"Drückerkolonne" repariert Hagelschaden. Zweite Panne mit derselben Ursache. Suche nach anderem Fahrzeug.

Langzeittest Citroën C3
Berichte 2003

Monatsbericht Juli 2003


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"Drückerkolonne" repariert Hagelschaden. Zweite Panne mit derselben Ursache. Suche nach anderem Fahrzeug.

"Drückerkolonne" repariert Hagelschaden

Für Anfang Juli wurde mein Fahrzeug telefonisch zur Reparatur des im letzten Monatsbericht erwähnten Hagelschadens einberufen. Die betroffenen Karosserieteile wurden perfekt ausgebeult. Meiner Meinung nach hätte eine Reparatur mit Neuteilen kein besseres Resultat erbracht. Die Entscheidung meiner Versicherung bezüglich der Reparaturmethode ist für mich in Ordnung.

Zweite Panne mit derselben Ursache

Weniger Freude bereitete mir ein Ereignis, welches am Wochenende vor dem Reparaturtermin auftrat: ich blieb zum zweiten Mal mit derselben Panne liegen! Diesmal erwischte es mich unmittelbar nach dem Einbiegen in eine stark befahrene Bundesstraße — für Ortskundige: die Brünnerstraße stadtauswärts am "Rendezvousberg". Beim Hochschalten auf den zweiten Gang starb wieder der Motor ab und sprang nicht mehr an. Wieder Anruf bei der Citroën-Hotline, wieder etwa eine Stunde Warten auf den Pannenfahrer, der wieder vom ARBÖ kam.

Gleich teilte ich dem Pannenfahrer mit, welche Sicherung bei der letzten gleichartigen Panne schadhaft war, und tatsächlich war es wieder die Sicherung F8 (20 A) im Motorraum, welche abermals durchgebrannt war! Nach dem Tausch der Sicherung maß der Pannenfahrer noch den Strom, welcher im Normalbetrieb über die Sicherung fließt: nicht mehr als 1,8 A! Somit war es im Moment nicht zu erklären, was zum fallweisen Durchbrennen dieser Sicherung führt. Immerhin erhielt ich diesmal sogar einen schriftlichen Bericht über den festgestellten Fehler.

Als jahrelanger Citroën-Fan war in mir eine Welt zusammengebrochen: zweimal innerhalb von zwei Monaten mit derselben Panne liegenzubleiben, ist für ein neues Fahrzeug einfach unakzeptabel! Noch dazu mit einer Panne, die durchaus zum Sicherheitsproblem werden kann. Beim ersten Mal hatte es mich, wie im letzten Bericht erwähnt, in einer Garage erwischt; also bestand weiters keine Gefahr. Diesmal hatte ich ein Riesenglück, dass ich nach dem Absterben des Motors mit dem letzten Schwung noch eine Seitenstraße erreichen konnte, um dort das Fahrzeug abzustellen.

Wäre der Ausfall einige Sekunden später aufgetreten, hätte ich ein ernstes Problem gehabt: die Brünnerstraße hat pro Richtung anderthalb Fahrspuren, keinen Pannenstreifen, nur ein Straßengraben beiderseits, und gefahren wird meist weitaus schneller als die erlaubten 100 km/h. Hätte ich meinen C3 dort am Fahrbahnrand abstellen müssen, so hätte ich mich wohl am Besten ins angrenzende Feld geflüchtet und abgewartet, ob sich das Problem nicht bis zum Eintreffen der Pannenhilfe von selbst löst, indem jemand auf meinen Kübel draufknallt. … Nicht auszudenken weiters, wenn das Problem etwa beim Überholen aufgetreten wäre!

Die Panne trat am Samstag auf, für den darauffolgenden Montag war ich ohnedies zur Reparatur des Hagelschadens in die Werkstatt bestellt. Somit hatte ich am Sonntag Zeit, um mich auf den Gebrauchtwagenplätzen in der Umgebung umzusehen. Jawohl, ich überlegte ernsthaft, mich von meinem C3 zu trennen, und nötigenfalls auf irgendeinen billigen Japaner umzusteigen! Hatte mir doch der Pannenfahrer versichert, er hätte ein ähnliches Problem wohl erst kürzlich mit einem Peugeot, noch nie aber mit einem japanischen Fahrzeug erlebt …

Suche nach anderem Fahrzeug

Bei der Suche nach einem geeigneten Gebrauchtersatzwagen zeigte sich allerdings, dass den meisten infrage kommenden Fahrzeugen ein für mich wichtiges Sicherheitsfeature des C3 fehlt: die drei Dreipunktgurte und drei Kopfstützen hinten. Unter den zur Verfügung stehenden Gebrauchtkompaktwagen haben das nicht einmal die vielgerühmten Japaner mit ihrer ach so kompletten Ausstattung! Um an ein solches Fahrzeug zu kommen, hätte ich entweder ein sehr junges oder ein größeres Gebrauchtfahrzeug erstehen müssen; beides wäre vermutlich über dem Zeitwert meines C3 gewesen.

Der Werkstatt schilderte ich ausführlich meine Enttäuschung und meinen Unmut; auch, dass ich mich bereits um ein anderes Fabrikat umgesehen hätte. Außerdem übergab ich den schriftlichen Bericht des Pannenfahrers. Man versprach diesmal wirksame Abhilfe und zwei Tage später war mein Fahrzeug abholbereit. Nach Aussage des Kundendienst-Sachbearbeiters handelte es sich beim ersten Auftreten um einen bei Citroën bekannten Defekt an der Kraftstoffvorwärmung oder am Treibstofffeuchtigkeitsfühler; beim zweiten Mal habe ein Kurzschluss im Kabelbaum zur Panne geführt. Hoch und heilig versicherte man mir, das Problem sei nun endgültig behoben. Selbstverständlich erfolgte dies im Rahmen der Neuwagengarantie.

Dass ich mich schließlich doch noch dazu entschloss, bei meinem C3 zu bleiben, hat folgende Gründe:

  • Ein gebrauchtes Ersatzfahrzeug ohne Aufpreis ist nur schwer zu finden.
  • Massive Interventionen meiner Familie FÜR den C3 ("Papa, in an Japaner steig i da net ei").
  • Die Werkstatt hat sich sichtlich bemüht, mich mit dem Auto zu versöhnen. Es wurde nicht nur, wie sonst üblich, außen, sondern auch INNEN gereinigt! Teppiche, Verkleidungen, Sitze, alles picobello, wie wir in A sagen, und natürlich gratis.
  • Auch im Forum haben mich einige Kollegen ermutigt, dem Auto noch eine Chance zu geben.

Überhaupt richtete sich mein Unmut weniger gegen die Werkstätte, sondern mehr gegen Citroën selbst. Als Techniker weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwer die Ursache einer Störung zu finden ist, wenn diese nur sporadisch auftritt. Für mich sieht es so aus, als hätte Citroën bei diesem Problem seine Werkstätten im Regen stehen lassen.

Tatsächlich ist die Panne seit der vor einem Monat erfolgten Reparatur nicht mehr aufgetreten. Insgesamt habe ich mit dem C3 bis jetzt in neun Monaten 17.000 km abgespult. Laut Serviceanzeige ist nach 5.000 km ist der nächste Service fällig (Erstuntersuchung nach 2.000 km + 20.000 km Serviceintervall). Danach werde ich mich mit dem nächsten Bericht melden.

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