Räderkauf schwer gemacht — Einpresstiefe, Tragfähigkeitsindex und Typenschein. Neue Optik — Die Sommerfelgen. 20 GB Festplatte für Musik serienmäßig. Neuer Lack will versiegelt werden. Neidischer Golf-Fahrer.

Langzeittest Mazda 5
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Monatsbericht März 2007


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Räderkauf schwer gemacht — Einpresstiefe, Tragfähigkeitsindex und Typenschein. Neue Optik — Die Sommerfelgen. 20 GB Festplatte für Musik serienmäßig. Neuer Lack will versiegelt werden. Neidischer Golf-Fahrer.

Eingebaute HDD-Musik-Box. Räderkauf schwer gemacht — Einpresstiefe, Tragfähigkeitsindex und Typenschein

Bereits vor der Übernahme meines Mazda5 machte ich mir Gedanken über die Sommer- bzw. Winterbereifung.

Ich hatte vor dem Kauf auch schon Winterreifen bestellt, die dann aber kurzfristig nicht lagernd waren (ich berichtete im Jänner).

Kurz zu meinem Plan: Die gelieferten Originalfelgen sollten für die Winterreifen verwendet werden, als Sommerfelgen sollten neue Alus angeschafft werden. Folglich mussten die neuen Felgen zu den bereits vorhandenen Sommerreifen passen.

Da die bestellten Winterreifen nicht mehr zu bekommen waren, wich ich auf andere Reifen aus. Dummerweise hatte ich im Typenschein (zu deutsch: Fahrzeugbrief) bei den Reifen etwas übersehen: 205/50 R 17 93V steht da. Das 93 ist der Tragfähigkeitsindex, der besagt, dass mit diesen Reifen eine Achslast von 650 kg getragen werden muss. Ich ließ mir aber ganz normale Winterreifen montieren, die nicht für höhere Achslasten ausgelegt waren. Erst nachdem meine Sommerreifen von den Felgen abmontiert und die neuen Winterreifen auf die gleichen Felgen montiert waren, bemerkte ich meinen Fehler (leider hat mich auch der Reifenhändler nicht darauf aufmerksam gemacht). Meine Reifen hatten als Index 89, also 580 kg Achslast, waren daher nicht typisiert!

Ich wollte es dann von Mazda Austria wissen und ließ meinen Autohändler in Klagenfurt anrufen. Aussage von Mazda Austria: "Die Tragfähigkeit reicht aus, speziell bei Winterreifen. Es kann nichts passieren." Als ich nachbohrte, ob ich das schriftlich haben kann, war nur ein müdes Lächeln zu vernehmen. Nix ist fix! Würde ich also einen Unfall verursachen, der auf die Reifen zurückzuführen wäre, stünde ich ziemlich blöd da.

Also wieder runter mit den Reifen, passende Reifen drauf, bezahlen fürs Ummontieren. Dankenswerterweise hat der Reifenhändler (da er wohl selbst ein schlechtes Gewissen hatte) die falschen Reifen ohne Abzüge zurückgenommen.

Falscher Tragfähigkeitsindex — Die Reifen knicken ein.
Falscher Tragfähigkeitsindex — Die Reifen knicken ein.

Neue Optik — Die Sommerfelgen

Dann waren die Sommerfelgen dran, und wieder hatte ich Pech. Ich bin einfach kein Automechaniker.

Ich wälzte einige Kataloge von Alufelgen und machte mich dann auf zum Reifenhändler. Dort sprangen mir sofort meine Wunschfelgen entgegen, jegliche finanzielle Disziplin warf ich über Bord, ein "Must Have" für meinen eleganten 5er.

Nebenbei bemerkt: Vorsicht nach dem Autokauf! Wenn man gerade mal 30 Tausend auf den Tisch gelegt hat, scheinen einem 500 oder 700 oder 900 Euro nicht mehr zu kratzen!

Nach der Sightseeing-Tour im Felgenparadies habe ich nochmals einen kurzen Blick auf die Hersteller-Homepage des Felgenproduzenten geworfen, ob für diese Felge auch ein Modell für einen Mazda5 und meinen Reifendimensionen verfügbar ist. Und jawohl, da kommt der Mazda5 vor, also nochmals ab zum Händler und bestellen!

Nach der Bestellung habe ich mir Zuhause nochmals die ABE meiner Felgen angesehen und fand hinter "Mazda5" einige kleingedruckte Zahlenkolonnen. Weiter unten im Dokument dann die Ernüchterung: "Für den Freilauf der Räder ist es erforderlich, die Innenverkleidung der Radkästen anzupassen."

Oh nein, ich will meinen Mazda nicht ansägen! Abbestellen!

Den restlichen Abend und die ganze Nacht (ich glaube, es wurde 4:00 Uhr) verbrachte ich damit, alle Hersteller von Alufelgen im Internet abzugrasen, ich habe hunderte Felgen und tausende Seiten ABE gelesen und fand dann eine Hand voll 17 Zoll-Alufelgen, die ohne Modifikation auf einen Mazda5 passen (und auch typisiert sind).

Wer einmal selbst Alufelgen ausgewählt hat, ist danach Experte der Straßenverkehrsordnung, verlernt vor Tabellen und Werten das Essen und Trinken und könnte selbst Reifenhändler werden!

Tipp: Achtet auf die Einpresstiefe (EP oder ET), den korrekten Lochabstand und auf die kleingedruckten Hinweise in der ABE des Herstellers. Ohne ABE sollte man gleich die Finger davon lassen, da man die Felgen nur schwer eingetragen bekommt.

Nach dieser zermürbenden Nacht stand ich am nächsten Morgen wieder beim Händler, bestellte die ursprünglich ausgewählten Felgen ab und präsentierte meine erarbeitete Liste der infrage kommenden Felgen.

Diesmal habe ich mir auch vom Reifenhändler nochmals explizit bestätigen lassen, dass die auch wirklich passen und so bestellte er — Lieferzeit sechs Wochen.

Wie es mit meiner Bereifung weitergeht, erfährt Ihr im nächsten Bericht!

20 GB Festplatte für Musik serienmäßig

In meinem Mazda5 ist serienmäßig eine 20 GB-Festplatte für Musik eingebaut. Mazda nennt das "HDD-Musik-Box". Die Festplatte ist vollkommen in das Werksradio integriert, auch die Bedienung ist mit den gewohnten Tasten des Radios bzw. der Lenkradfernbedieung möglich. Ein Wechseln der Festplatte (zum Beispiel Aufrüsten) ist nicht ohne weiteres möglich.

Bei der Erkundungstour durch Handbuch und Radiomenüs kamen zu Festplattenfunktion gleich einige Rückschläge:

Das MP3-Radio kann zwar MP3s abspielen, aber keine MP3-CDs lesen. Um Musik auf die Festplatte zu bekommen, muss man gewöhnliche Audio-CDs ins Laufwerk legen, die dann in Echtzeit (das heißt bis zu 74 Minuten pro CD) auf die Festplatte überspielt werden. Die aus meinem alten Radio stammenden MP3-CDs landeten also im Müll und ich begann, CD für CD meine Songs auf Audio-CDs zu brennen und dann auf die Festplatte zu überspielen. Glücklicherweise beherrscht das Radio CD-RWs. Mein CD-Brenner am PC glühte und die Auto-Festplatte war den ganzen Tag mit Aufnehmen beschäftigt. Das Aufnehmen funktioniert auch ohne Beisein und ohne Zündung, man muss dazu im Menü des Radios eine Option umstellen.

Der zweite Tiefschlag war, dass sämtliche CD-Text-Informationen beim Überspielen verloren gehen. Es ist möglich, jeder überspielten CD (nicht den einzelnen Songs!) manuell einen Titel zu geben. Da mir die Bedienung aber zu verwirrend war, habe ich bisher nie davon Gebrauch gemacht.

Und schließlich der dritte Tiefschlag: Nach langen Erklärungen und Überzeugungsarbeit hatte ich meine Mitfahrerin dazu überredet, mir während der Fahrt einige Namen der CDs zu programmieren. Beim Aktivieren der Funktion kam eine Überraschung — Dieser Modus steht nur bei Stillstand des Fahrzeuges zur Verfügung. Also keine Beschäftigung für den Beifahrer, wenn dieser während einer langen Fahrt nervt.

Die HDD-Musik-Box im Mazda5 GTA.
Die silbernen Tasten in der Mitte sind für die Sonderfunktionen der HDD-Musik-Box.

Die Ansteuerung der CDs und Songs der Festplatte erfolgt wie mit einem CD-Wechsler: Jede überspielte CD kann als Disk angesprochen werden (Tasten für "Nächste Disk", "Vorherige Disk"), innerhalb einer CD navigiert man mit anderen Tasten ("Nächster Track", "Vorheriger Track"). Es ist identisch mit der Bedienung des eingebauten CD-Players. Es können maximal 99 Disks angesprochen werden (1 bis 99), dann ist Schluss. Das ergibt eine theoretische, maximale Speicherzeit von 122 Stunden oder durchschnittlich 1.800 Songs.

Für die erweiterten Funktionen der Festplatte (CD aufnehmen, Namen vergeben, CDs löschen, umsortieren, Favoriten usw.) sind in der Mitte der Konsole noch sieben weitere Tasten. Ich gestehe, ich kenne nur eine Taste, die REC-Taste (zur Aufnahme einer CD). Für alle anderen müsste ich das Handbuch fragen. Ich finde die Bedienung der Sonderfunktionen (außer der Aufnahme) alles andere als intuitiv.

Für jene, die diese Festplatte nicht eingebaut haben, empfehle ich ein wenig im Internet zu stöbern. Es gibt eine (nicht von Mazda erhältliche) Lösung, einen USB-Memorystick an das Radio anzuschließen. Bitte aber genau recherchieren, ich habe keine dieser Lösungen selbst probiert und habe keine diesbezüglichen Informationen, ob die auch alle klappen!

Neuer Lack will versiegelt werden

Schon in der ersten Woche nach Kauf und dem ersten Staub am Lack merkte ich: Schwarz ist eine fiese, weil pflegeintensive Farbe (nicht dass ich das vorher nicht gewusst hätte).

Jedenfalls wischte ich an der Tankstelle mit einem trockenen Tuch den Staub von der Heckscheibe. Da auch Staub am Lack haftete, wischte ich mit dem Finger über eine Stelle am Lack und hatte auch sofort einen leichten Kratzer. Ui, das wird noch lustig!

Also machte ich mich im Februar auf, im Internet nach Mitteln und Unternehmen zu suchen, die den Lack langfristig versiegelten. Da ich bisher noch nie eine Versiegelung des Lacks durchführte, hielt ich mich daran, die Versiegelung von Profihand durchführen zu lassen.

Viele Angebote gibt es in Oberösterreich nicht, bei Best Carwash in Linz/Leonding, einer textilen Waschanlage, fand ich das Angebot "Best Car-Cosmetic", die eine Hochglanzversiegelung für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge anbot. Ab 70 Euro stand auf der Homepage, also fuhr ich dort nach meiner Nürnberg-Tour (siehe Jänner-Bericht) vorbei. Ein Minivan liegt in der mittleren Größenklasse, also macht’s für den Mazda5 120 Euro aus. Gute Pflege hat seinen Preis.

Ich ließ das Fahrzeug für ein paar Tage dort, da ich eine Flugreise nach Frankfurt hatte. Mit dem Taxi kam ich dann vom Flughafen zurück zur Waschanlage. Der Taxifahrer nahm mein Fahrgeld, um es bei der Gelegenheit auch gleich in eine Textil-Autowäsche zu investieren.

Das Auto sah wieder wie neu aus (war ja schon einige Wochen alt). Der freundliche Mitarbeiter von Best Car-Cosmetic erklärte mir, das Fahrzeug poliert und zweifach mit Hartwachs versiegelt zu haben. Einige Kratzer auf der Motorhaube konnte er nicht mehr auspolieren.

Diese Kratzer kamen eindeutig von der Wagenwäsche nach dem Reifenwechsel. Der junge Mitarbeiter von Mazda Eder in Walding, der mir die Reifen ummontierte, wollte mir bestimmt eine Freude machen, das Auto nach der Montage in der Bürstenwaschanlage auf Hochglanz zu bringen. Leider war dem nicht so. Jetzt steht auf meiner Merkliste: "Beim Service KEINE Wagenwäsche!"

Perleffekt nach der Versiegelung.
Direkt nach der Versiegelung — Perleffekt am Lack.

Das von Best Car-Cosmetic versiegelte Auto hielt nach der Behandlung dem Regen stand: Regentropfen perlten ab, ein Vergnüngen.

Eine Woche später, nach einer Autobahntour und wieder etlichem Schmutz an den Wagenseiten machte ich den Test: Bei einer Tankstelle warf ich einen Euro in den Hochdruckreiniger und ging (wie auf einem Schild vermerkt) aus 80 cm Entfernung über die Verschmutzung.

Nass machte der Wagen danach einen sehr sauberen Eindruck. Einige Kilometer weiter, nachdem das Wasser aufgetrocknet war, zeigte sich aber, dass die kontaktlose Hochdruckwäsche rein gar nichts bewirkt hat. Der Schmutz haftete trotz Versiegelung genauso wie zuvor am Lack. Die Versiegelung erwies bei meinem Mazda5 offenbar als nutzlos. Für 120 Euro hätte ich schon 10 Mal die Textilwaschstraße mit Heißwachs nehmen können. Kein zweites Mal eine derartige Lackversiegelung.

Neidischer Golf-Fahrer

Zum Wagen selbst gibt es im März nicht viel zu erzählen — er fährt, und fährt, und fährt!

Ich legte etwas mehr als 2.000 Kilometer zurück, darunter eine Fahrt nach München.

Außerdem nahm ich einige Freunde zu meiner Geburtstagsfeier in die Alpen mit, darunter ein Golf-Fahrer.

Beladen ist der Wagen nicht mehr ganz so spritzig, und gerade deshalb war ich überrascht, dass der fanatische "Golfer" es übers Herz brachte, die agile Fahrdynamik und das Festkleben des Wagens in Kurven zu loben. Das waren wohltuende Worte in meinen Ohren!

Der Dieselverbrauch hat sich bei etwa 7,7 Liter (real) eingependelt, doch erheblich höher als ich vor dem Kauf erwartet hatte.

Nun pfirt euch, servus und bis zum April!

Statistik im März

Kilometerstand: 6.013 km
Zurückgelegte Strecke: 2.171 km
Verbrauch März: 7,67 l/100 km
Verbrauch laut Bordcomputer: 6,46 l/100 km (19% Abweichung)
Durchschnittsgeschwindigkeit: 82 km/h

Aktuelle Verbrauchswerte immer aktuell in meinem CarCost!

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