Bordcomputer untertreibt wieder, Klimaautomat im Wechselbad des Wetters, Nebelscheinwerfer ohne störendes Streulicht, perfekte Rückspiegel.

Langzeittest Peugeot 308
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Monatsbericht September 2008


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Bordcomputer untertreibt wieder, Klimaautomat im Wechselbad des Wetters, Nebelscheinwerfer ohne störendes Streulicht, perfekte Rückspiegel.

Tief und außen montierte Nebelscheinwerfer. Schätzchen spart wieder

Kilometer: 2.550.

Das "Messgerät" Bordcomputer entpuppt sich wieder als Showroom-Zubehör zur zehnprozentigen Spritverbrauchsschönung. Ich meine, dass es heute messtechnisch kein Problem sein kann, die Anzeige ähnlich genau wie Drehzahlmesser und Tachometer hinzubekommen. Liebe Peugeot-Kaufleute, hört auf Eure Ingenieure und baut ein funktionierendes Zubehör, oder — lasst es bleiben. So gebt Ihr nur Anlass zu Diskussionen und möglicher Unzufriedenheit. Jeder Peugeotfahrer kann schließlich an Hand der Tankrechnungen leicht nachvollziehen, dass die Anzeige mehr oder weniger zufälliger Humbug ist. Ich weiß, dass dies auch bei anderen Herstellern durchaus üblich zu sein scheint. Das heißt aber nicht, dass ich zehn Prozent Toleranz für gut heiße. Fünf oder drei Prozent können gar nicht so viel teurer sein, wenn man überlegt, was heutzutage für "Ambiente"-Gimmicks in die Autos verbaut werden.

Das Detail des Monats

Nach und nach stoße ich bei meinem Löwen auf kleine und große Nettigkeiten und auch Unarten, an denen ich Euch gerne teilhaben lassen will. Diesmal soll es die Gestaltung des Außenspiegels sein. Dabei interessiert mich nicht so sehr, ob er nun einklappt, in Wagenfarbe lackiert, elektrisch verstell- und beheizbar ist oder außen irgendwelche Leuchten dran pappen. Nein — es geht mir um die schiere Funktion als Rück-Spiegel. Genau dieses scheint mir beim 308 nahezu perfekt gelöst zu sein. Ein weites Blickfeld auch ohne verzerrende Randbereiche. Durch die nach innen zunehmende Höhe des Spiegelgehäuses erhält man einen prima Überblick nach hinten beim Einparken. Das Beste ist jedoch, dass das Spiegelgehäuse endlich eine Form hat, die den Blickwinkel nach hinten außen nicht mehr einschränkt. Keine Selbstverständlichkeit, wenn ich mich so bei Nachbars Karossen umschaue. Sehr häufig sieht man dort nach außen mit Weitwinkeleffekt gebaute Spiegelscheiben (womöglich gegen Aufpreis) und was genau spiegelt sich darin? Eben, das Spiegelgehäuse. Lob für dieses sicherheitsfördernde Detail.

Hervorragendes Sichtfeld der Rückspiegel.
Hervorragendes Sichtfeld der Rückspiegel.

Wetterwechsel

Der Herbst kommt, ist schon da und der Klimaautomat steigt immer öfter auf den Heizbetrieb um. Alle Regler stehen so wie im Sommer auf 22 Grad Celsius und der Automat arbeitet absolut unauffällig. Das Fahrzeug steht im Freien und beschlägt demzufolge von außen und — gelegentlich auch von innen, wenn am Tag vorher Kühlbetrieb für Restfeuchte in der Anlage gesorgt hat. Diese Beschlagneigung wird von der flach liegenden Windschutzscheibe verstärkt. Dagegen hilft nur der beherzte Druck auf die Auftautaste des Klimaautomaten. Dabei wird übrigens die Heckscheibenheizung nicht mit eingeschaltet.

Ich kenne das schon von meinem 307 SW. Unser Scénic hat eine deutlich steiler stehende Windschutzscheibe. Hier tritt das Problem viel weniger auf.

Nebelkerzen

Erste Nebel sorgen in Verbindung mit der beginnenden Herbstfärbung des Laubes für wundervolle Lichtstimmungen. Als Autofahrer freut man sich darüber so, dass man selbst einen Beitrag dazu leisten will. Also Nebelscheinwerfer an. Beim 307 hatte ich mir das schnell wieder abgewöhnt. Dessen im Hauptscheinwerfer integrierte Nebelleuchten haben dermaßen sinnlos nach oben gestreut, dass ich vom Gebrauch derselben zumindest bei Nebel und Schnee schnell Abstand genommen habe.

Beim 308 sind diese Zusatzscheinwerfer weiter unten im Stoßfänger und weit außen platziert mit dem Ergebnis der uneingeschränkten Nutzbarkeit.

Tief und außen montierte Nebelscheinwerfer.
Tief und außen montierte Nebelscheinwerfer.

Verbrauchsmaterialien

Bordcomputer und Peilstab sind einer Meinung — kein messbarer Ölverbrauch. Beim Superbenzin pendelt sich der Verbrauch bei acht bis neun Liter pro 100 km ein. Scheibenwaschwasser und Luft habe ich seit Zulassung nicht nachfüllen müssen.

11-22-33-44-55

Nein, das ist nicht meine Telefonnummer. Nach wie vor bin ich begeistert vom Durchzugsverhalten des 150  THP. 11-22-33-44-55 sind die Schaltpunkte in km/h, bei denen man prima unterwegs ist. Mehr geht, wenn man will, ist aber nicht nötig.

Überholprestige — eine Fahrt im Audi A6

Ja — das gibt es. Ich hatte die Gelegenheit, einen aktuellen, gut ausgestatteten A6 quer durch Deutschland zu chauffieren. Mein Eindruck im Vergleich zum 308 ist dabei durchaus zwiespältig. Sitzposition und Cockpit empfand ich über alle Kritik erhaben. Bedienung und Navigationsgerät boten mir nach fünf Minuten keine Geheimnisse mehr und die Zielkoordinaten waren drin und berechnet. Einige Informationen werden redundant dargestellt. Die Ablesbarkeit der Instrumente ist erheblich besser als die in meinem 308. Der Zwei-Liter-Benziner wirkt allerdings sehr brummig. Das Fahrwerk lässt einen über die unterschiedlichen Fahrbahnbeläge nie im Unklaren. Das Fahrzeug wirkte auf mich zunächst sogar ziemlich laut. Auf einigen Autobahnabschnitten kann man tatsächlich noch schnell fahren und siehe da — dabei fühlte ich mich beim A6 doch etwas besser aufgehoben als im kleineren 308.

Aber keine Panik Leute — meinen Löwen gebe ich deswegen nicht her, kostet er doch nur ein gutes Drittel des Preises des Gelegenheits-A6.

Ach ja — einem mit 200 km/h fahrenden A6 mit Funkellicht gibt Linksfahrer doch bereitwilliger Platz als einem genauso schnellen 308 — trotz weit aufgerissenenem Löwenmaul …

Fazit

Kilometer: 2.550.

Alles im grünen Bereich, von "Schätzchen" mal abgesehen.

Letzter Verbrauch nach BC 7,9 l/100 km, real 8,75 l/100 km.

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