Leicht verschätzt. Kein Leihwagen zu finden. Wo ist rechts? Alles wieder in Ordnung. Zahlen bitte!

Langzeittest Mercedes Vaneo
Berichte 2005

Monatsbericht Juni 2005


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Leicht verschätzt. Kein Leihwagen zu finden. Wo ist rechts? Alles wieder in Ordnung. Zahlen bitte!

Mercedes Vaneo nach Reparatur. Was wird der Spaß kosten?

03.06.2005, Kilometer: 16.132.

Heute morgen fuhr ich zu Mercedes, diesmal zur Unfallaufnahme (klingt ein bisschen wie "Notaufnahme" im Krankenhaus). Herr Eckehardt schaute sich den Schaden an und schüttelte kurzerhand den Betrag "1.700 Euro" aus dem Ärmel, inklusive Mehrwertsteuer. Na ja, mir soll’s egal sein, zahlt ja die Versicherung, und zwar nicht meine. Viel interessanter war für mich die Frage, wie lange der Wagen in der Werkstatt bleiben müsste. Da der (Ersatz-)Kotflügel und die Tür neu lackiert werden müssen, sagte mir Herr Eckehardt, dass wir drei Tage auf den Wagen verzichten müssten, trotz Wärmeofen zum Trocken des Lacks.

Und damit begannen die Probleme: Wir können höchstens zwei Tage hintereinander auf das Auto verzichten, spätestens am dritten Tag steht irgendein Termin an, bei dem wir Justians Rollstuhl transportieren müssen. Nun steht uns ja ein Ersatzfahrzeug zu, entweder von uns selber organisiert oder von der Versicherung der Unfallverursacherin gestellt. Wo ich nun schon einmal bei Mercedes war, ging ich gleich zum Europcar-Schalter und schilderte meine Situation. Die Kriterien bei der Auswahl eines Leihwagens waren folgende:

  1. Automatik (auch wenn es chauvinistisch klingt: Meine Frau braucht sie).
  2. Ausreichend Platz für Justians Rollstuhl.
  3. Eine Einladevorrichtung, um den Rollstuhl in den Wagen zu bekommen.

Zwei Wagen konnte man mir anbieten: VW Multivan oder Ford Galaxy (oder war es ein VW Sharan? Egal!). In beiden Fällen wäre es eigentlich nicht erlaubt, die Sitze in der letzten Reihe auszubauen, aber dass man das tut, muss man ja niemanden verraten. Bliebe das Problem, wie meine Frau den Rollstuhl in den Wagen hinein bekommt. Hier konnte mir nicht geholfen werden. Den Vaneo hat Europcar gar nicht im Programm. Dann soll doch mal die Versicherung sehen, ob sie da was organisieren kann. Herr Ott von der Nürnberger Versicherung war sehr bemüht und versprach, die Autovermietung Enterprise anzurufen. Die sollten mal schauen, was sie mir bieten können und sich bei mir melden.

An diesem Freitagvormittag habe ich mir nicht nur freigenommen, um bei Mercedes denn Schaden schätzen zu lassen. Der zweite Grund war ein Termin mit Justian in der Universitätsklinik Eppendorf (in Hamburg sagt man "das UKE"). Und da es sich um einen Termin zum Röntgen handelte, fuhren meine Frau und ich mit Justian dorthin. Denn es ist so gut wie unmöglich, Justian mit nur zwei Händen festzuhalten, während er geröntgt wird.

Jeder Hamburger weiß, dass eine Fahrt auf dem Gelände des UKE eines der letzten Abenteuer ist, das man als Autofahrer erleben kann. Denn fast das gesamte Gelände wird nach und nach abgerissen und wieder neu aufgebaut. Dieses führt dazu, dass alle zwei Wochen die Straßen auf dem Gelände neu gestaltet werden. Diesmal fuhren wir über die Frickestraße auf das Gelände, folgten dann stundenlang den Schildern "Einbahnstraße", kamen an der Kinderklinik vorbei (keine Parkplätze frei), fuhren weiter über Einbahnstraßen, bis wir uns plötzlich wieder außerhalb des Geländes befanden. Als hätte uns das UKE geschluckt, verdaut und ausgeschieden.

Nachdem wir außerhalb des UKE einen Parkplatz gefunden und uns zu Fuß zur Kinderklinik gekämpft hatten, wurden wir in der Röntgenabteilung ins Wartezimmer geschickt, da es noch ein wenig dauern würde, bis wir an der Reihe sind. Die Gelegenheit nutzte ich, um bei der Autovermietung Enterprise anzurufen, die zwischenzeitlich versucht hatte, mich zu erreichen: Den Vaneo hat man nicht mehr im Programm, Sharan/Galaxy/Alhambra mit Automatik schon, aber nichts zum Thema "Wie kommt der Rolli ins Auto?" Das war’s dann wohl …

Kein Ersatz für unseren Wagen

06.06.2005, Kilometer: 16.219

Übers Wochenende kam ich somit zu der Erkenntnis, dass unser Auto so perfekt zu unseren Bedürfnissen passt, dass wohl kein Ersatz zu finden ist. Also rief ich Herrn Ott von der Nürnberger Versicherung an und teilte ihm den Entschluss mit, keinen Leihwagen in Anspruch zu nehmen. Nun war ich gespannt, wie hoch die Nutzungsausfallentschädigung sein würde. Denn zum Beispiel einen Seat Alhambra drei Tagen bei der Autovermietung StarCar zu mieten, kostet schon etwa 280 Euro. Nachdem Herr Ott in irgendwelchen Unterlagen gesucht hatte, sagte er mir, ich würde pro Tag 50 Euro bekommen. Das ist zwar ein Lacher bezogen auf die Kosten, die ein Leihwagen verursachen würde, aber besser als nichts.

Nachdem die Sache mit dem Leihwagen geklärt war, rief ich gleich bei Mercedes an. Denn Herr Eckehardt hatte gesagt, die Werkstatt hätte zur Zeit eine Woche Vorlauf, es war Montag und ich wollte einen Termin für den nächsten Montag. Denn von Montag bis Mittwoch konnten wir am ehesten auf das Auto verzichten. Allerdings mussten beide Opas mit ihren Autos als Ersatzwagen eingespannt werden und die jeweiligen Termine ohne Rollstuhl bewerkstelligt werden. Doch zurück zum Termin für die Reparatur: Kein Problem, sagte Herr Eckehardt, Montag kann ich den Wagen bringen und Mittwoch abholen.

Links! Recht so!

13.06.2005, Kilometer: 16.428

Wieder einmal führt mich mein Weg zu Merchedes, wieder zur Unfallaufnahme. Der Wagen wird von Herrn Puscek entgegengenommen. Als ich den Auftrag unterschrieb, sah ich, dass eine Position lautete: "Tür rechts lackieren". Da ich mir nicht sicher war, ob damit rechts im Sinne von "wenn man vor dem Wagen steht" oder "in Fahrtrichtung" gemeint war, sprach ich Herrn Puscek darauf an. Als er sagte, dass damit "in Fahrtrichtung rechts" gemeint war, musste ich ihm sagen, dass das falsch sei. Wir gingen zum Wagen, damit er sich ein selbst Bild davon machen konnte. "Alles kein Problem", sagte er. Der Auftrag wurde korrigiert und ich machte mich per Bus und Bahn auf den Weg zur Arbeit.

Spurlos verschwunden!

15.06.2005

Und wieder war ich mit Bus und Bahn unterwegs, aber heute Nachmittag kann ich den Wagen abholen. Also auf zu Mercedes und den Wagen in Empfang genommen. Wie zu erwarten gab es nichts zu sehen, sowohl Kotflügel als auch Tür sehen aus wie neu, was auf den Kotflügel genaugenommen auch zutrifft. Nun wollen wir mal hoffen, dass das so etwas nicht so bald (oder auch gar nicht) wieder passiert.

Mercedes Vaneo nach Reparatur.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.

Der Ordnung halber möchte ich erwähnen, dass das Photo erst Anfang Juli entstand. Denn direkt nachdem ich den Wagen abgeholt hatte, war er blitzsauber und nicht so schmutzig wie auf dem Bild …

Ende gut, alles gut

29.06.2005, Kilometer: 17.823

Nachdem ich am Montag bei Mercedes angerufen und mich nach dem Verbleib der Rechnung erkundigt habe (Antwort: "Das kann schon einmal zwei bis drei Wochen dauern."), trudelte heute die Rechnung ein. Endbetrag: etwas über 1.800 Euro. Da war die Schätzung von Herrn Eckehardt am Anfang des Monats doch ziemlich genau.

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