Rückblick auf ein Jahr mit dem Touran.

Langzeittest VW Touran
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Rückblick auf ein Jahr mit dem Touran.

Mein VW Touran. Jubiläum

Das ging ja schnell — der Touran ist schon ein Jahr alt. Fast 30.000 Kilometer sind wir mit dem Auto gefahren. Etwas weniger als erwartet und auch mit weniger Zwischenfällen als befürchtet. Zeit für einen Rückblick …

Mein VW Touran.
Ein Jahr jung und fast 30.000 km unterwegs: mein VW Touran.

Was gut gelungen ist

Der VW Touran wird als Familienfahrzeug angeboten. Dafür ist das Fahrzeug perfekt geeignet. Klein genug, um einen Parkplatz zu finden und dennoch ausreichend groß, um mit vier Personen sowie Gepäck in den Urlaub zu fahren.

Die Liste der positiven Eindrücke ist lang:

  • Das Design ist unauffällig, aber dennoch schön anzuschauen. Wie schon im ersten Bericht beschrieben gefällt mir die Front weniger, der Rest ist aber gut gelungen.
  • Die Innenausstattung ist hochwertig und sehr praktisch. Positiv zu erwähnen sind die vielen Fächer und Becherhalter. Die Schalter und Drehknöpfe sind unauffällig, aber praktisch.
  • Der Motor ist trotz der begrenzten Leistung für den Alltag ausreichend. Erst bei hohen Geschwindigkeiten und bergauf könnte es doch etwas mehr sein. Aber der Sprung zum 2,0 Liter Motor ist (auch preislich) recht hoch.
  • Das Fahrwerk ist ausgezeichnet. Recht straff abgestimmt, aber doch komfortabel. Das Auto fährt sicher in Kurven und macht auch bei hohen Geschwindigkeiten einen stabilen Eindruck. Das gilt übrigens nicht nur für das Fahrwerk: Im Innenraum klappert während der Fahrt nichts.
  • Die Schalldämmung ist außerordentlich gut, der Dieselmotor ist im Innenraum kaum zu hören. Außen macht sich allerdings das typische Traktorgeräusch bemerkbar.
  • Die einzeln verstellbaren Sitze in der zweiten Reihe sind komfortabel und für lange Reisen geeignet. Die Komfortsitze in der ersten Reihe sind wirklich toll, auch nach einem Jahr sitzt man darin gut.
  • Die dritte Sitzreihe ist deutlich weniger komfortabel und nicht für größere Personen geeignet. Um Kinder mitzunehmen, sind die Sitze aber ideal und relativ einfach aufzuklappen.
  • Die von uns extra bestellte abnehmbare Anhängerkupplung ist praktisch, da wir ab und an mit den Fahrrädern unterwegs sind. Ansonsten lässt sich die Kupplung im Kofferraum gut verstauen.
  • Die Standheizung ist im Winter sehr nützlich und funktioniert bei uns ohne Probleme.
  • Im Sommer machen sich die abgedunkelten Scheiben hinten positiv bemerkbar. Wir benötigen keinen zusätzlichen Sonnenschutz für die Kinder.
  • Für mich persönlich gut gelöst: wenn man den Blinkerhebel kurz antippt, wird viermal geblinkt, erst wenn man den Hebel weiter drückt, rastet er spürbar zum Dauerblinken ein. Beim Zafira hatte ich damit ständig Probleme, weil der Hebel zum Dauerblinken nicht einrastet und somit oft unbeabsichtigt Dauerblinken eingeschaltet war.

Der Innenraum des Motors.
Bis zu mittleren Geschwindigkeiten auch bei voller Beladung gut dabei: der 1,6 Liter Dieselmotor. Bei zügiger Fahrweise ist er allerdings recht durstig.

Was weniger gut gelungen ist

Neben ein paar kleinen Mängeln, auf die ich im nächsten Monat eingehen möchte, haben sich auch Schwachpunkte bei diesem Auto gezeigt.

  • Das Preisniveau ist meiner Meinung nach recht hoch im Vergleich zu anderen Anbietern.
  • Wie bei deutschen Autos gewohnt, sind die Aufpreise ziemlich happig. Es ist ja schön, dass die Hersteller damit ihren Gewinn verbessern möchten, aber ein Navigationssystem würde ich mir nie von VW kaufen, auch wenn es vorne in die Konsole integriert ist.
  • Vermutlich ist es bei einem Direktschaltgetriebe normal — aber wenn man nicht aufpasst, rollt man im Stehen zurück. Das heißt: Immer das Bremspedal drücken und sich nicht darauf verlassen, dass beim Loslassen der Bremse das Auto wie bei einem Automatikgetriebe nach vorne rollt. Das schnellere Schalten des DSG empfinde ich nicht unbedingt als Vorteil, beim Zafira hat die "normale" Automatik auch gut funktioniert. Außerdem reagiert das Getriebe manchmal beim Anfahren etwas hakelig.
  • Der Regensensor arbeitet nicht wirklich optimal, das hatte ich bereits in meinen Berichten erwähnt.
  • Der Verbrauch ist wie bei allen Fahrzeugen höher als vom Hersteller angegeben. 4,3 Liter soll der Touran 1.6 TDI mit BlueMotion pro 100 Kilometer verbrauchen. Bei uns sind es in der Praxis eher 7 Liter. Das hängt natürlich von der Fahrweise ab, aber die theoretischen Angaben sind bei derart hohen Abweichungen zur Praxis leider nichts wert.
  • Die Start-Stopp-Automatik ist Mist. Ein Nachbar schaltet sie genauso wie wir nach dem Anlassen des Motors aus (er fährt einen BMW). Die Verzögerung beim Anfahren nervt. Bleibt man an einem Stopp-Schild oder an einem Kreisel stehen, geht der Motor zu schnell aus, ebenso bei stockendem Verkehr.

Das Direktschaltgetriebe.
Kann leider nicht ganz überzeugen: das Direktschaltgetriebe von VW macht auf dem Papier einen besseren Eindruck als in der Praxis.

Fazit

Insgesamt kann ich ein positives Fazit ziehen. Der Touran erfüllt meine Erwartungen und besticht durch eine gut durchdachte Innenausstattung. Echte Probleme hatten wir auf den ersten 30.000 Kilometern nicht. Abgesehen von den Steinschlagschäden, aber dafür kann der Touran wirklich nichts …

Weniger gut gelungen sind die Start-Stopp-Automatik und das Getriebe.

Ob ich mich beim nächsten Mal wieder für einen Touran entscheiden würde? Momentan kann ich die Frage mit einem Jein beantworten, da das Preisniveau und das Getriebe dagegen sprechen, das Auto andererseits aber doch recht ausgereift ist. Wie es mit echten Mängeln aussieht, werde ich wohl in einem Jahr abschätzen können, wenn die Laufleistung bei 60.000 Kilometern liegt.

Ausblick

Im nächsten Monat wird der 30.000-Kilometer-Service fällig. Bei der Gelegenheit lassen wir ein paar Mängel beheben.

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