40.000-Kilometer-Service. Nächste Reparatur kurz nach dem Service. Hätte ich nur die Garantieverlängerung genommen!

Langzeittest Citroën C3
Monatsberichte 2005

Monatsbericht April 2005


Sie sind hier: Langzeittest >> Citroën C3 >> Monatsberichte >> 2005 >> Monatsbericht April 2005
Zum nächsten Artikel. Monatsbericht Oktober 2005

40.000-Kilometer-Service. Nächste Reparatur kurz nach dem Service. Hätte ich nur die Garantieverlängerung genommen!

40.000-Kilometer-Service

05.04.2005, Kilometer: 42.713.

Am 5. April bei Kilometer 42.713 kam mein C3 zum planmäßigen 40.000er-Service in meine Stammwerkstatt. Ursprünglich hatte ich beabsichtigt, mein Fahrzeug in eine näher an meinem Arbeitsplatz gelegene Werkstätte zu bringen, welche ich bei der letzten Mängelbehebung in Garantie kennengelernt hatte und wo ich auch die letzte Reparatur durchführen ließ (siehe Januar und November 2004).

Ich wollte den Service für eine Probefahrt mit dem C4 nutzen und diesen dabei wenigstens einmal für die Fahrt vom Arbeitsplatz zum Wohnort und zurück benutzen. Die von mir ins Auge gefasste Werkstätte weigerte sich jedoch, mir den C4 für eine Probefahrt über Nacht zu überlassen, obwohl die Kilometerleistung an sich (etwa 100 km) kein Problem gewesen wäre! Wenn ich da an Beiträge von Testern und Forumsmitgliedern denke, die von mehrtägigen Probefahrten berichten …

So fuhr ich doch wieder in meinen gewohnten Citroën-Betrieb, wo ich den C3 auch gekauft hatte. Schließlich hatte mir "mein" Neuwagenverkäufer bereits auf der Vienna Motorshow im Februar 2005 von sich aus angeboten, das nächste Service für eine Probefahrt mit dem C4 zu nutzen …

Außer den Standardarbeiten laut Serviceheft (Ölwechsel und -filter, Pollenfilter) waren keine zusätzlichen Arbeiten erforderlich. Wie beim letzten Service (vergleiche Dezember 2003) ließ ich lediglich wieder die Wischerblätter erneuern, diesmal aber nur vorne. Es scheint, als wäre die Lebensdauer der Wischerblätter perfekt auf das Serviceinterfall abgestimmt, sie sind wirklich kaum länger verwendbar. Eine Bagatellreparatur (Lampentausch Kennzeichenbeleuchtung) wurde auch durchgeführt.

Das Problem mit dem lauteren Motorgeräusch nach dem Software-Update war auch dieser Werkstatt bekannt, allerdings gäbe es keine Möglichkeit, das Update (um den Preis schlechterer Kaltlaufeigenschaften) wieder rückgängig zu machen, wurde mir erklärt. Vorbei mit dem "Flüsterdiesel", der wie eine Nähmaschine schnurrte und auf dessen leisen Lauf ich so stolz war! Immerhin zeigt der Motor jetzt auch bei tief winterlichen Temperaturen (ich konnte es letzten Winter bis -12° C testen) keinerlei Aussetzer beim Beschleunigen mehr, welche vor dem Update gelegentlich aufgetreten waren, wenn der Motor noch nicht ganz warmgelaufen war.

Im Vergleich zum letzten Service aber zunächst eine angenehme Überraschung: Statt damals im November 2003 321,60 Euro waren jetzt nur 290,63 Euro zu berappen. Begründung: Frühjahrsaktionspreis für Öl und Filter! Die unangenehmere Überraschung folgte aber wenig später …

Nächste Reparatur kurz nach dem Service

Kilometer: 43.000.

Einige Tage nach dem Service, bei der Heimfahrt vom Arbeitsplatz etwa bei Kilometer 43.000 ein großer Schreck: nach etwa einer Stunde Betriebszeit im innerstädtischen Stop-and-go-Verkehr, bei dem die Bremsen warm wurden, begannen diese auf einmal zu "eiern"! Bei konstantem Pedaldruck schwankte die Bremskraft im Rhythmus der Radumdrehungen. Das Phänomen war ähnlich unwuchtigen Reifen, nur dass das Fahrzeug nicht auf und ab, sondern in Fahrtrichtung vibrierte. Mit zunehmender Erwärmung der Bremsen wurde das Vibrieren so heftig, dass ich mich kaum traute, ordentlich in die Eisen zu treten!

Mit der Handbremse trat das Problem in gleicher Stärke auf, es musste also an den hinteren Bremsen (Bremsscheiben?) liegen. Nach dem Abkühlen der Bremsen (einige Minuten Überlandfahrt genügten) wurde das Vibrieren deutlich schwächer, es verblieb aber ein Klopfgeräusch beim Bremsen.

Den Tausch auf Sommerreifen am 16. April bei Kilometer 43.373 nutze ich zur Inspektion der Bremsscheiben. Sofort wurde mir alles klar: die linke hintere Bremsscheibe wies eine total "gescheckte" Oberfläche auf, mit zahlreichen Rostflecken trotz einer Fahrleistung von zuletzt mindestens 500 km pro Woche. An einer Stelle befand sich sogar ein zwei Daumennägel großer Materialausbruch an der Oberfläche, deutlich sicht- und fühlbar; offensichtlich die Ursache für das Klopfgeräusch im Rhythmus der Radumdrehungen. Es handelte sich um dieselbe Bremsscheibe, welche mir bereits einmal auf Garantie getauscht wurde! An der rechten hinteren Bremsscheibe konnte ich übrigens erstmals auch das Auftreten von Riefen beobachten, wie sie bereits an der linken zum Garantietausch geführt hatten.

Somit war keine 500 km nach dem letzten Service der nächste Werkstattbesuch fällig und wurde für den 28. April vereinbart. Bei dieser Gelegenheit ließ ich auch den linken Scheinwerfer überprüfen, der in letzter Zeit immer stärker von innen beschlagen ist.

Hätte ich nur die Garantieverlängerung genommen!

Kilometer: 44.134.

Als ich das Auto mit Kilometer 44.134 von der Reparatur abholte, hat es mich auf gut österreichisch "niedergesetzt"!

Die Bremsscheiben werden natürlich nur paarweise getauscht. Der Scheinwerfer war undicht und ist nur als ganze Einheit zu tauschen. Somit Gesamtpreis Arbeit und Material: 541,05 Euro! Davon waren immerhin 25 Euro für den Leihwagen, den ich von der Werkstätte für einen Tag ausgeliehen hatte — es war übrigens ein Xsara Break (90 PS-Diesel). Da spielte es kaum eine Rolle, dass ich mit den Bremsscheiben noch in die "Bremsbeläge und -scheiben-Frühjahrsaktion" fiel — immerhin 25% Rabatt auf das Material …

Der Clou bei der Sache: Kurz vor dem Ende der Garantiefrist hatte mir meine Werkstatt zu einer (kostenpflichtigen) Garantieverlängerung geraten. Ich hatte abgelehnt ("nach so vielen Pannen MUSS das Auto doch einmal in Ordnung sein!"). Die letzten beiden Reparaturen (84 Euro für den lockeren Düsenträger und die obigen 541,05 Euro) haben den Preis der Garantieverlängerung für zwei Jahre bereits überschritten! *grrrrrrrrrrrrr*

Übrigens erklärte mir diesmal der Kundenbetreuer, meine Garantiereparatur damals betraf nicht die linke hintere Bremsscheibe, sondern es wurde dort der Bremssattel getauscht.

Schwachstellen

Mir drängt sich die Vermutung auf, dass die beiden letzten Reparaturen (lockerer Düsenträger mit Motorsoftware-Upgrade und Bremsscheiben) Schwachstellen am C3 betrafen, denn wenn ich mir auf Neues Fenster. http://www.citroen.at/ die technischen Daten des aktuellen C3 HDi 16V ansehe, fällt auf:

  1. Der Motor hat jetzt 1.560 cm3, ist also der gleiche wie der kleinste Diesel beim C4, mit gleicher Leistung (66 kW/90 PS). War der 1.4 HDi 16V doch zu sehr "ausgeschunden"?
  2. Auch der stärkste Diesel-C3 hat jetzt hinten wieder Trommel- und nicht mehr Scheibenbremsen! Waren die Scheibenbremsen etwa unterdimensioniert? Nur der 1.6 16V SensoDrive hat jetzt als einziges C3-Modell hinten noch Scheibenbremsen.

Somit bin ich dem C3 gegenüber wieder einmal kritischer eingestellt. Plötzlich empfinde ich auch das harte Fahrwerk, pardon, die "sportliche Fahrwerksabstimmung" als immer mehr störend. Man spürt jede Fehlerstelle im Asphalt und jeden Kanaldeckel. Vielleicht bin ich von der Probefahrt mit dem C4 (komfortableres Fahrwerk, aber härtere Sitze) und einer zweitägigen Dienstreise mit dem neuen Ford Focus II zu sehr verwöhnt … Konkurrenzlos aber immer noch der bequeme Einstieg in das überdurchschnittlich hohe Fahrzeug — 2CV schau’ oba!, würden wir in A sagen — und die bequemen Sitze des Exclusive.

Seite drucken.  Seite drucken  Zum nächsten Artikel. Monatsbericht Oktober 2005