2.600 Kilometer im Februar und eine kurze Vergleichsfahrt mit einer Mercedes B-Klasse.

Langzeittest Toyota Corolla Verso
Monatsberichte 2007

Monatsbericht Februar 2007


Sie sind hier: Langzeittest >> Toyota Corolla Verso >> Monatsberichte >> 2007 >> Monatsbericht Februar 2007
Zum nächsten Artikel. Monatsbericht März 2007

2.600 Kilometer im Februar und eine kurze Vergleichsfahrt mit einer Mercedes B-Klasse.

Heckbeschriftung des Corolla Verso. Vorwort

Im Februar 2007 haben wir rund 2.600 Kilometer mit unserem Toyota Corolla Verso zurückgelegt, wie im Vormonat vorwiegend auf der Autobahn. Trotz weiterhin insgesamt großer Freude an dem Auto, gibt es auch Kleinigkeiten, die etwas Schatten auf den ansonsten ungetrübt positiven Eindrucks unserer Express-Sänfte werfen. In diesem Monatsbericht lasse ich mich daher über die nervige Simplizität der Kofferraumabdeckung aus, die offenbar nachträglich hineinkonstruiert wurde. Zum Thema FSE gibt es nichts Neues zu Berichten, da die erforderlichen Nachbesserungen an der Bluetooth-FSE von Parrot von unserem Händler verzögert (um nicht zu sagen, verschlampt) wird. Überraschendes ergab sich bei einem Familienbesuch, der zur Vergleichsfahrt eines Mercedes B 200 CDI mit Fahrertausch führte.

Komplettansicht mit offener Motorhaube.
Summa cum laude: Überrascht positiv im Vergleich mit der Mercedes B-Klasse.

Kofferraumabdeckung — eine Schattenseite unserer Express-Sänfte

Die Simplizität der Kofferraumabdeckung ist uns bereits am ersten Tag nachteilig aufgefallen. Sinnvollerweise war die Kofferraumabdeckung bei den Ausstellungsfahrzeugen und Vorführwagen unseres Autohauses nicht montiert, sondern in dem dafür vorgesehenen Fach unter dem Kofferraumboden verstaut.

Kofferraumabdeckung zugezogen. Kofferraumabdeckung aufgerollt.
Kofferraumabdeckung: Links zugezogen, rechts aufgerollt.

Manko Nr. 1: Die, vermutlich nachträglich hineinkonstruierte Abdeckung, verläuft mit viel zu wenig Abstand über dem Kofferraumboden, also viel zu niedrig. Bei ausgezogener Abdeckung ist die verbleibende Kofferraumhöhe so gering, dass normale Gepäckstücke nicht ohne weiteres darunter passen, was Manko Nr. 2 auslöst …

Autostaubsaugertasche. Kofferraumabdeckung zugezogen.
Geringe Ladehöhe bei zugezogener Kofferraumabdeckung (im Bild: kleine Autostaubsaugertasche).

Manko Nr. 2: Bei der Abdeckung handelt es sich um ein simples Rollo mit hoher Zugspannung, welches an zwei winzigen Haken eingehängt werden muss. Wird nun etwas in den Kofferraum gelegt, ohne dieses Rollo vorher auszuhaken und aufzurollen (was Sinn macht, denn bei einem Fließheckauto wie meinem Alfa, baue ich ja auch nicht jedes Mal die Hutablage aus, wenn ich etwas in den Kofferraum lade) knallt das als Kofferraumabdeckung dienende Rollo bei der leichtesten Berührung zurück, da die zwei Haken nicht ausreichen, um es zu halten. Kurzum: "Das nervt!"

Einhaken Kofferraumabdeckung links. Einhaken Kofferraumabdeckung rechts.
Gutes Zielvermögen erforderlich: Einhaken der Kofferraumabdeckung.

Manko Nr. 3: Es gibt für das Kofferraumabdeckung genannte Rollo nur zwei Positionen: Zurückgerollt, um die Höhe des Kofferraums zu erweitern oder zugezogen, um im Kofferraum befindliches Gepäck vor Blicken zu schützen. Ein Einrasten in einer Zwischenposition ist ebenso wenig vorgesehen wie eine Einhandbedienung. Ist nun beabsichtigt, das Rollo zuzuziehen, empfiehlt es sich, zwei freie Hände zu haben und gutes Zielvermögen. Das Rollo in die zwei dafür vorgesehenen Haken einzuhängen erfordert nämlich zum einen etwas Geschick und Treffsicherheit, zum anderen durchaus Kraft, da der Zugwiderstand des Rollos nicht unerheblich ist.

Kofferraumbeleuchtung.
Wirkungslose Kofferraumbeleuchtung: Strahlt über die Abdeckung hinweg.

Manko Nr.4: Da die Kofferraumabdeckung viel zu niedrig über dem Kofferraumboden verläuft, verfügt unser Toyota über die Besonderheit einer Kofferraumrollo-Oberseitenbeleuchtung. Dafür bleibt es bei geöffneter Heckklappe und zugezogenem Rollo darunter dämmerig, da die kleine Leuchte auf der linken Seite der Laderaumwand, die eigentlich den Kofferraum ausleuchten soll, so hoch sitzt, dass sie größtenteils über das Rollo hinwegscheint.

Bluetooth-FSE — Warten auf Nachbesserung

Mir beim Kauf unseres Toyotas vom Händler "blind" eine überteuerte Bluetooth-FSE "andrehen" zu lassen (Bestellung ab Werk hätte zur Überschreitung des gewünschten Liefertermins Dezember 2006 geführt) und dabei auf die Fach- und Beratungskompetenz des Autohauses zu vertrauen, ohne mich näher damit zu befassen, was ich da eigentlich für 350 Euro (inklusive 16% Mehrwertsteuer und Einbau) bestelle, war außerordentlich dämlich von mir und hat einigen Frust verursacht.

Im Rahmen des Umbaus der Anlage (siehe Januarbericht: Mikro an die A-Säule und Bedienungsdisplay auf die Mittelkonsole versetzt) ergab es sich, dass noch ein zusätzliches Bauteil bestellt werden sollte, um eine Verbindung zwischen Außenantenne und Bluetooth-Einheit herstellen zu können. Vereinbarte Lieferzeit ein bis zwei Wochen und das Autohaus würde sich bei uns melden, um einen Termin für den etwa einstündigen Einbau abzustimmen.

Während der verstrichenen Wartezeit hatte ich auch leidvoll herausgefunden, dass die Sprachqualität der FSE für das Preisniveau der Anlage nicht angemessen ist — obwohl das Mikro an die A-Säule versetzt worden ist. Offen gestanden sieht das Mikro auch eher aus wie ein Billigmikro für Internet-Telefonie und nicht für ein Auto. Bei meinem Alfa habe ich eine Nokia-Anlage und das Mikro ist dort ein sogenannter Käfer, wie es eigentlich in allen Autos zu finden ist. Die Toyota-Anlage hingegen ist von Parrot — hatte ich vorher noch nie gehört. Auch die Spracheingabe funktioniert unter vergleichbaren Bedingungen im Stand oder in der Stadt nur in etwa einem von vier Fällen, bei Tempo 100 meistens gar nicht, darüber habe ich es erst selten ausprobiert, dann aber immer mit negativem Resultat.

Mikro der Freisprecheinrichtung.
Miserabel: Sprachqualität des FSE-Micros vom Toyota-Autohaus.

Irgendwann erhielt meine Frau auch einen Anruf vom stellvertretende Kundendienstberater, der irgend etwas von 120 Euro nuschelte und wir sollen uns mit unserem Verkäufer in Verbindung setzen.

Unser, bis dahin hoch geschätzter, Verkäufer kann sich leider überhaupt nicht mehr daran erinnern, dass er, als wir Anfang August das Auto bestellt haben, unsere Frage danach, ob die FSE-Anlage auch eine Außenantenne hat, positiv beantwortete mit "eine Antenne ist immer mit dabei" und mir sogar noch erklärte, dass diese normalerweise in die Scheibe geklebt würde.

Bluetooth-Freisprecheinrichtung von Parrot.
Überteuert und Anlass für Frust: Parrot Bluetooth-FSE vom Toyota-Händler.

Der neue Stand der Dinge ist, dass eine Antenne nicht zum Lieferumfang gehört, da man ja bei Bluetooth-FSEs die Antenne des Mobiltelefons nutzen würde. Wir könnten aber eine Ladeschale bekommen, die mit einer Außenantenne kombiniert werden könne, genaueres müsse er mit dem Kundendienstberater, der meine Frau angerufen hat, klären, der in 14 Tagen aus dem Urlaub zurückkommen würde. Die Kosten würde er auf etwa 140 Euro netto zuzüglich Einbau schätzen.

Ich habe höflich meiner Enttäuschung über das Missverständnis seiner Beratungsleistung bei der ursprünglichen Bestellung Ausdruck verliehen und wir haben uns auf Euro 120 Euro brutto inklusive Montage geeignet. Des Weiteren sagte er mir zu, sofort die Bestellung zu veranlassen und dafür zu sorgen (es gibt in der Filiale mindestens vier Kundendienstberater), dass der Einbau noch im Februar stattfinden könne. Er würde sich melden, sobald die Bestellung eingetroffen sei.

Geschehen ist seit dem jedoch nichts mehr. Da wir im März keine Zeit haben werden, den Wagen in die Werkstatt zu bringen, versuche ich "meinen Frieden" mit dieser FSE zu finden und wir beabsichtigen alles im April zu lösen — in einem Aufwasch mit dem fälligen Wechsel von Winter- auf Sommerräder und möglicherweise einer Reklamation von beobachteten "schleichenden" Mängeln (siehe unten: "Mängel am Fahrzeug").

Kurze Vergleichsfahrt mit einem Mercedes B200 CDI

Familienbesuche bringen es mit sich, dass die Verwandten sich gegenseitig ihre neuen Autos vorstellen. Im konkreten Fall trafen wir mit unserem Toyota Corolla Verso auf eine neue kosmosschwarze Mercedes B-Klasse.

Fahrersitz. Mittelarmlehne. Sitze. Dritte Sitzreihe.
Vor der Familien-Probefahrt kommt die "Sitz- & Spielprobe": Auf allen sieben Sitzen (aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen sind keine Personen abgebildet).

Nach den ausgiebigen "Sitz & Spielproben" an beiden Autos durfte ich als erstes mit dem Mercedes auf einer etwa 50 Kilometer langen Strecke eine Probefahrt unternehmen, danach fuhr der Mercedes-Fahrer den Toyota über dieselbe Strecke.

Gemeinsames Fazit von Toyota- und Mercedes-Fahrer

Beides sind qualitativ hochwertige, sehr gut verarbeitet wirkende und schöne Autos, deren Preisleistungsverhältnis angemessen erscheint.

Pro Toyota

  • Der Toyota ist auf der Autobahn noch leiser (Motor selbst bei 170 km/h kaum zu hören, dafür etwas höhere Windgeräusche als beim Mercedes, dessen 205er Winterreifen hingegen lauter abrollen).

    Heckbeschriftung des Corolla Verso.
    Auf der Autobahn vorne: Windgeräusche, aber leiserer Motor als die B-Klasse.

  • Die Lenkung des Toyotas ist angenehmer und wirkt deutlich besser auf das Gesamtfahrzeug abgestimmt (Mercedes-Lenkung etwas nervös und in engeren Kurven nicht ganz frei von Antriebseinflüssen sowie bei Autobahntempo etwas zu leichtgängig).

    Lenkrad.
    Besser als in der B-Klasse: Die direkte, hervorragend abgestimmte Lenkung.

  • Die 37 PS Mehrleistung des Toyota 6-Gangschaltwagens gegenüber dem Mercedes mit Automatik, katapultiert den Toyota von seinen "gefühlten Fahrleistungen" in eine andere Liga.

    Schalthebel des Sechsganggetriebes.
    6-Gang-Schaltung und 177 PS: Fahrleistungen in einer "eigenen Liga".

  • Es sind mehr Getränkehalter als im Mercedes und zwei Notsitze vorhanden (der Toyota ist ein Siebensitzer).

    Sitz 6 und 7.
    In der B-Klasse nicht zu finden: Die dritte Sitzreihe für Passagier Nummer 6 und 7.

Pro Mercedes

  • Bei zahlreichen Ausstattungsmerkmalen zeigt sich mehr "Liebe zum Detail", beispielsweise in Form von seitlichen Luftausströmern an den hinteren Seitenscheiben, einem Bordcomputer, dessen Display sich auf zwei Ebenen individuell belegen lässt und einer in Schienen geführten Kofferraumabdeckung, die sich spielend leicht einhändig zuziehen lässt.

  • Das Heizsystem des Mercedes lässt sich wesentlich feiner dosieren, sowie mittels getrennt regelbarer Zwei-Zonen-Klimaautomatik besser den individuellen Temperaturbedürfnissen von Fahrer und Beifahrer anpassen.

  • Trotz kürzerer Außenlänge (13 cm) bietet der Mercedes zusätzliche Variabilität beim Transport besonders langer Güter, da es bei ihm eine umklappbare Beifahrerlehne gibt sowie eine separate Durchlademöglichkeit für Ski.

    Umgeklappter Mittelsitz.
    Statt Skisack: Umklappen des Mittelsitzes in der mittleren Sitzreihe.

  • Der Mercedes lässt sich mit Features ausstatten, die beim Toyota Corolla Verso D-Cat weder für Geld noch gute Worte lieferbar sind, zum Beispiel Schiebedach (das Lamellenschiebedach der B-Klasse macht es zum Plain Air), optische Parc-Distance-Control auch für vorne (das Piepsen lässt sich abschalten) sowie für diejenigen, die es nicht vermissen möchten, ein Automatikgetriebe (die Stufenlose-7-Gang-Box ist ein Traum, die auch mich als "Schaltfan" begeistern könnte) und Xenon-Scheinwerfer mit aktivem Kurvenlicht (Xenon gibt es für unseren Corolla Verso gar nicht).

    Nebellicht.
    Gute Nebelscheinwerfer, aber keine Xenon-Hauptscheinwerfer lieferbar.

    Lichtschalter.
    Gute Nebelscheinwerfer, aber keine Xenon-Hauptscheinwerfer lieferbar.

Mängel am Fahrzeug

  • Schlechter Radioempfang: Während der Kaltlaufphase an Ampeln und auf freier Autobahnstrecke lassen sich Sender nur noch schlecht empfangen, die mit anderen Autos an selber Stelle noch gut zu hören sind (seit Januar beobachtet, also vermutlich keine kurzfristigen Sende-/Wetter-Einflüsse).
  • Lenkrad steht in "Geradeausstellung" in leichter Linksposition (auch nach Reifendruckkontrolle), der Geradeauslauf ist jedoch okay.

Kraftstoffverbrauch

Seit Testbeginn: 505 Liter auf 5.907 Kilometer (8,5 l/100 km)
Februar 2007: 227 Liter auf 2.622 Kilometer (8,7 l/100 km)

Seite drucken.  Seite drucken  Zum nächsten Artikel. Monatsbericht März 2007