Mein bisheriges Autofahrerleben.

Langzeittest Opel Zafira B
Über den Testfahrer Philipp Jacobsohn


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Mein bisheriges Autofahrerleben.

Porträt Philipp Jacobsohn. Über den Testfahrer Philipp Jacobsohn

Es ist jetzt etwas mehr als zwanzig Jahre her, dass ich meinen Autoführerschein das erste Mal in den Händen hielt. Seitdem bin ich einige Autos unterschiedlicher Hersteller gefahren. Angefangen hat alles mit einem VW Passat (Baujahr 1980, Modell 81) mit einer 54 PS-Diesel-Maschine.

Das Fahrzeug musste dann einem Computer weichen, da ich mein Elektrotechnikstudium begonnen hatte und meine finanzielle Situation nicht beides erlaubte, Computer und Auto. Dem Passat folgten später ein Golf von 1980 für 3.000 Mark, ein weiterer Passat (Baujahr 1978, Motor von 1975), den ich für 300 DM von einem Studienkollegen bekam, ein Ford Taunus von ’77 (Geschenk meines Bruders, der war aber wirklich fast schrottreif) und dann noch ein VW Scirocco von 1980. Der Scirocco endete als Totalschaden.

Seit dieser Erfahrung würde ich mich nie wieder mit defekten Stoßdämpfern auf die Straße trauen. Ich bin immer noch der Autofahrerin dankbar, die geistesgegenwärtig auf meine Spur auswich, als ich ihr quer auf ihrer entgegenkam.

Danach fuhr ich fast ein Jahr lang einen Opel Kadett Diesel mit 54 PS als Leihgabe meines Bruders, der zu der Zeit im Ausland arbeitete. Danach kam ein Ford Fiesta, den ich in dreieinhalb Jahren fast 155.000 km lang fuhr. In der Zeit arbeitete ich in der Schweiz, die Freundin lebte in Ost-Westfalen.

Das Auto war ein Grauimport für damals 15.000 DM und hat praktisch nur Vollgas gesehen, kaputtgegangen ist trotzdem nichts. Inspektionen hat der Fiesta auch nicht erlebt, allerdings habe ich auf regelmäßige Ölwechsel geachtet und die üblichen Ersatzteile (Bremsen, Zündkerzen, Glühbirnen) selbst gewechselt.

Die Zeit der Firmenwagen

Danach kam die Zeit der Firmenwagen. In der Schweiz fuhr ich einen 3er BMW (E46), tolles Auto. Leider hat sich der Wagen trotz oder gerade wegen der kleinen 1,8 l Benzinmaschine bis zu 18 Liter auf 100 Kilometer gegönnt.

Danach bin ich nach Deutschland zurückgegangen und es kamen ein VW Golf IV TDI, ein 3er BMW als Limousine (wieder mit der 1,8 l Benzinmaschine), ein 3er BMW Touring (E46) mit der 2,0 Liter Dieselmaschine (150 PS) und ein weiterer 3er BMW Touring, mittlerweile allerdings die Baureihe E91, der mit der 2,0 Liter Maschine immerhin 163 PS ablieferte.

Zudem hatten die Dieselfahrzeuge einen (für meine Verhältnisse bzw. meinen damals recht offensiven Fahrstil) sensationellen Spritverbrauch: ab 5 Liter im Italienurlaub mit Geschwindigkeitsbegrenzung bis zu maximal 10 Liter in Deutschland bei Dauervollgas.

Der E91 war auch sensationell, was die Häufigkeit der Defekte anbetraf. Nämlich gar keine. Das konnte man vom Vorgänger, der Baureihe E46 wirklich nicht behaupten. Das Fahrzeug hat meine Nerven über Gebühr strapaziert. Es endete alles mit einem Turboladerschaden für über 3.000 Euro bei einem Kilometerstand von 104.000. War ich froh, dass ich mich bei dem Leasingfahrzeug außer um die Rückgabe um nichts mehr sonst kümmern musste.

Dann kamen zwei einschneidende Ereignisse. Zum einen wurde meine Tochter geboren, womit der 3er BMW selbst als Kombi kein adäquates Fahrzeug mehr darstellte. Die "Freude am Fahren" wich schlicht und ergreifend der "Genervtheit beim Einladen", zum Beispiel von Urlaubsgepäck, Kinderwagen, Mountainbikes und anderen Utensilien, die so transportiert werden wollen.

Das zweite einschneidende Ereignis war ein Firmenwechsel. Die neue Firma bietet zwar auch die Möglichkeit eines Firmenwagens, allerdings ist die Auswahl der Leasingfahrzeuge auf Mercedes und BMW limitiert. Aus den bekannten Gründen entschied ich mich also für die neudeutsche "Car Allowance". Die Idee ist, dass die Firma keinen Firmenwagen mehr stellt, sondern einen monatlichen Betrag auszahlt. Dafür hat man dann als Angestellter ein adäquates (dies bedeutet repräsentatives) Fahrzeug zu stellen und kommt selbst für alle Kosten auf.

Im Dezember 2007 ist dann noch mein Sohn geboren worden und der Wunsch nach einem Auto mit mehr Platz wurde immer größer. Bestellt habe ich dann im Juni 2008 einen VW Caddy Life mit der 2,0 Liter Erdgas (CNG) Maschine. Volkswagen hatte zu der Zeit eine Sonderaktion ("Team Caddy"), sodass ich ein gut ausgestattetes Fahrzeug mit viel Platz zu sehr guten Konditionen erwerben konnte.

Der Leasingvertrag des BMW 3er Touring sollte Ende Oktober 2008 auslaufen und die unverbindliche Lieferung des Caddy wurde mit November 2008 bestätigt. Das hätte wunderbar gepasst. Stutzig machten mich dann in den Monaten der Wartezeit allerdings die Informationen zur Lieferzeit des Caddy Life in den üblichen Internetforen. Dort wurde von teils erheblichen Verzögerungen mit frühester Auslieferung der Fahrzeuge im Februar 2009 gesprochen.

Auf Anfrage bzw. einem "Pistole auf die Brust setzen" wurde mir dann von meinem VW-Händler auch ein Termin Ende Februar 2009 als frühester Liefertermin bestätigt. Das ist für einen Außendienstler natürlich eine unangenehme Situation. Auf das Auto für einige Monate zu verzichten, ist einfach keine Option. Ich verstehe auch immer noch nicht die Logistik von Volkswagen.

Mir ist es schleierhaft, dass man eine Lieferzeit nur mit einer Toleranz von mehreren Monaten vorhersagen kann. Langsam drängte auch die Zeit und ich musste mich nach einer Interimslösung umschauen. Ich habe mich dann entschieden, die paar Monate bis zur Auslieferung des Caddy Life mit einem billigen Gebrauchtwagen zu überbrücken. Experimente mit französischen oder italienischen Fahrzeugen wollte ich nicht eingehen, es blieb also nur eine begrenzte Auswahl an deutschen und japanischen Herstellern.

Erst einmal kein Neuwagen … Die Zwischenlösung ist schon mehr als 20 Jahre alt

Ich habe mich dann letztlich für einen Mazda 626 aus erster Hand von 1988 entschieden. Das Fahrzeug war zum Zeitpunkt des Kaufs zwar schon mehr als 20 Jahre alt, hatte nur einen ungeregelten Katalysator (der eine Einfahrt in die sogenannten Umweltzonen ausschloss), sah aber ansonsten aus wie neu und hatte noch nicht einmal 100.000 Kilometer auf dem Tacho. Absolut rostfrei und sonst auch keine erkennbaren Defekte. Für 1.950 Euro habe ich nicht lange überlegt und das Auto gekauft. Meine Frau war nicht wirklich begeistert, das hat sich dann später aber noch radikal geändert.

Philipp und Aaron Jacobsohn im Mazda 626.
Wenn der Vater mit dem Sohne … Jungs mögen Autos, egal wie alt sie sind!

Im Januar 2009 kam dann die Abwrackprämie. Die Entscheidung, den Kaufvertrag für den Caddy Life weiterzuveräußern und den Mazda noch ein paar Monate weiterzufahren, war schnell getroffen. So blieb mir der Mazda für den Zeitraum von 14 Monaten und fast 30.000 km erhalten und wurde dann im Rahmen der Abwrackprämie gegen den Zafira eingetauscht.

Die Laufleistung hat er übrigens ohne irgendwelche Probleme abgespult, uns bis nach Italien gebracht und außer Benzin, Steuern und Versicherung auch keine weiteren Kosten aufgebürdet. Im Übrigen hat die Mazda 626 Limousine mehr Platz als ein BMW 3er Kombi, was mir nicht unrecht war. Wenn man die beiden Autos von außen sieht, würde man das nie glauben. Es ist aber tatsächlich so.

Also, insgesamt eine recht bewegte Vergangenheit, was die Auswahl unterschiedlicher Fahrzeuge anbetrifft. Alles in allem haben die meisten Fahrzeuge, die ich bis jetzt bewegt habe, weniger Wert gehabt als mein aktuelles Mountainbike. Eine Präferenz für einen Hersteller habe ich eigentlich nicht. Das wichtigste Kriterium ist mittlerweile auch nicht mehr Fahrspaß oder Design, sondern Kosten, Zuverlässigkeit und Platz. Alles Gründe, die im Endeffekt die Entscheidung für den Zafira maßgeblich beeinflusst haben.

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