Rückblick über vier Jahre. Neue Schuhe für den Meriva. Bremsbeläge und Bremsscheiben verschlissen? "Probefahrt" mit einem Meriva neueren Baujahrs. Meinem Meriva gefällt der Sommer …

Langzeittest Opel Meriva
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Rückblick über vier Jahre. Neue Schuhe für den Meriva. Bremsbeläge und Bremsscheiben verschlissen? "Probefahrt" mit einem Meriva neueren Baujahrs. Meinem Meriva gefällt der Sommer …

Meriva mit Fahrradträger. Rückblick

Kilometer: 72.000.

Und er fährt und fährt und fährt …

Der Meriva hat sich auch in den letzten Monaten wacker als Universalautomobil geschlagen. Bald ist es höchste Zeit, die Zutaten für die Geburtstagstorte zu kaufen — inklusive vier Kerzen. Vier Jahre Meriva stehen an. Da ist es Zeit für einen kleinen Rückblick.

Mag der Meriva auch seine kleinen und leider auch größeren Macken gehabt haben, so bin ich doch zufrieden mit dem Wagen. Was haben wir alles schon gemeinsam erlebt und erledigt … Wie unterschiedlich waren doch die gestellten Aufgaben … Und als wie geeignet hat sich dieses Auto jedes Mal herausgestellt.

Die klappbaren Sitze sind eine Funktion, die ständig in Gebrauch ist.

Die hohe Sitzposition ist jedes Mal eine wahre Freude, wenn man zwischendurch wieder auf die Astra- oder Golf-Klasse "abgestiegen" ist.

Auch der herrlich hohe Innenraum ist für mich — obwohl ich mich keineswegs zu den Sitzriesen zähle, wie sie meist im Kino vor einem Platz nehmen — immer wieder ein antiklaustrophobisches Highlight.

Natürlich sind auch die Nachteile ein ständiger Begleiter. Dass heißt, eigentlich ist es nur einer: das hohe Fahrzeuggewicht.

Einerseits verursacht das Gewicht einen hohen Benzinverbrauch (weiterhin um die 8,5 l/100 km). Andererseits sind für den Wagen Reifen mit hoher Tragfähigkeit laut Fahrzeugschein von Nöten (185/6060 R 15 88T), was einerseits das Angebot an sich schmälert, auf der anderen Seite die Preise für neue Puschen in die Höhe katapultiert.

Dennoch. Der nächste Meriva kommt bestimmt — wohl nur nicht so bald!.

Meriva mit Fahrradträger.
Opel Meriva mit Paulchen-Heckträger im Einsatz …

Für den Meriva Schuhe kaufen …

Kilometer: 72.000.

Soll ich ehrlich sein: Schuhe kaufen mag ich nicht!

Reifen kaufen hingegen, war bisher nicht halb so schlimm. Doch seit ein Meriva in der Garage steht — anstelle eines schuhtechnisch weitaus unkomplizierteren Opel Astras — ist das anders.

Schuhe für Merivas — oder nennen wir sie der besseren Verständlichkeit wegen weiterhin Reifen — das ist eine Sache für sich.

Nach 72.000 Kilometern über alle Arten von Straßen — auch einigen Rumpelpisten im Osten (man findet sie vermehrt ja auch im Westen) — waren alle Reifen abgefahren.

Die Pirelli-Sommerreifen, die der Meriva schon im Opel-Werk in Saragossa kredenzt bekam genauso wie die guten Conti-Winterreifen, die ich nach einiger Lieferzeit und zähem Ringen im harten Winter 2003 ergattern konnte — sie alle waren langsam reif zum Austausch — vorne wie hinten — rechts wie links. Unsichere Situationen gab es zwar noch nicht — aber so weit — oder gar zur Mindestprofiltiefe — muss es ja nicht erst kommen.

Seit jeher bin ich Fan von Ganzjahresreifen. Kein Umgestecke und immer anständige Reifen am Wagen. Die Erfahrungen mit dem GoodYear Vector 3 am Opel Astra (bewährt bei Hitze und hohem Schnee im Gebirge gleichermaßen) bewogen mich, auch dieses Mal zu einem Ganzjahresreifen zu greifen.

Leider gab es sie im Jahr 2003 für den Meriva noch nicht.

Ohnehin gebärden sich die Winter in letzter Zeit recht seltsam. Mal 20 Grad im Plus — mal meterhoch Schnee. Da ist auch ein Winterreifen selten die rechte Wahl. Alleskönner sind gefragt und ideal.

Doch wer liefert gute Ganzjahresreifen in 185/6060 R 15 88T? Kurz: Niemand!

Beste Alternative ist meiner Ansicht nach der GoodYear TL EagleVector EV-2 XL 88H. Ein Reifen, der bei Stiftung Warentest — aber auch anderen Zeitungen — immer wieder als guter Reifen sowohl im Vergleich mit Sommerreifen als auch mit Winterreifen mithalten kann. Erste Wahl also.

Anstelle der Maximalgeschwindigkeit "T" nun eben die höhere Klasse "H". Um die ausnutzen zu können, muss der Meriva schon auf einer Sprungschanze Anlauf nehmen. Wermutstropfen: Die Lieferbarkeit. Ein Reifenhändler gab acht Wochen an. Inakzeptabel!

Die Firma Premio in Ochtersum war schließlich in der Lage, den Reifen innerhalb von zwei Tagen zu beschaffen. Kostenpunkt für vier Stück inklusive Montage: 450 Euro. Da muss man als ansonsten genügsamer Mittelklassewagen-Fahrer erst einmal schlucken. Vielleicht auch zweimal.

Nun sind die Reifen drauf. Laufruhe, Straßenkontakt — wie früher im Astra mit dem Vector 3. Alles bestens. Zumindest reifentechnisch warte ich sehnsüchtig auf den Winter — ich werde dann berichten.

Bremsanlage

Kilometer: 72.000.

Kaum waren meine Luxusreifen aufgezogen, kam die nächste Hiobsbotschaft — Bremsbeläge und Bremsscheiben seien verschlissen. Alles muss möglichst rasch ausgetauscht werden.

Nach 72.000 km nicht unbedingt die große Überraschung — aber der Preis von über 400 Euro traumatisiert doch — zumindest nach einem so luxuriösen Reifenkauf …

Eine Hildesheimer Opel-Werkstatt wollte über 600 Euro für die Reparatur haben (telefonisches Angebot).

Die Firma Lörchner in Bad Salzdetfurth wurde danach von mir als bislang äußerst vertrauenswürdige und sehr faire Werkstatt zu Rate gezogen.

Der Wagen wurde auf die Bühne gehoben, ein Rad abmontiert und genau untersucht. Alles kostenlos als Kundenservice.

Diagnose: Die Bremsscheiben sind noch in Ordnung. Sie halten noch einen Satz Bremsklötze aus. Zudem ist vorne der Belag der Bremsklötze noch mindestens 5.000 km einsatzfähig und in gutem Zustand.

Fazit: Bremsklötze hinten wurden getauscht. Kostenpunkt 135 Euro — und im Handumdrehen war es erledigt.

Einen Leihwagen (einen neueren Meriva) gab es kostenlos gegen Auftanken obendrein.

Für diesen Kundenservice verdient Opel Lörchner das "Goldene Meriva-Lenkrad". Prima!

Neuer Meriva

Der besagte Werkstattaufenthalt bescherte mir mal wieder eine "Probefahrt" mit einem Meriva neueren Baujahrs (aktuelle Version).

Äußerlich ist er fast ganz der Alte. Auch innen ist ein hoher Wiedererkennungseffekt nicht zu leugnen. Opel hat Bewährtes beibehalten — und das ist eben eine ganze Menge — und einiges verändert.

Am Auffälligsten ist sicher das Radiodisplay, das nicht mehr in einem "Deckel" über dem Armaturenbrett tront, sondern nun an gleicher Stelle in das Armaturenbrett eingelassen ist. Reine Geschmackssache.

Am Praktischsten ist sicher die Abkehr von "Hosentaschenkiller" starrer Bartenschlüssel. Nun ist ein klappbarer Schlüssel ohne "Sägezähne" Serie.

Doch für mich kommt dieses Novum zu spät — ein Schlüssel neuer Bauart ist nicht lieferbar. Er würde ja auch den Umbau aller Schlösser nach sich ziehen.

Wie wäre es mit einem klappbaren Bartenschlüssel für Alt-Merivas? Da ist sicher Opel gefragt …

Wäre der Geruch nach "neuem Meriva" nicht gewesen — nach wenigen Sekunden fühlte ich mich im Leih-Meriva wie zu Hause.

Lediglich der Motor hatte ein merklich anderes Ansprechverhalten und entsprechend auch eine ungewohnte Geräuschkulisse — aber sehr angenehm.

Bleibt abzuwarten, wann Opel mit der zweiten Generation Meriva den Konkurrenten zu Leibe rückt. Dann hoffentlich auch mit einem Fahrradträger in der Stoßstange, wie es der neue Corsa vormacht.

Übrigens ein Kompliment an Opel am Rande: Ich empfinde den neuen Corsa nach den letzten Opel Designs mit Eck- und Kastenformen, Sicken und Kanten nach Renault-Art äußerlich endlich mal wieder als einen Opel der eine wahre Augenweide ist und gegen die gewohnt eher bieder (oder aber bodenständige) daherkommende Konkurrenz aus Wolfsburg locker bestehen kann.

Und nun erteile ich das Wort (endlich?) meiner Co-Testerin Frau Julia Ponner (auch für diesen Test vielen Dank) …

Meinem Meriva gefällt der Sommer …

Gastkommentar von Julia Ponner.

So nachdem es jetzt ja wärmer geworden ist, habe ich überhaupt keine Probleme mehr, dass mein Meriva schlecht anspringt.

Nächste Woche steht unsere Fahrt in den Urlaub an, da kann er mal wieder zeigen was er kann. Nämlich viel Gepäck und einen Hund unterzubringen.

Der Spritverbrauch ist bei meinem Meriva immer noch ziemlich hoch (zwischen 7,9 und 8,2 l/100 km), aber ich schätze das wird sich leider auch nicht mehr ändern.

So, sonst gibt’s eigentlich nichts Neues zu berichten.

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