Treffen der Edel-Minis: Mini One gegen Lancia Ypsilon und VW Polo.

Langzeittest Mini Cooper Cabrio
Testberichte

Auto Bild Nr. 45/2003


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Treffen der Edel-Minis: Mini One gegen Lancia Ypsilon und VW Polo.

Klassisch: Die Kippschalter des Mini. Drei elegante Kleinwagen im Vergleich

Zusammenfassung von Michael Hönigmann eines Berichtes aus Auto Bild Nr. 45/2003

Das elegante Design des Lancia Ypsilon kommt an: Hier fährt eine feine Prise italienischer Lebensart mit. Gibt es so etwas auch auf Deutsch? Ja, da heißt es Polo. Korrekt, vernünftig und auch etwas spießig. Völlig anders sieht es beim Mini aus. Er ist ein rollendes Statement: Seht her, ich bin anders. Modern, sportlich, lifestylig. Mini fahren ist Kult.

Lancia, VW und Mini im Vergleich.
Lancia, VW und Mini im Vergleich.

Das Cockpit

Unterschiedlicher können Instrumente kaum sein. Lancia präsentiert klassich-edle Rundinstrumente, hell hinterlegt, chromumrandet und mittig oben auf dem Armaturenbrett. Im Mini präsentieren die Münchner die wohl größte Küchenuhr, die je ein Auto zierte. Witzige Idee. Dennoch ist der Tacho nicht wirklich gut ablesbar. Und so richtig premiumlike wirken die Plastikteile am Cockpit auch nicht. Ohne Experimente löst VW die Cockpitfrage. Totale Solidität. Aber, liebe Rotstiftakrobaten, wann habt ihr das letzte Mal die Fingernagelprobe auf teurem Plastik gemacht? Diese harten Oberflächen passen nicht zum hohen Polopreis.

Cockpit Mini One. Cockpit Lancia Ypsilon. Cockpit VW Polo.
Unterschiedlicher können Cockpits kaum sein.

Das Fahrverhalten

Hier liegt der Polo fast auf Golfniveau: Feste Karosserie, hoher Abrollkomfort, gut einstellbares Lenkrad, Sitze mit gutem Seitenhalt und die Schaltung flutscht locker-flockig durch die Gassen. Auch im Lancia hat man alles bestens im Griff: Der Ganghebel sitzt hoch oben in der Mittelkonsole. Auf Knopfdruck wird im Lancia der City-Modus der elektrischen Servolenkung Dualdrive aktiviert: Zum Einparken reichen dann zwei Finger zum Dirigieren. Der Mini kennt nur einen Modus: Sport. Kein Kleinwagen fährt so knackig und direkt wie er. Allerdings bleibt durch die straffe Abstimmung des Fahrwerks der Komfort auf der Strecke.

Die Platzverhältnisse

Der Platz ist im Mini nicht maximal. An Kopffreiheit mangelt es zwar nicht, doch die Füße der Hinterbänkler stecken meist eingekeilt fest. Mehr Luft zum Atmen bleibt im Lancia. Hier können zumindest vier vernünftig sitzen. Zudem bietet der Ypsilon am meisten Variabilität: Rückbank verschiebbar und geteilt umlegbar. Polobesitzer sind schon froh, wenn überhaupt was klappt, zumindest aufpreisfrei. Aber immerhin gibt es den Polo auch mit vier familienfreundlichen Türen.

Abmessungen.
Abmessungen.

Die Fahrleistungen und Sicherheit

Hier fährt keiner dem anderen davon. Beim Thema Sicherheit setzt VW den Maßstab: Antriebsschlupfregelung, EPS, Bremsassistent sowie Front- und Seitenairbags sind Serie. Nur Windowbags kosten extra, beim Mini One sind sie nicht zu bekommen, der Lancia hat sie serienmäßig. Dafür muß der Ypsilonverkäufer bei der Frage nach Seitenairbags und ESP aufs nächste Jahr vertrösten.

Mini One. Lancia Ypsilon. VW Polo.
Hier fährt keiner dem anderen davon.

Das Fazit

Bewertung.
Bewertung.

Am wohlsten fühlt man sich im Mini. Mit all seinen Nachteilen bezüglich Platz, Zuladung oder Kofferraum. Der Wagen hat Charme, sieht gut aus und fährt sich knackig wie kein anderer. Nutzwertorientiert darf man sich aber solch einem Auto nicht nähern. Dafür gibt es den Polo, eindeutiger Testsieger, und das nicht nur wegen seines sehr guten Fahrverhaltens. Der Lancia besticht durch Design und Eleganz. Auch beim Fahren liegt er auf hohem Niveau, hat die besten Bremsen, bietet aber mit seinen großem Rädern nur mäßigen Komfort.

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