Tückische Parklücken. Inspektion Reloaded. Reifenpanne Returns.

Langzeittest Mercedes Vaneo
Monatsberichte 2006

Monatsbericht September 2006


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Tückische Parklücken. Inspektion Reloaded. Reifenpanne Returns.

Ein Findling knapp hinter dem Wagen. Wenn’s kracht, noch’n Meter

03.09.2006, Kilometer: 31.017

Sonntags haben bekanntlich nicht alle Bäcker geöffnet, deshalb fuhr ich heute morgen mit dem Auto zum etwas weiter entfernten Bäcker. Beim Einparken sah ich kurz in den Rückspiegel und sah den Baum, der die Parklücke nach hinten begrenzte. Da die Parklücke nach vorne durch eine Ausfahrt begrenzt wurde, die ich nicht versperren wollte, fuhr ich so weit wie möglich zurück. Da schlug der Parkassistent Alarm, obwohl ich noch weit vom Baum entfernt war. Den Grund dafür sah ich nach dem Aussteigen:

Ein Findling knapp hinter dem Wagen.
Das wäre Ihr Preis gewesen!

Ein flacher Findling lag vor dem Baum und somit hinter dem Vaneo. Hätte der Parkassistent mich nicht gewarnt, wäre ich noch mindestens einen halben Meter weiter gefahren. Und die Stoßstange wäre wohl schrottreif gewesen.

Die erwartete Wartung

05.09.2006, Kilometer: 31.054

Nachdem letzten Monat die Inspektion nicht über die Bühne gehen konnte, weil der Hauptdarsteller (Autoschlüssel) fehlte, sollte es nun heute klappen. Als den Wagen bei Mercedes abgab wurde ich gefragt, ob ich einen kostenlosen Fahrschein für den Neues Fenster. HVV haben wollte, was ich natürlich bejahte. Dieses "Goodie" hatte man mir letztes Mal nicht angeboten. So fuhr ich mit einer von Mercedes bezahlten Tageskarte zur Arbeit.

So um die Mittagszeit rief ein Mitarbeiter von Mercedes an. Es ging um Dinge, die er entdeckt hatte und beheben wollte, sofern ich meine Zustimmung gäbe. Als erstes nannte er die verschlissenen Wischerblätter. Gut, ich gebe zu, es sind immer noch die ersten Wischerblätter, die ich schon längst hätte selbst wechseln müssen und können. Aber das gehört zu den Dingen, zu denen ich einfach nie komme. Und obwohl ich wusste, dass es mich bei Mercedes deutlich mehr kosten würde, ließ ich sie wechseln.

Das nächste waren die Bremsbeläge, die vor allem hinten gewechselt werden könnten, weil sie es nicht bis zur nächsten Inspektion machen würden. Die Verschleißgrenze wäre zwar noch nicht erreicht, aber man wollte mir einen weiteren Werkstattaufenthalt ersparen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Das ist natürlich die klassische Mercedes-Denke: Wer einen Mercedes fährt, will keinen Ärger mit seinem Wagen, also keine außerplanmäßigen Werkstattaufenthalte, und lässt dann gerne schon einmal Verschleißteile ersetzen, bevor es wirklich nötig ist. Nur weil diese Teile es vielleicht nicht bis zur nächsten Inspektion schaffen.

Doch die Bremsen wollte ich noch nicht wechseln lassen, gerade hinten nicht. Im April hatte ich doch die gesamte Bremse hinten machen lassen, und dazu gehörten auch die Bremsbeläge. Sollten diese wirklich schon wieder runter sein, müsste die Reifen-Börse dafür eine Erklärung liefern. Und wenn ein Wechsel wirklich notwendig sein sollte, würde ich diesen nicht von Mercedes machen lassen. Ich bin nämlich nicht der klassische Mercedes-Kunde mit der dicken Geldbörse …

Außerdem meinte der Mercedes-Mitarbeiter, dass die Reifen es wohl auch nicht bis zur nächsten Inspektion machen würden. Er würde sie zwar nicht jetzt wechseln(!), aber wollte mich schon einmal darauf hinweisen. Ein kurze Recherche in meinen Monatsberichten ergab, dass die Sommerreifen, um die es hier ging, noch nicht einmal 20.000 km auf der Uhr hatten. Auch hier wollte ich bei der Reifen-Börse fragen, wie das möglich sei. Und wenn ein Wechsel nötig sein würde, dann würde dieser nächstes Jahr beim Umstieg von Winter- auf Sommerreifen erfolgen.

Das Letzte war dann doch etwas Positives: Man bot mir an, den Wagen zu waschen, kostenlos natürlich. Damit war ich natürlich einverstanden, hatte ich den Wagen doch ziemlich schmutzig abgeben, was mir auch etwas unangenehm war.

Und so nahm ich nachmittags einen gewarteten und sauberen Vaneo entgegen. Die gesamte Inspektion kostete knapp 600 Euro, war also nicht gerade ein Schnäppchen. Aber während ich alle anderen Arbeiten wie Reifenwechsel, TÜV/AU und so weiter gerne bei günstigeren Anbietern durchführen lasse: Die Inspektion sollte meiner Meinung nach der Hersteller durchführen.

Druckverlust in Sektor Alpha

20.09.2006, Kilometer: 31.381

Hinterher ist man immer schlauer: Als meine Frau mich heute mit dem Wagen von der Firma abholte, weil wir zusammen mit meinem Sohn zu einem Termin mussten, wollte ich fragen, ob ich fahren soll. Eigentlich fährt sie, wenn sie eh schon am Steuer sitzt, aber ich wusste, dass da, wo wir hinwollten, es ganz schwer werden würde, einen Parkplatz zu finden. Und hinterher sagte meine Frau, sie hätte den gleichen Gedanken gehabt. Hätte einer von uns beiden den Mund aufgemacht, wäre uns der folgende Ärger vielleicht erspart geblieben.

Es kam, wie es kommen musste: Am Ziel unserer Fahrt war kein Parkplatz zu finden, die Zeit wurde knapp und meine Frau etwas hektisch. Das führte dazu, dass sie bei einem Wendemänover den Wendekreis des Vaneos unterschätze und mit ziemlich viel "Schmackes" mit dem rechten Vorderreifen gegen einen Kantstein prallte. Ein Ruck ging durch den Wagen und ich dachte: "Das könnte es gewesen sein, der Reifen ist hin." Doch zunächst schien alles in Ordnung, auch weil meine Frau dann doch einen Parkplatz fand. Kurz vor dem Einparken fragte mein Frau mich: "Meinst Du, der Reifen hat etwas abbekommen?" Da sich beim Einparken das stark veränderte Lenkverhalten des Wagen bemerkbar machte, antwortet ich, dass dem wohl so wäre. Nach dem Aussteigen war es dann amtlich: Die Reifendecke vorne rechts war seitlich eingerissen, der Reifen somit platt.

Eingerissener Vorderreifen.
Ein schlechter Schnitt.

Folglich trennten sich unsere Wege, meine Frau ging mit meinem Sohn zu dem Termin, zu dem wir eigentlich alle drei gehen wollten. Ich dagegen blieb beim Wagen und rief den ADAC. Nach ungefähr einer halben Stunde kam der Abschleppwagen und lud den Vaneo auf.

Vaneo auf Abschleppwagen.
Nimm mich mit, ADAC, auf die Reise …

Der ADAC fuhr mich zur Reifen-Börse, wo ich ja eh noch hin wollte, um nach den (angeblich verschlissenen) Bremsbelägen und den (angeblich abgefahrenen) Reifen zu fragen. Nachdem der Vaneo abgeladen und eingeparkt war, schilderte ich dem Mitarbeiter der Reifen-Börse mein aktuelles Problem, der platte Vorderreifen.

Doch leider konnte man mir nicht sofort helfen, denn ein Reifen, wie ihn der Vaneo benötigt, war nicht vorrätig. Auch meine Sommerreifen sind etwas exotisch, genauso wie meine Winterreifen (spezieller Speedindex). Vermutlich ist die Kombination aus "großer" Felge (16 Zoll) mit "schmalem" Reifen (195er) wirklich nicht so häufig anzutreffen.

Die Reifen-Börse half mir insofern weiter, dass neue Reifen (erst einmal zwei Stück) bestellt wurden, die in zwei Tagen geliefert werden sollten. Und damit ich wenigstens nach Hause fahren konnte, zog man mir einen gebrauchten Reifen auf, der zwar schon ziemlich abgefahren war, aber für die drei Kilometer lange Fahrt nach Hause reichen sollte.

Neue Reifen, neues Glück

22.09.2006, Kilometer: 31.387

Wie versprochen waren zwei Tage nach der Panne die neuen Reifen da. Ich fuhr zur Reifen-Börse, wo nach kurzer Wartezeit die neuen Pneus aufgezogen wurden, Kostenpunkt: 178 Euro. Nebenbei klärten wir auch noch die anderen Fragen: Die Reifen vorne hätten es noch eine Weile getan, mussten nun wegen der Panne beide gewechselt werden. Die Hinterreifen sind schon stark abgefahren, allerdings nur aussen. Grund: zuwenig Reifendruck. Und da der Bereich mit der größten Abnutzung ausschlaggebend ist für die Entscheidung, ob der Reifen gewechselt werden muss, sollte dieses spätestens nächstes Frühjahr passieren.

Abgefahrener Hinterreifen.
Innen hui, außen pfui!

Und was die Bremsen angeht: Hier ist alles im grünen Bereich, selbst vorne, wo die älteren Beläge sind, steht ein Wechsel frühestens in 10.000 bis 15.000 km an.

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