Winterreifen. Karambolschaden. "Pickerl"-Überprüfung. Diesel bei -18° C. Bremsen quietschen weiter.

Langzeittest Citroën C3
Monatsberichte 2006

Monatsbericht April 2006


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Winterreifen. Karambolschaden. "Pickerl"-Überprüfung. Diesel bei -18° C. Bremsen quietschen weiter.

C3 nach dem Unfall. Winterreifen

31.10.2005, Kilometer: 52.048.

Manche haben sich vielleicht gewundert, wo mein nächster Monatsbericht so lange bleibt. Nun, einerseits versieht der C3 jetzt brav und unauffällig seinen Dienst. Die Kinderkrankheiten, mit denen ich im ersten Jahr zu kämpfen hatte, scheinen endgültig behoben.

Andererseits liegt seit September 2005 meine monatliche Kilometerleistung bei nur mehr 500 bis 800 km, wodurch sich mit dem Auto auch nicht mehr so viel ereignet. Immerhin gab es in den letzten vier Monaten etwas "Action".

Am 31. November 2005 bei Kilometer 52.048 erfolgte wieder der Tausch auf meine bei einer nahe gelegenen Reifen- und Citroën-Werkstätte gelagerten Winterreifen (6 mm Restprofiltiefe). Kostenpunkt für das Umstecken inklusive Depotgebühr: 60 Euro.

Karambolschaden

20.11.2005, Kilometer: 52.330.

Dass der Seitenhalt meiner Winterreifen offensichtlich nicht optimal ist, bekam ich einen Monat später zu spüren:

Am 20. November 2005 bei Kilometer 52.330 geriet ich auf einer Landstraße im Bezirk Korneuburg in einer herzhaft (etwa 60 km/h) gefahrenen Rechtskurve ins Schleudern. Sämtliche Bemühungen, das Auto mit Bremsen, Lenken oder dergleichen abzufangen, schlugen fehl. Ich hatte Glück, dass auf der schwach befahrenen Straße gerade kein Gegenverkehr herrschte, denn ich geriet auf die Gegenfahrbahn und kam erst an einem Begrenzungspflock, an dem im Winter auch eine Schneestange steckte, zum Stehen. Bei +2° C war die Fahrbahn zwar nass, aber nicht eisig, wie ich nachher feststellte!

C3 nach dem Unfall.
C3 nach dem Unfall.

Auf dem beiliegenden Bild ist mein C3 zu sehen, genau in der Position, wie er nach der Kollision mit Pflock und Schneestange zum Stehen gekommen war. Im Hintergrund die "böse" Kurve.

Nachdem ich die Unfallstelle abgesichert und mich von dem Schock erholt hatte, begutachtete ich den Schaden. Stoßfänger und Schürze links vorne waren beschädigt (Scheuerspuren und Bruch eines Plastikteils). Das Fahrzeug ließ sich normal starten und fahren, sodass ich nach einer Selbstanzeige bei der zuständigen Polizeiinspektion weiterfahren konnte.

"Pickerl"-Überprüfung

27.12.2005, Kilometer: 53.293.

Nachdem mein Auto die Erstzulassung im November 2002 hatte, war nunmehr die erste Begutachtung gemäß §57a KFG (Kraftfahrgesetz), in der Umgangssprache "Pickerl" genannt, notwendig. Diese Begutachtung ist jene, welche in D typischerweise der TÜV durchführt. Den TÜV gibt es in Österreich auch, jedoch befasst sich dieser hier nicht mit der regelmäßigen Überprüfung von Kraftfahrzeugen. Diese führen bei uns die mit einer eigenen Konzession ausgestatteten Kfz-Werkstätten durch, das sind zum Beispiel praktisch alle Vertragswerkstätten irgendeiner Automarke sowie die Mehrzahl der sogenannten "Freien Werkstätten", weiters die Automobilclubs. Die erste Überprüfung ist drei Jahre nach der Erstzulassung, die nächste zwei Jahre nach der ersten fällig. Danach muss das Auto jährlich zum "Pickerl".

Mit "Pickerl" ("picken" ist der österreichische Dialektausdruck für "kleben") ist die Begutachtungsplakette gemeint, zum Unterschied von der Vignette (Autobahnbenützungsgebühr). Letztere wird auch "Autobahnpickerl" genannt. Soweit der Exkurs in die österreichische Umgangssprache.

Durchgeführt wurde die Begutachtung beim ARBÖ am 27.12.2005 bei Kilometer 53.293.

Erwartungsgemäß gab es bei der Überprüfung keine Anstände, nur eine Anmerkung bezüglich des zum Zeitpunkt der Überprüfung noch nicht behobenen Kollisionsschadens.

Interessante Werte:

Bremskräfte in kN: vorne links 2,50; vorne rechts 2,30; hinten links 1,60; hinten rechts 1,60
Abregeldrehzahl: 5.024 U/Min
Siedepunkt der Bremsflüssigkeit: 201° C

Somit alles im grünen Bereich.

Diesel bei -18?C

23.01.2006.

Bekanntlich erreichte der letzte Winter auch in Österreich ausgesprochen frostige Temperaturen. In der zweiten Jännerhälfte erreichte die Morgentemperatur auch in meiner Wohngegend -18° C! Bei dieser Temperatur versuchte ich am Morgen des 23. Januar 2006, das Auto zu starten. Es sprang auch an, wenn auch etwas zäher als sonst. Nach 300 m war jedoch Schluss: der Diesel war paraffiniert! Schnell zurück zur S-Bahn gelaufen und mit dieser in die Arbeit …

Am Abend verständigte ich den ARBÖ. Reihenweise waren Dieselfahrzeuge aufgrund der arktischen Temperaturen ausgefallen und so betrug die Wartezeit — trotz des Extra-Einsatzes zahlreicher Pannenfahrer mit deren Privat(!)-PKW — drei Stunden. Ich wurde in den nahe gelegenen Stützpunkt abgeschleppt und dort durfte mein Auto zusammen mit anderen "Leidensgenossen" die Nacht zum Aufwärmen unter einem warmen Dach verbringen.

Am nächsten Morgen holte ich mein Auto ab. Auf Empfehlung des ARBÖ leerte ich eine Dose Dieselkraftstoffzusatz in den Tank. Am Tag darauf, bei immerhin nur mehr -13° C, fuhr der C3 anstandslos. Nur bei starkem Beschleunigen zeigte der Motor wieder ruckartige Aussetzer. Überholmanöver konnte ich mir somit sparen.

Von den Ausfällen waren in unserer Region Dieselfahrzeuge aller Marken betroffen. Der Verdacht liegt nahe, dass die Tankstellen Kraftstoff ohne ausreichende Begabe von Additiven verkauft haben. Eine bei uns kolportierte Theorie besagt, dass nur Diesel einer bestimmten Billigmarke, welche auch ich getankt hatte, betroffen war; eine andere, dass einfach die Tankstellen in unserer Region mit nicht ausreichend dotiertem Winterdiesel beliefert wurden.

Tatsache ist, dass bei uns praktisch alle Markentankstellen von ein und derselben Kraftstofffirma (welche auch über eine eigene Tankstellenkette in Österreich und Osteuropa verfügt) beliefert werden. Tatsache ist weiters, dass eine Kollegin mit ihrem Opel Corsa in Wien immer Billigdiesel kauft und mit diesem noch nie, auch nicht bei -18° C, Probleme hatte …

Niemand beantworten konnte mir die Frage, welche Dieselmodelle (Opel Corsa, Citroën C3, … ) über eine elektrische Kraftstoffvorwärmung verfügen. Fehlt dem C3 dieses für den Betrieb bei extremer Kälte trotz Winterdiesel wichtige Feature?

Reparatur

04.04.2006, Kilometer: 55.026.

Den vorher erwähnten Kollisionsschaden ließ ich erst nach dem Winter, am 4. April 2006 bei Kilometer 55.026 in meiner Stammwerkstätte beheben. Wieder waren nur die 180 Euro Selbstbehalt der Kasko-Versicherung fällig. Bei dieser Gelegenheit wollte ich auch die Fahrertür, welche nach dem Winter zu quietschen begonnen hatte, schmieren lassen. Offensichtlich hatte man dies aber vergessen. Sie quietscht und knarrt beim Öffnen und Schließen.

Bremsen quietschen weiter

Das bereits im letzten Monatsbericht erwähnte Bremsenquietschen tritt auch bei winterlichen Temperaturen auf, wenn das Fahrzeug nach etwa einer Stunde erst einmal warm gefahren (und -gebremst) ist. Da das Quietschen eher leise ist, bleibe ich bei meinem Entschluss, bis zum nächsten (60.000er) Service zuzuwarten. Bis dahin sind es noch etwa 6.500 km …

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