Ein weiterer ereignisloser Monat geht zu Ende. Es gibt einen neuen Elch in unserer Familie und wie funktioniert eigentlich das Xenonlicht?

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Ein weiterer ereignisloser Monat geht zu Ende. Es gibt einen neuen Elch in unserer Familie und wie funktioniert eigentlich das Xenonlicht?

Ein Xenonbrenner vom Typ D1S. Ein ereignisloser Monat geht zu Ende

31.08.2010.

Ein weiterer ereignisloser Monat, zumindest aus der Sicht des Volvo S40, geht zu Ende. Wie ein Schweizer Uhrwerk spult der Wagen Kilometer um Kilometer ab. Anfang Oktober werden es drei Jahre sein, seitdem der weiße Elch zu uns gekommen ist. Noch ist es ein wenig zu früh für ein abschließendes Resümee, dieses werde ich im nächsten Monatsbericht schreiben, dem voraussichtlich letzten Bericht zum Volvo S40 T5.

Es gibt einen neuen Elch in unserer Familie

Seit kurzer Zeit gibt es in unserer Familie ein neues Mitglied … und es ist wieder ein Elch geworden: ein Volvo XC60 2.4D FWD ersetzt bei meinen Eltern den altgedienten Volvo S60 2.4T AWD. Nach zehn Jahren haben sich meine Eltern entschlossen, den blauen Elch durch einen neuen, bronzefarbenen Elch zu ersetzen.

Der Volvo XC60 ist der kleine Bruder des großen SUV von Volvo, dem XC90. Der XC60 ist erst seit kurzer Zeit auf dem Markt und vereint in sich alle modernen Sicherheitssysteme für die Volvo weltweit bekannt und berühmt ist.

Zumindest in der Schweiz scheint der XC60 ein großer Erfolg zu sein, denn obwohl er erst seit dem Jahr 2008 auf dem Markt ist, sieht man ihn oft und er gehört bereits zum normalen Straßenbild.

Meine Eltern haben sich für einen XC60 mit dem Fünfzylinder-Dieselmotor mit 2,4 Liter Hubraum und der Summum Ausstattung entschieden. Dazu kommen dann noch eine Getriebeautomatik, das Volvo RTI Navigationsgerät sowie weitere Annehmlichkeiten. Allerdings hat ihr XC60 Frontantrieb und keinen Allradantrieb. Somit dient der Wagen, wie die meisten SUV, nicht der Fortbewegung im Gelände, sondern wird von meinen Eltern stattdessen als geräumiger und bequemer Reisewagen geschätzt, in den man leicht ein- und aussteigen kann.

Ich bin gespannt darauf, wie sich der Wagen bei meinen Eltern bewähren wird und denke ich werde auch immer mal wieder die Gelegenheit haben damit zu fahren.

Xenonlicht … wie funktioniert das eigentlich?

Kurz bevor sich Scheinwerfer auf LED Basis voraussichtlich im Markt verbreiten werden, sind Scheinwerfer auf Xenon Basis heute nichts Außergewöhnliches mehr. Ihr kühles, klares und helles Licht gehört bereits zum Alltag auf unseren Straßen. Kaum ein Hersteller der nicht mindestens ein Modell mit optionalem oder sogar in der Serie montiertem Xenonlicht anbietet.

Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrtausends wurde das Xenonlicht zum ersten Mal von BMW in der damaligen 7er-Baureihe eingesetzt, damals noch als reines Abblendlicht in Kombination mit einem reinen Halogen Fernlicht. Erst im neuen Jahrtausend nutzte Mercedes als erster Hersteller beim Modell CL das Xenonlicht sowohl für das Abblend- wie auch das Fernlicht (Bi-Xenon-Scheinwerfer).

Entwickelt wurde das Xenonlicht für Motorfahrzeuge im Jahr 1989 von Osram und Philips in der Form des D1 Lampen Typs, welcher schließlich von Hella und Bosch zuerst für die Fahrzeuge von BMW und Audi eingesetzt worden ist. Erst gegen Mitte der 90er Jahre ist mit den D2S und D2R Lampen ein Lampentyp auf den Markt gebracht worden, welcher auch heute noch weit verbreitet eingesetzt wird. Heute gibt es neben diesen Typen auch noch D1S und D1R sowie D3 und D4 Lampentypen.

Doch wie entsteht eigentlich das Xenonlicht?

Das Xenonlicht wird in Hochdruck-Gasentladungslampen erzeugt. Zwischen zwei Wolfram-Elektroden der Lampe brennt ein konzentrierter Lichtbogen. Der kleine Brennraum, ein Glaskolben aus Quarzglas, enthält einerseits eine Xenon Gasfüllung unter hohem Druck sowie andererseits zusätzlich noch Quecksilber- und Metallsalze. Die Lichtfarbe der individuellen Lampe wird maßgeblich von diesen Salzen und ihrer genauen Zusammensetzung bestimmt.

Reines Xenon leuchtet hauptsächlich violett und wird erst durch die Beimischung der Metallsalze in den Bereich der Farbe von Tageslicht bei 5.000 bis 6.000 Kelvin verschoben. Somit besteht ein Xenonbrenner also eigentlich aus der Kombination einer Gasentladungslampe und einer Metalldampflampe.

Heute wird aufgrund einer freiwilligen Übereinkunft der Hersteller oft eine Lichtfarbe von etwa 4.200 Kelvin angestrebt. Damit sollen wohl populistisch motivierten Gesetzgebungen für eine Beschränkung der Lichtfarbe vorgebeugt werden.

Für das Zünden eines Xenonbrenners ist ein Hochspannungsimpuls erforderlich. Dieser wird durch eine Zündeinheit über ein elektronisches Vorschaltgerät erzeugt. Dieses Gerät sorgt anschließend auch für die Steuerung der Lichtleistung.

Bei Bi-Xenon-Scheinwerfern wird das Fernlicht normalerweise erzeugt, indem aus dem Strahlengang des Scheinwerfers eine Blende herausgeschwenkt wird welche im Abblendlicht-Betrieb die Reichweite und Verteilung des Lichtstromes begrenzt. Seltener gibt es Bi-Xenon-Konstruktionen, in welchen vier statt zwei Xenonbrenner eingesetzt werden. Meistens werden nur zwei Xenonbrenner eingesetzt, oft kombiniert mit zusätzlichem H7 Halogenlicht für eine weitere Verstärkung des Fernlichtes.

Die Haltbarkeit von Xenonbrenner beträgt etwa das Vierfache der Haltbarkeit von Halogenlampen. Da Xenonbrenner Gasentladungslampen sind, lassen sich defekte Brenner nicht an einem durchgebrannten Glühdraht erkennen. Oft zeigen Xenonbrenner kurz vor ihrem Ende eine deutliche Veränderung der Lichtfarbe. Diese erscheint dann stark rötlich gefärbt zu sein.

Bei Xenonlampen ist zu beachten, dass sie nur eine beschränkte Anzahl von Zündvorgängen überstehen. Insbesondere Zündvorgänge bei heißen Xenonbrennern schaden ihnen sehr. Es ist deshalb besser, Xenonlicht nicht ständig ein- und auszuschalten. Unter diesem Aspekt sind automatische Systeme, welche das Licht während der Fahrt selbstständig ein- und ausschalten, zum Beispiel bei Fahrten durch Tunnel oder Unterführungen, in Kombination mit Xenonlicht aus Konsumentensicht ausdrücklich nicht zu empfehlen.

Das Einschalten eines Xenonbrenners läuft in drei Phasen ab:

Phase 1: Initialzündung

Mit einem Hochspannungsimpuls von mehr als 20.000 Volt wird das im kalten Zustand elektrisch nicht leitende Gas ionisiert und dadurch ein leitfähiger Kanal zwischen den Wolfram-Elektroden erzeugt, durch den schließlich ein elektrischer Strom fließt.

Phase 2: Aufwärmphase

Der Brenner wird mit kontrollierter Überlast betrieben. Durch den mit höherer Leistung betriebenen Lichtbogen steigt die Temperatur im Kolben rasch an und die vorhandenen Metallsalze beginnen zu verdampfen, dadurch ändert sich die Lichtfarbe. Der Dampfdruck in der Lampe und der Lichtstrom nehmen zu.

Phase 3: Dauerbetrieb

Alle Metallsalze sind nun in der Dampfphase und der Lichtbogen hat seine endgültige Ausprägung, Helligkeit und Farbe erreicht. Die zugeführte elektrische Leistung wird jetzt stabilisiert, damit der Lichtbogen nicht flackert.

Ein Xenonbrenner vom Typ D1S.
Ein Xenonbrenner vom Typ D1S.

Der Druck der Gas- und Dampffüllung im Brenner steigt im Betrieb von ursprünglich etwa 20 bar im kalten Zustand auf bis zu 100 bar an. Im Dauerbetrieb werden D1 und D2 Brenner mit etwa 85 Volt, neuere quecksilberfreie Brenner vom Typ D3 und D4 hingegen mit etwa 42 Volt betrieben.

Die durch die Xenon Entladung entstehenden UV-Lichtanteile werden über eine UV absorbierende Beschichtung oder Dotierung des Brenners ausgefiltert, um Schädigungen an anderen Komponenten, ganz besonders Bauteilen aus Kunststoff wie zum Beispiel Polykarbonat-Linsen, zu vermeiden.

Das Licht einer Xenonlampe wirkt durch die höhere Lichttemperatur respektive Lichtfarbe subjektiv kälter als das einer klassischen Glühlampe, ist jedoch trotz der geringeren Leistungsaufnahme etwa doppelt so hell wie diese. Quecksilberarme Lampen der Typen D3 und D4 enthalten zusätzlich noch Natriumsalze, was zu einem wärmer wirkenden Licht gegenüber den Lampen vom Typ D1x oder D2x führt. Das Natrium verändert jedoch nicht nur die Lichtfarbe, sondern erzeugt selber nochmals zusätzlich Licht und erhöht so die Ausbeute um weitere etwa 30 % gegenüber den Xenonlampen ohne Natrium.

Die Xenonlampen oder Brenner werden in die Kategorien D1, D1S, D1R, D2S, D2R, D3S, D3R, D4S und D4R eingeteilt. Das Kürzel D steht dabei für Discharge (Entladung), die nachfolgende Ziffer für die jeweilige Entwicklungsversion.

D1S- und D1R-Brenner verfügen über ein in den Brenner integriertes Zündteil. D1-, D2S- und D2R-Brenner bestehen nur aus dem Brenner ohne Zündteil selbst.

Die Xenonlampen vom Typ D1 sind die ursprünglichen Brenner. Nur sie haben im Gegensatz zu den anderen Entwicklungsstufen keinen äußeren Glasschutzkolben um das Entladungsrohr. Alle Weiterentwicklungen dieser Xenonlampe haben einen UV- und Explosions-Schutzkolben.

D3 Brenner verfügen über ein integriertes Zündteil, D4 Brenner bestehen nur aus dem gesockelten Brenner selbst und sind wie die D3 Brenner ebenfalls quecksilberfrei.

Brenner mit der Spezifikation DxS werden in Scheinwerfern mit Projektionslinsen verwendet. Sie verfügen über einen klaren Glaskolben. Brenner mit der Spezifikation DxR werden in Scheinwerfern mit Reflektor verwendet. Sie haben einen lichtundurchlässigen Aufdruck auf dem Glaskolben. Dieser dient dazu, die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Lichtverteilung zu erreichen.

Benzinverbrauch

31.08.2010.

Der Benzinverbrauch beträgt weiterhin im Durchschnitt 9,8 Liter auf 100 Kilometer.

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