Mini von Carrozzeria Castagna: Der Blech-Couturier aus Mailand verlängert den Mini um zwölf Zentimeter.

Langzeittest Mini Cooper Cabrio
Testberichte

auto motor und sport Nr. 10/2004


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Mini von Carrozzeria Castagna: Der Blech-Couturier aus Mailand verlängert den Mini um zwölf Zentimeter.

Edelmini mit Holzbeplankung. Mini aus Mailand auf Wunsch mit Holzbeplankung

Zusammenfassung von Michael Hönigmann eines Berichtes aus auto motor und sport Nr. 10/2004

Länge läuft — das hofft jedenfalls Cioacchino Acampora. Der smarte italienische Designer verlängert nämlich den Mini um zwölf Zentimeter. Keine ganz neue Idee. Bereits in den sechziger Jahren kokettierten Austin Seven Countryman oder Morris Mini Traveller mit Längennachschlag für den knuffligen Kleinwagen.

1959: Woody mit Heckflügeltüren.
1959: Woody mit Heckflügeltüren.

Der offroadige SU Wagon und der Holz beplankte Woody als Spielarten des Wagon

Der SU Wagen muss sich statt über glamouröse Boulevards ganz profan durch den Mailänder Stadtverkehr pirschen. Auffällig cremefarben lackiert, vorn mit verchromtem Rammbügel und an den Seiten mit demonstrativ per Torxschrauben montierten Plastikplanken versehen, pflegt der SU Wagon einen stämmig-hemdsärmligen Auftritt. Und lässt der rauen Optik gegen Aufpreis mit höhenverstellbarem Fahrwerk und Allradantrieb sogar Taten folgen.

Der SU Wagon. Der SU Wagon.
Der SU Wagon.

Im Inneren geht es dagegen mondän zu. Weiches Leder spannt sich über die Sitze und Armaturenbrett, viele Kunststoffteile sind mit elegantem Schrumpflack überzogen, Rundinstrumente und Lüftungsdüsen mit Holzringen umrahmt, der Dachhimmel besteht aus feinem Alcantara. Genauso griffsympatisch übrigens wie der weich unterschäumte Armaturenträger mit seinem Glattlederbezug.

Verschiedenfarbige Hölzer und weich geplosterte Ledersitze stehen zur Wahl.
Verschiedenfarbige Hölzer und weich geplosterte Ledersitze stehen zur Wahl.

Bei der Kombination von Farben und Stoffen hat der Kunde weitgehend die Wahl: egal, ob bunt gemusterte Stoffe des Modemachers Missoni im Stil der Sixties oder zeitgemäß dezentes Leder mit hell abgesetzten Nähten. Ab Anfang Mai kann man sein Wunschmodell auf der Homepage von Carrozzeria Castagna mit einem Konfigurationsprogramm selbst gestalten.

Korbverkleidungen, Stoffdesign by Missoni oder Lack und Leder werten den Innenraum auf.
Korbverkleidungen, Stoffdesign by Missoni oder Lack und Leder werten den Innenraum auf.

Die Basis für den Umbau

Als Basis dienen neue oder gebrauchte BMW-Mini, vom One bis zum Cooper S Works. Die Verlängerung selbst ist für 12.000 Euro zu haben, Belederung sowie zusätzliche Accessiores wie Heckablage und Verkleidungsteile aus Korb oder die individuelle Polsterung der Sitze kosten extra.

Karrosseriebau-Tradition seit 1849.
Karrosseriebau-Tradition seit 1849.

Bei allen Varianten im Preis inbegriffen ist ein vergrößertes Gepäckabteil plus unverändert gute Fahreigenschaften. Und das, obwohl der Randstand im Gegensatz zu den Ur-Kombis nicht mitwuchs. Das Original war rund 25 Zentimeter länger, bei zehn Zentimeter gestrecktem Radstand.

Zwanzig per Hand gesägte, aufgeklebte Holzelemente machen den Wagon zum Woody.
Zwanzig per Hand gesägte, aufgeklebte Holzelemente machen den Wagon zum Woody.

Für Stabilität sorgen heute unter anderem sechs Millimeter dicke hintere Seitenscheiben. Nur optischen Zwecken dienen die Holzverkleidungen an der Woody-Variante: Die 20 Einzelteile aus speziell behandeltem, unlackiertem Holz sind lediglich aufgeklebt, sorgen aber für einen klassischen Look. So wie 1960, als die Mini Marketing-Abteilung meinte, die gehobene Schicht habe ein Recht auf sichtbares Holz am Auto — Mini-Vater Issigonis soll allerdings beim Anblick einen ordentlichen "Wood-Ausbruch" bekommen haben.

Noch mehr Fotos und Infos findet Ihr auch im Monatsbericht März 2004.

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