachtung geschenkt wie mir.

Die Presse und ein kleines, mulmiges Gefühl

Natürlich kennen auch wir die Presse, den TÜV und den ADAC. Und da wird nicht sonderlich gut über Alfa geschrieben. Ich persönlich mache mich jedoch lieber in Foren schlau. Ich lese mit im Alfa-Forum, BMW-Forum, DC-Forum und noch in diversen anderen. Jeder Hersteller hat mit Qualitätsmängeln zu kämpfen. Bei einem Modell mehr, beim anderen weniger. Die italienischen Hersteller haben sehr viel dazugelernt. Und der Alfa 147 ist ein Fahrzeuge mit recht wenigen Problemen und einem guten Ruf in der Kundschaft.

Mit noch keinem Auto habe ich so wenig Probleme gehabt, wie mit einem schwarzen Schaf der ADAC Statistik: dem Renault Clio.

Der Liefertermin

Ich kann’s kaum noch erwarten. Unverbindlicher Liefertermin: Kalenderwoche 29. Der genaue (unverbindliche) Produktionstermin wird uns nächste Woche mitgeteilt. Schließlich weiss man ja nie, wann in Italien gestreikt wird.

Ich hoffe nur, das meine Lebenspartnerin es dann weiterhin akzeptiert, das ich meistens fahre und sie auf der Beifahrerseite sitzt.

Ich habe da aber so meine Befürchtungen …

Liefertermin — Leid und Freud

Eigentlich wollte ich am 18. Juni beim Händler nur einen kleinen Besuch abstatten, um noch ein paar Papiere abzugeben. Mit einem Lächeln kommt mir der Verkäufer entgegen und meine nur: "Tja, Herr Schulz, ich habe Infos über ihr Auto aus Italien bekommen: gebaut wird er in Kalenderwoche 39."

Wie? Wo? Erst Ende September? Das darf nicht wahr sein! Vorläufige Terminzusage war Kalenderwoche 29! Ich war sprachlos. "Der Termin wurde aber bereits nach kurzer Zeit korrigiert: Produktion in Kalenderwoche 29!" Aha, so kommen wir der Sache schon näher! Sieht doch schon besser aus. Bevor ich jetzt etwas sagen konnte kam schon die nächste Korrektur.

"Tja, auch dieser Termin wurde wieder geändert!" Mein Gedanke: Oh nein, was kommt jetzt?

"Das Auto wurde vorgestern gebaut!" Na, wenn das keine gute Nachricht ist …

"… und wird in etwa zwei Wochen bei uns eintreffen!" So lange halten wir es gerade noch aus.

Am 29. Juni kam die ersehnte Email: "Ihr Fahrzeug wird gerade abgeladen!" Vorläufige Terminzusage Kalenderwoche 29, Lieferung Kalenderwoche 27. Ja ist denn jetzt schon Weihnachten?

Erst ist da!

Um noch einige Dinge klar zu machen, ging es am gleichen Abend zum Händler. Nachdem der ganze Papierkram erledigt war, kam die Frage vom Verkäufer: "Möchten Sie ihn noch sehen?" Was für eine Frage. Na klar möchten wir ihn noch sehen.

Wir folgten ihm in die Werkstatt. Es ging an einem Manta B eines Mitarbeiters und an einem BMW 635csi aus den 70ern, ein Hobby des Chefs, vorbei. Da stand er. Eigentlich etwas bemitleidenswert. Der Lack war matt, der Innenraum staubig und schmutzig.

"Keine Angst. Er wird noch tiptop geputzt und poliert. Sie bekommen das Auto in einem einwandfreien Zustand." Naja. Wir werden ja sehen.

Beim Öffnen der Tür eine Überraschung: der Innenraum ist zweifarbig. Der obere Bereich in der von uns bestellten Farbe. Der untere Bereich in hellem Kunststoff. Hatten wir das so bestellt? Eigentlich egal. Denn es sah richtig gut aus. Außerdem ist es sowieso sinnvollen den Bereich, der durch die Schuhe gefährdet ist mit pflegeleichterem Kunststoff zu verkleiden.

Nachdem uns der Verkäufer darauf hingewiesen hat, das es besser wäre, das Auto erst am Donnerstag oder Freitag abzuholen, um die Erstzulassung auf den neuen Monat zu verschieben, wurde der Abholtermin auf Freitag 16.15 Uhr gesetzt.

Beim Durchqueren des Verkaufsraumes fiel uns noch ein anderer 147 auf. "Nur" ein normaler Diesel, dafür aber Lederausstattung in hellgrau und viertürig. Das Auto selber war dunkelblau metallic. Der Kontrast Innenraum in grau, aussen in dunkelblau empfanden meine Partnerin und ich als etwas heftig und wir waren dann doch glücklich über unsere Farbwahl.

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