Lampentausch: "Klavierfinger" erforderlich. Keine Ersatzsicherungen. Neue Windschutzscheibe. Dritte Panne!

Langzeittest Citroën C3
Berichte 2004

Monatsbericht Januar 2004


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Lampentausch: "Klavierfinger" erforderlich. Keine Ersatzsicherungen. Neue Windschutzscheibe. Dritte Panne!

Mittlerweile habe ich leider — nach einem halben Jahr ohne Störungen — kurz hintereinander wieder viele unerfreuliche Dinge mit dem C3 erlebt, sodass ein neuer Monatsbericht fällig ist.

Lampentausch: "Klavierfinger" erforderlich

Begonnen hat es mit einer durchgebrannten Abblendlichtbirne rechts. Eine Kleinigkeit, oder doch nicht? Nach einem Jahr der erste Lampentausch — das erinnert mich an den 2 CV, wo die Qualität der Lampen in der Erstausstattung auch recht niedrig war und die Lampen binnen Kurzem auszuwechseln waren. Da hat sich also bei Citroën nichts geändert seither …

Ich wollte die Birne selbst tauschen, doch — weit gefehlt! Der Scheinwerfer ist so weit hinter dem Kotflügel, dass man keine Chance hat, wenn man nicht 1.) über Klavierfinger verfügt und 2.) genau weiß, wie eine H7-Lampe zu tauschen ist (Stecker usw.) und wo diese sitzt. Da ich bis dato noch keine H7-Lampe getauscht hatte und nichts kaputt machen wollte, suchte ich nach kurzem ergebnislosem Probieren den ARBÖ auf. Immerhin brauchte dort der ausgebildete Kfz-Meister auch eine Viertelstunde, um die Lampe heraus- und eine neue hineinzuoperieren. Dafür hatte ich dann gleich die Gewissheit, dass auch die Einstellung des asymmetrischen Abblendlichtes passt.

Keine Ersatzsicherungen

Das nächste war ein kleines Malheur: Beim Aussaugen das Autos bei Minusgraden wurde das Kabel des 12V-Autostaubsaugers so steif, dass sich schließlich die Isolation löste und einen Kurzschluss verursachte. Somit war die Sicherung für die Zubehörsteckdosen durchgebrannt. Nun, Sicherung wechseln, nichts einfacher als das — oder doch nicht?

Die relevante Sicherung befindet sich links unterhalb der Lenksäule. Man öffnet eine Klappe, und dann soll — laut Bedienungsanleitung — der Sicherungsträger (Fabrikat Siemens France!) nach Lösen "der Schrauben" (wieviele, steht natürlich nicht) herauszuklappen sein. Das brachte ich beim besten Willen nicht zustande, konnte aber die Sicherung für die Zubehörsteckdosen auch so erreichen und tauschen. Dabei die nächste Enttäuschung: Laut Bedienungsanleitung befinden sich in der zu öffnenden Klappe links unter dem Lenkrad Reservesicherungen. Zu sehen sind die Fächer für die Sicherungen auch — bloß, es sind ab Werk eben keine drin! Es ist sicher kein Problem und auch nicht teuer, ein paar Kfz-Sicherungen zu kaufen, aber ärgerlich ist es doch.

Neue Windschutzscheibe

Die Windschutzscheibe wurde nach einem Steinschlagschaden getauscht — Vollkasko ohne Selbstbehalt! Meine Werkstatt versicherte mir, man habe die richtige Scheibe eingebaut (Exclusive — wärmeabweisend, mit Regensensor!), da solche Teile nach der Fahrgestellnummer bestellt würden. Nun gut, ob der Regensensor weiter funktioniert, konnte ich noch nicht prüfen.

Dritte Panne!

22.01.2004, Kilometer: 24.326.

Der Überhammer kommt jetzt: nach dem Scheibentausch fuhr ich zum Arbeitsplatz. Wegen einer feuchtfröhlichen Betriebsfeier ließ ich dort das Auto anderthalb Tage stehen. In dieser Zeit schneite es einige Zentimeter und es war kalt, immerhin -5° C. Beim Starten passierte es: Der Anlasser lief nicht einmal eine Sekunde, dann war schlagartig alles tot, was am Zündstromkreis hängt: Starter, Motor, Scheibenwischer, sogar sämtliche Kontrolllampen am Armaturenbrett — alles aus, finster und vorbei! Lediglich Licht und Radio funktionierten noch — letzteres natürlich nur bis zur Aktivierung des Eco-Mode.

Nun war es wieder einmal soweit: mit einem neuen, eineinviertel Jahre alten Auto war ich nun

zum dritten Mal

liegengeblieben! Schön langsam wird es ja zur Routine: ich habe wieder die Citroën-Assistance verständigt — mittlerweile ist mir die charmante Stimme der jungen deutschsprechenden Französin am anderen Ende der Leitung ja bestens vertraut …

Nach 45 Minuten eine Überraschung: aufgrund meiner Fehlerbeschreibung schickte man mir diesmal keinen Pannenfahrer, sondern gleich den Abschleppwagen des ARBÖ! Allerdings brachte mich dieser nicht in meine "Hauswerkstätte", sondern — nach Weisung von Citroën — in die nächstgelegene Werkstatt im 14. Wiener Gemeindebezirk. Da diese mittlerweile bereits geschlossen hatte, musste ich am nächsten Tag morgens dort aufkreuzen. Ich hatte Gelegenheit, dem Chef persönlich mein Problem zu schildern, und mein Auto wurde auch gleich drangenommen, obwohl ich keinen Termin vereinbart hatte — schließlich pflegen sich ja Pannen nicht vorher anzukündigen. Allerdings konnte man am selben Tag — es war ein Freitag, an dem nur bis 12 Uhr gearbeitet wird, den Fehler nicht mehr finden und vertröstete mich auf nächste Woche.

Dadurch stand mir aufgrund der Citroën-Neuwagengarantie ein Leihwagen der gleichen Kategorie meines Fahrzeuges zu. Bei der Citroën-Assistance bot man mir sogar an, die Taxikosten von meinem Arbeitsplatz zum nächsten AVIS-Büro zu übernehmen — ich fuhr trotzdem U-Bahn, das geht schneller. Ich erhielt schließlich einen Opel Meriva (Grüße an Testfahrerkollegen Winfried Dörner!), und zwar den 55 kW-Diesel.

Der Motor rauer und lauter als beim C3, aber die gleiche hohe Sitzposition, die ich so bevorzuge und das Wichtigste: zum Unterschied von meinem C3 FÄHRT der Meriva!

Am darauffolgenden Montag wird mein Auto schließlich fertig. Nach Erklärung des Mechanikers, der die Reparatur durchgeführt hat, ist folgendes passiert: am Sicherungskasten im Motorraum — wo die Sicherung für die Motorsteuerung ist, die es mir bei den ersten beiden Pannen "gefetzt" hat — kommen von unten Kabel mit Steckverbindern rein. Und diese Stecker waren oxidiert, und das bei einem praktisch neuen Auto! Dadurch war die zentrale Elektronikversorgung unterbrochen und so ging dann rein gar nix mehr.

Die Stecker wurden saniert und abgedichtet, der C3 fährt wieder mal. Bis zum nächsten Monatsbericht oder zur nächsten Panne …

Der Fehler passt zur Rückrufaktion, die es gegeben hatte (fehlerhafte Kabeleinführung am ABS-Steuergerät, dadurch Eindringen von Feuchtigkeit, Kurzschluss, Brand) und zu meinen beiden vorigen Pannen (fehlerhafter Kabelbaum). Alles irgendwie typische "Franzosenfehler", von denen man aber annehmen sollte, dass diese heute bereits der Vergangenheit angehören!

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