Große Inspektion. Kaputte Hupe. Erfolgreiche Updates. Problemloser Gasbetrieb.

Langzeittest Peugeot 307 SW
Monatsberichte 2006

Monatsbericht Januar 2006


Sie sind hier: Langzeittest >> Peugeot 307 SW >> Monatsberichte >> 2006 >> Monatsbericht Januar 2006
Zum nächsten Artikel. Monatsbericht August 2006

Große Inspektion. Kaputte Hupe. Erfolgreiche Updates. Problemloser Gasbetrieb.

Defekte Wendel einer H7-Lampe. FIAT LUX und andere erfreuliche Wandelungen

31.01.2006, Kilometer: 59.800.

In diesem Monat fand nun endlich die große 60.000-Kilometer-Inspektion statt. Es waren ja einige Kleinigkeiten angefallen, auf deren Besserung ich schon lange gehofft hatte. Außerdem mußte sich zeigen, wie das Auto mit dem neuen Brennstoff Autogas klarkommt.

Freiwilliges Lampenwechseln mit unfreiwilligen Komplikationen

Auf der Suche nach Ersatz für den im letzten Monat geplünderten Lampenkasten sah ich mich durch den periodisch wiederkehrenden Schlagmichtot-Rabatt einer Baumarktkette zum Upgrade überredet und ich erstand zwei "Phillips High Vision +50%". Die andere Abblendlichtlampe würde ja in Bälde ebenfalls fällig werden — ihre Schuldigkeit hatte sie längst getan. Durch positive Forenberichte war ich auf diesen Lampentyp aufmerksam geworden — wenn die Standard-Lampen bei mir so lange gehalten haben, werden die hochgezüchteten hoffentlich auch nicht so bald ihren Geist aufgeben.

Im letzten Monat hatten wir das ja geübt mit dem Bajonett und dieser unseligen Drahtklammer. Also ging es siegessicher diesmal zuerst an die rechte Fahrzeugseite. Nach dem Entfernen der bei mir noch eingebauten Plastikabdeckung rund um den Scheibenwaschwasserstutzen (boah, was für ein Wort) hatte ich tatsächlich leichtes Spiel. Auch hier wieder das sorgsame Justieren des Metallröhrchens um den Glaskörper — leuchtet. Und wie, hallo!

Auf zum Heimspiel auf der linken Seite — nein, was ist denn das? Das Steuergerät für die Autogasanlage steht voll im Weg, ich bekam kaum das Deckelchen ab. Der Lampenwechsel allein war dann kein Thema, aber die Kappe wieder draufzubekommen erforderte viel Fummeln, bedenkliches Biegen an der Steuergerätehalterung und einige derbe Sprüche zum Aggressionsabbau. Tage später sprach ich die Gaseinbau-Werkstatt auf diesen Missstand an und man empfahl mir, beim nächsten Mal kurzerhand die Lampe komplett nach vorn auszubauen, "bei KIA geht das ganz einfach …". Ich bezweifle das bei unserem Löwen, aber dennoch: Versuch macht "kluch".

Durchgebrannte H7-Lampe.
Da fehlt doch was! — Der im letzten Monat durchgebrannte H7-Abblendlichtlampe ist ein beträchtliches Stück Wendel abhanden gekommen.

Ziemlich beeindruckt bin ich aber von der in der Tat höheren Leuchtkraft der Lampen, der Unterschied ist wirklich beträchtlich, ohne dass das Licht auch nur eine Spur bläulich wirkt. Nun trauere ich Xenon noch weniger hinterher. FIAT LUX — es werde Licht! Kann ich unverbindlich weiterempfehlen.

Die 60.000-Kilometer-Inspektion …

"100 km bis zur fälligen Inspektion" signalisierte mir der Tacho beim Aufbruch zur Inspektion. Öl hatte ich kurz zuvor nochmal nachgefüllt für eine dann doch ausgefallene 1.200-km-Tagestour. Pünktlich erschien ich zum vereinbarten Termin und fand eine hoffnungslos überlastete Reparaturannahme vor. Der Meister tat alles, um bei zügiger Arbeit dennoch nicht oberflächlich zu werden, und nach kurzer Wartezeit wurde sich um mein Auto auch gebührend gekümmert in Form einer gründlichen Übernahmeinspektion.

Bremsentest — lala wie schon beim TÜV im August, hinten ist nicht gut, Lampentest — aha, der zweite Ausfall, diesmal Kennzeichenlicht — nein, mache ich mal selbst. Ach übrigens — die Hupe funktioniert nicht. Huch?! Das war mir noch nicht aufgefallen … Sowas … Freilauf der Räder — hinten schleift es, wieder mal, machen wir da mal was? Ja. Bremsbeläge? Nö, 10.000 können Sie mit denen erst mal noch, ja, ich schau mal zwischendurch rein. Hoch, drunter, der Auspuff ist stark korrodiert — wissen wir ja schon vom TÜV. Vorn rechts ist eine Gummimanschette an der Lenkung kaputt, da kommt Dreck rein und macht das Lager kaputt, sollen wir das machen? Würde sowieso ausgetauscht werden, entsprechende Kosten, auch Verschleiß — lassen wir bis es fällig wird. "Kugelbolzen VA RE — Manschette def." fand ich später auf der Rechnung als nicht behobener Defekt. Hätte ich mal die Kamera mitgenommen! Ich hätte schöne Bilder vom Gastank und der Leitung machen können, die solide, aber etwas lieblos geführt scheint. Ich hatte sie geschützter erwartet (etwa in einem extra Schutzrohr eingefädelt) - aber die Leuts wussten, was sie tun, hoffe ich doch.

Auftrag Wartung C plus Hupe instandsetzen und Hinterradbremsen wieder gangbar machen — die Betätigungen sind "vergriesgnaddelt", müssen aber noch nicht getauscht werden, Hinweis auf korrodierten Auspuff, Kugelbolzen und defektes Kennzeichenlicht kommt auf die Rechnung, ja und natürlich das unsägliche Kaltlaufverhalten und eine Gas-Umschaltmöglichkeit in der BSI wären dran, um die Tanknadel zur Vernunft zu bringen — also zwei Updates bitte, ja, trotz Tempomat, was soll schon passieren. Wir rufen an.

Kurz vor sechs rief ich dann an, ja das Auto wäre gerade rein und die Rechnungen geschrieben, aber wolle ich das denn heute noch abholen? Ich war erwartungsfroh und nicht sauer und wetzte sofort los — die Werkstatt ist ja von mir "erlaufbar". Tja, die Updates haben wir gemacht, aber die Techniker haben nichts mit Gasbetrieb gefunden, sonst keine Vorkommnisse, alles wie gewünscht. Ach so: eine Wagenwäsche wie sonst üblich konnten wir bei der Kälte leider nicht durchführen. Recht so: ich wäre bei den Außentemparaturen auch nicht freiwillig in eine Waschanlage gefahren. 325 Euro gezahlt und ab nach Hause.

 …und die Folgen

Die Hupe funktionierte natürlich (wieder). Aber richtig flitzebogengespannt war ich auf das Verhalten am nächsten Morgen. Und siehe, erstmals in der Geschichte dieses Automobils fährt der Wagen im kalten Zustand so, wie ich es von einem modernen Fahrzeug auch erwarte. Nicht zu fassen: kein Gasloch nach 200 Metern, kein unwilliges Bocken beim Beschleunigen, klar etwas verhalten, aber man kann von einem kalten Motor nun mal keine Wunder erwarten. Der Eindruck war keine Eintagsfliege: das Problem "Kaltlauf" existiert nicht mehr.

Am Verhalten der BSI kann ich hingegen keinerlei Unterschiede feststellen: es hupt nicht beim Versuch, das Fahrzeug zu verriegeln, wenn eine Tür offensteht, und auch die erhoffte nachdrücklichere Warnung über offene Türen während der Fahrt stellt sich nicht ein. Sonst hatte ich ja nichts zu bemeckern gehabt.

Erst zwei Tage später fiel mir auf, dass der Tempomat nicht mehr funktioniert. Na supertoll, dachte ich, und lief bei nächster Gelegenheit mit einem Ausdruck eines Forumsbeitrags, gewisse Spracheinstellungen betreffend, in der Werkstatt auf, wo man sich unerwartet sofort und unkompliziert um die Reaktivierung bemühte. Das mit der Sprache würde nicht zutreffen und der Tempomat war als vorhanden eingetragen, man hat ihn einfach de- und wieder aktiviert und ich solle mal sehen … aber er ging wieder. Das zählt.

Die Tanknadel stand auch noch tagelang auf Rechtsanschlag — sollte sich da etwa doch etwas getan haben? Aber leider begann sie dann doch wieder mit dem Absturz und gaukelte einen beträchtlichen Benzinverbrauch vor … Beim nächsten Tanken passten dennoch nur 7 Liter in den Tank für über 400 km Fahrstrecke. Theoretisch hätte die Nadel da bereits unter der Hälfte gewesen sein müssen, was aber auch nicht der Fall war. Mystisch, ich werde es weiter beobachten.

Post an Peugeot

Einen letzten Versuch wollte ich noch unternehmen, bevor ich den — glücklicherweise nicht so teuren — "Tankfopper" ordere und einbaue. Also verfasste ich ein lockeres und freundliches Briefchen und bekam einige Tage später Antwort: ja, in einigen Fahrzeugen gäbe es in der BSI diese Einstellmöglichkeit, aber ob mein Fahrzeug dazugehöre, könne nur der Service vor Ort klären — na und genau der hatte ja es ja mit Update und Nachschauen versucht und nichts gefunden. Zurück auf Start.

Wundersame Selbstheilung

Dann war da noch die Sache mit dem Kennzeichenlicht, der ich noch am Abend nach der Inspektion auf den Grund gehen wollte. Das Abdeckglas bekam ich wie im Handbuch beschrieben problemlos ab, aber das Aufsetzen gestaltete sich zur Geduldsprobe. Man muss schon sehr genau darauf achten, dass der Deckel wieder richtig einrastet, sonst geht er auf Nimmerwiedersehen stiften. Das Birnchen selbst reagierte auf die erste Berührung umgehend mit Erleuchtung. Der Klassiker: Wackelkontakt. Na gut, bleibste drinne.

Und der Autogasbetrieb?

Na klar doch. Die Anlage tut bisher völlig problemlos Dienst. Die befürchteten partiellen Ausfälle oder Probleme mit der Motorsteuerung sind komplett ausgeblieben, kein "Anomalie Abgasreinigung" verunzierte das Borddisplay. Das Tanken geht inzwischen flott von der Hand, die Handgriffe sind schnell angewöhnt. Auch das Aufschrauben des zusätzlichen Adapters stört mich noch nicht wirklich. Im Fahrverhalten stört etwas das weniger flotte Ansprechen aufs Gas bei kurzen Tritts beim Herunterschalten und Einkuppeln, das auch keine rechte Gewöhnung aufkommen lässt, da es nicht gleichmäßig aufzutreten scheint. Egal — mit jedem Fremdfahrzeug würde ich mehr Bocksprünge machen, die Unterschiede sind wirklich nur minimal und treten bei ruhiger Fahrweise überhaupt nicht mehr in Erscheinung. Jedenfalls kein Grund, deswegen zum Nachbessern aufzuschlagen. Never change a running system.

Ebenfalls zufrieden bin ich mit den sich einpegelnden 9,8 Liter Gas und 1,7 l Benzin auf 100 Kilometern — bei den hauptsächlich kurzen Fahrstrecken in der kalten Jahreszeit kaum verwunderlich. Mal sehen, was im Sommer geschluckt wird, wenn die Benzinphase wesentlich kürzer ausfällt. Eine interessante Beobachtung habe ich zudem in Frankreich (ohne Auto) gemacht: 72 ct/l entsprechen etwa heimischem Niveau, was man von den 1,53 Euro/l für Superbenzin hingegen nicht behaupten kann — da kommt man daheim mit 30 ct weniger aus. Wirklich erfreulich: das Autogas gibt es in Frankreich wesentlich öfter an den Tankstellen, beinahe jede größere Tankstelle scheint eine Zapfsäule zu haben.

Bugreport

Das kaputte Kennzeichenlicht gehört eigentlich zum normalen Geschäft nach so langer Dauer, aber dass es nur ein Wackelkontakt ist, macht es nicht besser. Unschön und teuer ist der Gummimanschettendefekt am unteren Lenklager. Der Tempomatausfall ist eine Update-Nachwehe, die Querelen mit der Tankanzeige Kinderkrankheiten des Autogasbetriebs — beides ist dem Regelbetrieb nicht anzulasten. Beim Ampelstopp muss ich aufpassen, das Auto rollt wieder leichter als vorher, die festsitzenden Hinterradbremsen scheinen doch ziemlich gehemmt zu haben, ob sich das auch Verbrauch bemerkbar gemacht hätte? Der Motorkaltlauf ist endlich einwandfrei. Ach, und was ist eigentlich mit dem "Alustangengeklapper"? Sonst alles in bester Ordnung.

Seite drucken.  Seite drucken  Zum nächsten Artikel. Monatsbericht August 2006