Phase der Entscheidung und Vertragsabschluss.

Langzeittest Toyota Corolla Verso
Monatsberichte 2006

Monatsbericht August 2006


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Phase der Entscheidung und Vertragsabschluss.

Ausgangssituation

Nach der Rückkehr meiner Frau von einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt und dem Umzug in eine weniger zentral gelegene Wohnung als unsere vorherige stand fest: Spätestens ab November brauchen wir ein weiteres Auto, damit meine Frau auch in der kalten Jahreszeit vernünftig zu den äußerst unterschiedlichen Veranstaltungsterminen an ihrer Universität pendeln kann.

Hinzu kommt, dass unser Alfa Romeo (siehe "Über den Testfahrer Lutz Lemke") zwar noch gut läuft, aber nicht mehr ganz "tau frisch" ist, also jederzeit mit einem kapitalen "Vollausfall" ohne Vorwarnung zu rechnen ist.

Anforderungen

Ausgemacht war, dass es sich um einen Neuwagen handelt: "Wenn schon viel Geld für ein Auto bezahlt werden muss, dann soll es möglichst wenig Kompromisse bei Farbe und Ausstattungskonfiguration geben".

Da ich jede Woche mindestens 600 km Autobahn fahre, sollte das Auto eine gewisse Langstreckentauglichkeit erfüllen, aber gleichzeitig auch ökologisch halbwegs akzeptabel sein (maximal 10 l/100 km).

Hinsichtlich der Abmessungen bevorzugten wir eine nicht zu große Außenlänge, weshalb wir bisher hauptsächlich Kompaktklasse- und kleinere MPV-Modelle im Visier hatten. Zum von mir über mehrere Jahre favorisierten Mini: Darin sah meine Frau während einer bereits 2005 durchgeführten Probefahrt so unglücklich aus, dass sich das Thema für immer erledigt hatte.

Obwohl wir nur zu zweit sind, erschien ein multivariabler Innenraum als reizvolle Angelegenheit, denn — wenn auch sehr selten — gibt es einfach viel oder etwas Unhandliches zu transportieren, zum Beispiel den Hochtisch und die Hocker in unserer Küche, die wir direkt beim Möbelhaus ab Lager mitnehmen konnten. Viel mehr hätte in den Alfa wahrscheinlich nicht mehr hineingepasst.

Nachdem ich gesehen hatte, wie mein Schwiegervater sich vom Rücksitz unseres Alfas herausschälen musste, habe ich, als ich ihm die Hand reichte, gesagt "das neue Auto hat vier Türen".

Vorauswahl geeigneter Modelle

Vorauswahl konsekutiv

Die Vorauswahl erfolgte bei uns, vielleicht anders als bei Anderen, nicht unbedingt parallel, indem wir den Gesamtmarkt "gescannt" und dann nach rationalen Kriterien auf für uns geeignete Modelle "durchgefiltert" haben, sondern mehr konsekutiv.

In der Regel verlief das so: Einer von uns hat ein Auto gesehen (zum Beispiel in einer Fachzeitschrift, in einer Werbung oder auf der Straße) und zeigt es dem anderen. Entweder der Daumen senkt sich sofort oder via Internet, Autokatalog, Fachzeitschriften und auto motor sport-Testjahrbüchern wurden weitere Informationen eingeholt, bis der "Kandidat" ausschied oder die Probefahrt angetreten wurde.

Drei Modelle haben es bis zur Probefahrt geschafft

  • Alfa Romeo 147
  • Skoda Roomster
  • Toyota Corolla Verso

Händlerpsychologie und Probefahrten

Autokauf zählt zu den unangenehmen Dingen

Der Autokauf zählt zu den unangenehmen Dingen für viele Amerikaner, habe ich vor einigen Jahren gelesen. Daran fühlte ich mich nun — im Frühjahr und Sommer 2006 — erinnert. Überwiegend schien es zwei Typen von Händlern zu geben: Den Bemühten und den Desinteressierten. Der Bemühte versteht die Tatsache, dass man sich eine Telefonnummer entlocken ließ, als Aufforderung, einen mit schier endlosen Versuchen im Büro zu erreichen, um sich nach dem "Stand der Dinge" zu erkündigen und kann es nicht akzeptieren, dass es nicht an ihm, sondern am Produkt liegt, dass man sich lieber "weiter umsehen" möchte. Der Desinteressierte tut (in vielfältigster Weise) alles dafür, damit nicht der Eindruck entsteht, er wolle mit einem ins Geschäft kommen.

Alfa Romeo 147 2.0 T.S. — Beim richtigen Händler wäre vielleicht alles ganz anders verlaufen

In unserer ersten Suchphase hatten wir uns darauf "eingeschossen", einen Alfa Romeo 147 2.0 T.S. mit 110 kW und 5-Gang-Handschaltung in carbonschwarzmetallic mit Schiebedach, Tempomat und ein paar anderen Features in der sogenannten Distinctive-Ausstattung zu bestellen, Listenpreis etwa 25.000 Euro (exklusive Fracht).

Obwohl Alfa Romeo mit seinen Werbe-Spendings nicht gerade zurückhaltend ist, bedeutete die Möglichkeit, einen Alfa 147 in der Wunschmotorisierung Probe zu fahren, eine lange Geduldsprobe. Da mein alter Alfa Romeo-Händler wegen der GVO und der mit ihrer Umsetzung von vielen Marken betriebenen Marktbereinigung nur noch als "Werkstatt-Händler" agiert, konnte er uns keine Unterstützung bieten.

Der aufgesuchte Händler Nr. 1 zog es vor, uns gar nicht zu beachten und trat immer dann die "Flucht" in seine Hinterräume an, wenn eine Ansprache durch den interessierten Kunden "unausweichlich" schien. Möglicherweise war die Sorge darüber, einen alten Alfa 145 in Zahlung nehmen zu müssen so groß, dass er lieber auf ein Geschäft verzichten wollte.

Händler Nr. 2 (der größte in der Region) schaffte es immerhin, uns ein relativ gutes Angebot auszudrucken. Bei dem Versuch, einen Probefahrttermin zu vereinbaren, ging ihm allerdings die Luft aus: "Äh, wir hätten da einen 1.6 Eco … Hm, ja, da müssten wir dann noch mal telefonieren, wann Sie denn mal kurz Probe fahren könnten". Die Frage, ob es vielleicht ein Fahrzeug im Gebrauchtwagenbestand gäbe, vorrangig ging es uns ja nur um das Testen der Motorisierung — wie der Alfa 147 aussieht, konnten wir im Showroom sehen — beantwortete er ebenso abschlägig.

Für das Weitere griff ich dann zu einem Mittel, dass ich eigentlich etwas unfair finde: Ich startete per Telefon eine Anfragerunde an die verbleibenden Händler im Umkreis und forderte ein Emailangebot an, das ich von zwei der drei Händler auch erhielt.

Einer wirkte besonders engagiert, sodass wir möglicherweise dort bestellt hätten, aber leider konnte auch er kein passendes Auto zur Probefahrt besorgen.

Schließlich recherchierte ich auf mobile.de und fand einen etwas weiter entfernt liegenden Händler, der einen Alfa 147 mit Handschaltung in unserer 2.0 T.S. Wunschmotorisierung als Vorführwagen anbot, wenn gleich ohne Schiebedach, dafür mit Ledersesseln und 17-Zöllern. Ein Probefahrttermin wurde für Freitagnachmittag 17 Uhr vereinbart und das Auto stand bei unserer Ankunft bereit.

Als der Verkäufer unseres alten Alfa 145 ansichtig wurde, war er nicht mehr ganz so freundlich wie am Telefon und drängte sehr darauf, dass wir bitte spätestens um 18 Uhr wieder da seien.

Das lang ersehnte Auto entpuppte sich dann leider als Enttäuschung. Natürlich fuhr es sich gut, aber eine optimale Sitzposition (könnte am dicken Leder-Fauteuil gelegen haben) ließ sich nicht finden und von 150 PS im 2.0-Liter-Alfa hatten wir uns etwas mehr Dynamik versprochen.

Wieder zurück (und das auch noch pünktlich vor 18 Uhr — trotz Tankstopp, da die Reserveleuchte kurz nachdem wir vom Hof waren, anging) war der Verkäufer ganz verdutzt darüber, dass uns nicht die pure Begeisterung aus den Gesichtern lachte und wir nicht sofort seinen Vorführwagen mitnehmen wollten, wo es doch "genau das Auto ist, dass Sie suchen".

Der Form halber inszenierte ich noch eine kurze Preisverhandlung, bei der er mit dem günstigsten Anbieter (22.400 Euro inklusive) "mitgegangen wäre", wobei der Händler reichlich drängelte, dass wir nun endlich unsere Wunschbestellung unterschreiben sollten (wie gesagt, um 18 Uhr musste er weg).

Alfa Romeo ist für uns als Neuwagenmarke seit dem nicht mehr existent und hat bei uns einen Imageschaden erlitten. Beim richtigen Händler wäre vielleicht alles ganz anders verlaufen.

Skoda Roomster

Längere Zeit ließen wir das Thema Autokauf ruhen, bis zu dem heißen Sommertag, an dem mich meine Frau auf Skoda ansprach. Ein Octavia Combi (103 kW TDI DPF) könnte nach den einschlägigen Recherchen der Richtige sein.

Alle Tests, insbesondere die, in denen ein Octavia gegen die etablierte Premium-Marken-Konkurrenz siegte, verkündeten, passend zum Werbeslogan "Simply clever", dass die Welt jetzt nur noch aus "cleveren Autokäufern" und solchen, die keinen Skoda gekauft haben, besteht. Die Vorstellung war verlockend, für unter 30.000 Euro ein Qualitätsprodukt mit einer Komplettausstattung zu bekommen.

Beim abendlichen Eisschlotzen sind wir zum Probegucken beim nahegelegenen Skoda-Händler über den Hof geschlendert. Dabei entdeckten wir den eigentlich erst in vier Wochen auf den Markt kommenden Skoda Roomster und verwarfen spontan die Idee, einen Kombi zu kaufen, den — gefühlt — jeder Zweite in unserer Heimatstadt fährt.

Ein paar heiße Sommertage und den ersten auto motor sport-Vergleichstest später fuhren wir Freitag nachmittags beim Skoda-Händler vor, um den Roomster zu erkunden.

Der Händler ließ uns in Ruhe und war, nachdem er das Fahrzeug mit der Fernbedienung entriegelt hatte, auch nicht mehr gesehen. So übernahm ich den Part des Verkäufers und erläuterte meiner Frau, die gar nicht mehr überzeugt werden brauchte, alles, was ich bis dahin über das Auto gelesen hatte, demonstrierte den Ein-, Aus- und Umbau der hinteren Sitze und was sich noch so alles mit dem variablen Kofferraum anstellen ließ.

Nachdem wir genug am Roomster herumgespielt hatten, gelang es uns, den Verkäufer in der Tiefe des Gebäudes aufzuspüren, um einen Termin für die Probefahrt auszumachen. Wie vereinbart am nächsten Tag um 12 Uhr parkten wir an derselben Stelle. Der Händler verwies uns an seine "Mädels" und meine Frau füllte dort am Tresen das Überlassungsprotokoll aus. Ich wollte dem Händler unsere Fragen zu eventuell weiteren (stärkeren) Motorisierungen, DPF und Ausstattungen stellen, jedoch beantwortete er mein ernstzunehmendes Interesse mit einem "Is’ alles noch nicht bekannt, das Fahrzeug kommt ja erst ganz neu".

Die für eine Stunde veranschlagte Probefahrt verkürzten wir auf unter 30 Minuten. Sicherlich ist der 1.9 TDI-Motor nicht gerade für ein samtig weiches Motorengeräusch bekannt und von einem Hochdachkombi auf VW Polo-Basis ist weder eine sportwagenähnliche Straßenlage noch der Abrollkomfort einer Limousine zu erwarten.

Speziell mit diesem Auto, dass mich etwas an meine Zivi-Zeiten im VW LT erinnerte, war es allerdings schwer sich vorzustellen, damit gerne längere Strecken über die Autobahn zu fahren, zumal der Roomster mit seinem 105 PS TDI-Motor auf uns hoffnungslos untermotorisiert wirkte.

Als wir zurückkamen und die Schlüssel am Tresen übergaben, fragte der Händler "Und?". Wir erklärten unsere mangelnde Begeisterung damit, dass das Auto für unsere Zwecke untermotorisiert sei. Er machte nuschelnd einen genervten Spruch über überzogene Vorstellungen und verschwand, ohne sich zu verabschieden in seinem Glaskasten. Da sein Desinteresse an uns von Anfang an signalisierte, dass wir keine potenziellen Skoda-Kunden darstellten, erübrigten sich für uns auch weitere Überlegungen zu anderen Skoda-Modellen.

Toyota Corolla Verso — Hier stimmt einfach alles

Vom Erlebnis bei Skoda entnervt, herrschte, als wir dort wieder weg fuhren, leichte Fruststimmung.

Schließlich sprach meine Toyota-begeisterte Frau ein Machtwort: "Dann lass uns jetzt wenigstens mal einen Aygo angucken, vielleicht kannst Du damit genauso gut über die Autobahn fahren, wie mit dem Smart." Dazu ist zu sagen, dass wir beide den kleinen Aygo und die pfiffige Werbung mit der Barbie-Stewardess sehr gut fanden und meine Frau sowieso seit Monaten am liebsten unbesehen einen Aygo Black Edition bestellt hätte.

Also in den Showroom des benachbarten Toyota-Autohauses. Da meine Frau bereits Toyota-Kundin war, kannten wir die Werkstatt, die bisher einen guten Eindruck hinterlassen hatte.

Dass der Aygo für meine Autobahnfahrten nichts ist, wusste ich schon vorher, aber ich tat meiner Frau den Gefallen, mich im Showroom des Händlers mit ihr umzusehen.

Der ausladende Toyota Avensis Combi, den ich von der Autobahn kannte, weil sie mich immer sauschnell überholen, sagte zum Glück auch meiner Frau nicht zu. Auf Anhieb gefiel mir aus der Nähe der Toyota Yaris am besten, der aktuell allerdings nicht mit Motorisierungen angeboten wurde, die meinen Vorstellungen von Langstreckentauglichkeit entsprachen.

Der neue Toyota RAV4 unterscheidet sich optisch nicht mehr besonders von seinen ostasiatischen Mitbewerbern und fiel bei unserem Designgeschmackstest ebenfalls durch.

Dann stand da noch dieses filigran wirkende, schicke dunkelgraue MPV, das so überhaupt nicht nach Brot-und-Butter aussah (und von mir deshalb auf sehr teuer taxiert wurde) auf dessen Fahrersitz mich meine Frau, die den Kauf innerlich schon beschlossen hatte, schob und sich auf die Beifahrerseite schwang: Sehr gute Sitzposition, großartiges Innendesign, jede Menge Features (zum Beispiel Klimaautomatik, Tempomat, Navi).

Während ich noch staunte, fragte einer dieser netten, jungen Verkäufer ganz unaufdringlich durch die offene Beifahrertür, ob er uns behilflich sein könne. Ich antwortete, dass ich noch fünf Minuten bräuchte. Ich schlug meiner Frau vor, dass wir erst einmal die Preistafel studieren sollten.

Wir stiegen aus und stellten fest, dass dieses MPV ein Corolla Verso war und komplett ausgestattet, wie es dort stand, mit 95-kW-1.8-Benziner als zulassungsfertiger Neuwagen unter 27.000 Euro kosten sollte. Ich staunte nicht schlecht und wir setzten uns wieder hinein.

Genau zum richtigen Zeitpunkt kam der Verkäufer zurück, den ich fragte, ob es eine Sitzheizung nur in Verbindung mit Lederausstattung gäbe. Falsche Einschätzung meinerseits, eine Nachrüstung erfolgt optional beim Händler.

Obwohl es Samstagmittag war und bereits nach 13 Uhr wirkte der Verkäufer sehr entspannt und meine Frau machte eine sofortige Probefahrt klar, allerdings mit der 130 kW D-Cat-Version. Der Verkäufer bedauerte, dass er den Benziner leider erst für nächste Woche zur Probefahrt besorgen könne, aber um das Auto mal kurz kennen zu lernen, ginge vielleicht auch der Diesel.

Und wie der ging. Genau genommen knallte er, nämlich mich hinter dem Lenkrad und meine Frau daneben, beim Gas geben in die Sitze. Der 2.2 Liter Common-Rail-Diesel zog beim Beschleunigen subjektiv genauso souverän wie der BMW 330d meines Vaters, was durchaus möglich ist, da er, wie ich später nachlas, ein Drehmoment von 400 Nm aufweist, das bereits bei 2.000 U/Min anliegt.

Fleißig schaltete ich das knackige 6-Ganggetriebe auf der Autobahn nach oben, wobei ich immer das Gefühl hatte, noch zwei Gänge niedriger zu sein. Gut war es auf der geschwindigkeitsbeschränkten Strecke den Tacho im Auge zu behalten, denn bei über 140 km/h war außer leichten Windgeräuschen und einem entfernten Abrollgeräusch der 17-Zöller lediglich ein entferntes Grummeln des Motors wahrzunehmen, das es erlaubte, sich in einer Lautstärke zu unterhalten, wie wir sie in unserem Alfa Romeo bei Stadttempo pflegten.

Auf der tempolimitfreien Strecke herrschte zu viel Verkehr, um schnell zu fahren, aber die gefühlte Kraftentfaltung ließ deutlich werden, dass das mögliche Erreichen der Leistungsspitze im Normalbetrieb wohl eine Ausnahmeerscheinung darstellen würde. An einer zügigen Erreichbarkeit der eingetragenen 205 km/h Höchstgeschwindigkeit brauchte nicht gezweifelt zu werden.

Beim Fahrerwechsel programmierten wir das serienmäßige Navi mit unserer Heimatadresse, wo wir, bevor wir zum Autohaus zurückfuhren, probeweise in der Tiefgarage einparkten. Der Wendekreis erwies sich als relativ groß. Dafür erleichterte die Rückfahrkamera, die das hinter dem Auto befindliche Umfeld einschließlich roter und grüner Hilfslinien auf den 6,5-Zoll-Monitor des Navis überträgt, das Einparken deutlich. Und beim Vorwartsfahren unterstützte eine zuschaltbare Seitenblickfunktion das Heraustasten aus unübersichtlichen Ausfahrten mit kreuzenden Rad- und Fußwegen. Ein Park-Distance-Control für die unübersichtliche Schnauze des Fahrzeugs hätte hingegen individuell nachgerüstet werden müssen.

Der Verkäufer, der unseretwegen auf seinen pünktlichen Feierabend verzichtete, war immer noch ganz entspannt und drängte uns zu gar nichts. Stattdessen bot er an, in der kommenden Woche eine Probefahrt mit dem Benziner-Pendant zu unternehmen. Meine Frau und ich zweifelten zwar daran, dass 129 PS aus 1.8 Litern genauso viel Spaß machen könnten, wie der eben gefahrene Common-Rail-Diesel, nahmen den Vorschlag aber gerne an, um alles in Ruhe zu durchdenken.

Den restlichen Tag verbrachte ich damit, alle relevanten Informationen auszuwerten und kam zu dem Ergebnis: "Hier stimmt einfach alles".

In der folgenden Woche trafen wir zur verabredeten Zeit beim Toyota-Händler ein, um die Probefahrt mit dem Benziner zu unternehmen. Wie erwartet, konnten wir uns nach einer Probefahrt mit 177 PS nicht mehr mit der 129 PS-Benziner-Variante anfreunden. Hinzu kam, dass der Benziner deutlich lauter war.

Wieder zurück, empfing uns der nette Verkäufer mit einem "Und, reicht auch, oder?". Seinen kurzzeitig enttäuschten Gesichtausdruck bei unserer Antwort erklärten wir uns später damit, dass es sicherlich in seinem Interesse gewesen wäre, uns das Benziner-Ausstellungsmodell, das exakt in Farbe und Ausstattung mit unseren Präferenzen übereinstimmte, zu verkaufen. In Anbetracht der großen Anzahl an deutlich im Preis reduzierten Ausstellungsfahrzeugen auf dem Gelände, wäre für uns wahrscheinlich auch ein guter Hauspreis möglich gewesen.

Pro und Contra

Pro und Contra für den Toyota Corolla Verso Common-Rail-Diesel im Vergleich zum Benziner:

Pro Common-Rail-Diesel

  • Niedrigerer Kraftstoffverbrauch (amortisiert sich ab etwa 25.000 km pro Jahr)
  • Versicherungstypklassen identisch mit Toyota-Benziner
  • Stärkster 4-Zylinder-Diesel auf dem deutschen Markt
  • Niedrigerer Innengeräuschpegel

Contra Common-Rail-Diesel

  • Stahlschiebedach in der 177 PS Common-Rail-Diesel-Version nicht lieferbar

Vertragsabschluss

Nach der Probefahrt wollten wir gleich den Corolla Verso D-Cat bestellen. Für die von uns gewählte Executive-Version waren ab Werk keine zusätzlichen Extras erhältlich. Lediglich die Metallicfarbe war aufpreispflichtig. Zusätzliche Features wie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung empfahl der Verkäufer nach der Auslieferung vor Ort beim Händler nachzurüsten.

Aufgrund der von uns angestrebten Vollfinanzierung konnte uns der Verkäufer nicht mehr als drei Prozent Nachlass und die Überführungskosten einräumen, da sich das Geschäft sonst nicht für sie lohnte. Es war offensichtlich, dass die Auftragsbücher in seinem Hause gut gefüllt waren und es sich bei Toyota mehr um eine Fahrzeugzuteilung als eine Bestellung handelte. Lediglich zwei schwarze Modelle in der von uns gewünschten Version hatte seine Autohausgruppe im Bestellvorlauf.

Über die Finanzierung hatten wir uns bereits nach der ersten Probefahrt Gedanken gemacht. Auf der Toyota-Homepage wurde im Modellkonfigurator eine sogenannte EasyFinance-(Ballon)-Finanzierung offeriert zu einem effektiven Jahreszins von 3,9% und einem angemessen erscheinenden Rückkaufwert. Darum hatten wir uns zu einer Finanzierung ohne Anzahlung über die Toyota-Kredit-Bank entschlossen.

Die vom Verkäufer errechnete Monatsrate lag jedoch wesentlich höher als in unserem Berechnungsbeispiel. Auch nach mehreren Versuchen gelang es ihm zunächst nicht, den Bereich unserer Vorstellungen zu treffen. Überraschenderweise war dem Verkäufer die im Internet angebotene Finanzierung überhaupt nicht bekannt und sie wurde ihm von seinem Kalkulationssystem auch nicht vorgeschlagen. Daraufhin erklärten wir ihm, was wir im Internet errechnet hätten. Mit meiner Unterstützung hat er sich durch die entsprechende Toyota-Homepage navigiert und die Daten in sein Händlersystem übertragen. Am Ende lag die Rate immer noch ein paar Euro höher. Das war darauf zurückzuführen, dass 2% Bearbeitungsgebühr der Toyota-Kredit-Bank anfielen, die in der Beispielberechnung der Internetseite nicht auftauchten. Diese Differenz ließ sich jedoch beim besten Willen nicht "wegdrücken".

Der Verkäufer stellte uns in Aussicht, den konkreten Auslieferungstermin in etwa einem Monat nennen zu können und wir vereinbarten, uns wegen des nachzurüstenden Zubehörs (Stoßleisten, Freisprecheinrichtung, Sitzheizung, Winterräder) kurz vor dem Auslieferungstermin abzustimmen.

Die Lieferzeit taxierte der Verkäufer auf vier Monate. Aufgrund der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung für 2007 enthielt der Kaufvertrag eine Preisanpassungsklausel an den Nettoverkaufspreis. Nach einigem Hin und Her brachten wir ihn dazu, uns einen Kaufvertrag mit verbindlich vereinbartem Liefertermin für Dezember 2006 auszudrucken, weil er sich nicht auf einen fixen Bruttopreis einlassen wollte.

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